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Villa am Lech (Haus B) in Landsberg

Kehrbaum Architekten, München

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Dauerhaftigkeit Energieeffizienz Flachdach Nachhaltigkeit und Ressourcen Oberfläche

Architektur

Kehrbaum Architekten, München

Bauherr

Privat

Projektbeteiligte

Hermann Assner GmbH Co. KG, Landsberg/Waal (Bauunternehmen)

Jahr

2012

Ort

Landsberg am Lech

Konstruktionsmerkmale

Massivbau

Besonderheiten

weit auskragende Sichtbetonelemente im Decken- und Dachbereich; natürliche Betonoptik durch Einfärbung mit Kalk- bzw. Frankenschotter und Bearbeitung mit Meißeln

Beschreibung

In exponierter Lage – direkt am Fluss Lech – ist im oberbayrischen Landsberg vor einiger Zeit eine außergewöhnliche Mehrgenerationen-Villa entstanden. Das von Kehrbaum Architekten (München) nach Niedrigenergiestandard geplante Gebäude überzeugt nicht nur durch sein intelligentes Energiekonzept, sondern vor allem auch durch die bemerkenswerte Architektur. Ein Highlight dabei sind die monolithischen, teils weit auskragenden Sichtbetonelemente im Decken- und Dachbereich der Villa.

Lage und Idee
Das über 1.890 m² große Grundstück liegt auf einer Hochebene am Ende einer Siedlung, eingesäumt vom Lech im Osten und einem Waldgebiet. Benachbart im Westen steht ein Reihenhaus, auf dem südlich gelegenen Nachbargrundstück befindet sich ein Doppelhaus. Der ursprüngliche Plan des Bauherrn-Ehepaars war es, ein Punkthaus zu errichten – mittig auf dem Areal platziert und „klassisch“ ausgerichtet. Nach einem Gespräch mit Architekt Klaus Kehrbaum entstand jedoch die Idee, auf dem Grundstück eine großzügige Villa zu bauen. Kernidee dabei: Um die gesamte Fläche mit dem traumhaften Blick auf den Lech zu nutzen, sollte das Gebäude als schmales „Funktionsband“ mit sehr schlankem Grundriss sehr nahe an der Straße errichtet werden, so dass größtmöglicher Raum für den Garten verbleibt. Nach diversen Abweichungen vom genehmigten Bebauungsplan und intensiven Gesprächen mit der Stadtverwaltung konnte diese außergewöhnliche Lösung eines Mehrgenerationenhauses – geplant als Haupthaus mit Einliegerwohnung – realisiert werden. So ist auf mehr als 800 m² Grundfläche schließlich ein architektonisch herausragendes 
2-geschossiges Gebäude mit einem Material-Mix aus großflächigen tragenden Glasfassaden, Stahlprofilen und markanten Sichtbeton-Elementen entstanden.

Grundriss und Raumaufteilung
Charakteristisch hinsichtlich des im Grundrisses ist, dass alle Wohn- und Schlafräume einen direkten Blick zum Fluss und den vorgelagerten Garten erhalten haben. Das Haus in seiner stringenten Form wird über den rechtwinklig dazugestellten, 16 x 4 m großen Pool und die terrassenartige Abgrabung zum Wellnessbereich ergänzt. Die Raumstruktur ist geprägt durch Offenheit und Transparenz. Im Erdgeschoss befindet sich direkt neben der Garage der Eingang zum Haupthaus (Master-Bereich). Über einen als großzügige Verkehrsachse geplanten Flur sind die im Erdgeschoss angesiedelte offene Küche und das Wohn-/Esszimmer als „Generationen-Treffpunkt“ sowie die Kinderzimmer, WC und Bad erreichbar. Im Süden des Erdgeschosses schließt die Einliegerwohnung der Mutter des Bauherrn an – ein modern eingerichtetes Appartement mit Suite-Charakter, das sich über zwei Etagen bis ins Souterrain erstreckt. Über die offene Treppe führt der Weg hinauf in die Flurzone des Master-Bereichs. Hier befinden sich ein Schlafzimmer mit Arbeitsbereich, ein geräumiges Bad mit freistehender Badewanne sowie das Abend-Wohnzimmer mit Anbindung zum Balkon bzw. zur großzügigen Dachterrasse. Im Souterrain wurde neben dem Abstell- und Technikraum auch ein Wellnessbereich eingerichtet. Ein spezieller Lichthof dient als direkter Übergang zum Garten und zum Pool.

Ganzheitliches Energie- und Lichtkonzept
Um den Niedrigenergiestandard zu erreichen, wurde das Gebäude mit einer Erdwärmepumpe ausgestattet. Zum ganzheitlichen Energiekonzept gehören des Weiteren eine energieeffiziente Beleuchtungsanlage mit LED-Technik, außenliegende, steuerbare Sonnenschutz-Lamellen sowie eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Der gesamte Poolbereich wird unterstützend durch ein Wärmerückgewinnungssystem sowie die Solaranlage beheizt. Neben der Anwendung innovativer und energieeffizienter Technik zur Minimierung des Energieverbrauchs spielt auch das Lichtkonzept eine wichtige Rolle. Alle Räume sind nach Osten in Richtung des Lichts orientiert. Nach Süden hin wird das Gebäude über speziell angeordnete Lichthöfe versorgt. So findet viel Tageslicht den Weg ins Gebäude und die Abendsonne gibt genügend Helligkeit, um in den Esszimmern eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Durch den Einsatz neuester Technik und die intelligente Lichtführung konnte somit quasi eine autarke Energieversorgung erreicht werden. 

Beton

Zentraler Werkstoff: Beton
Die Gebäude-Architektur im Stil der klassischen Moderne wird geprägt von schlichten geraden Formen und stringenten Linien. Auf den ersten Blick scheint die Villa wie aus einem Natursteinblock geschnitten – der zentrale Werkstoff ist jedoch Beton. Klaus Kehrbaum erklärt: „Um einen harmonischen Bezug zur Umgebung mit Wald und freier Natur herzustellen, haben wir dem Bauherrn einen Sichtbeton in Natursteinoptik mit einem warmen Farbton vorgeschlagen. Dies wurde zunächst skeptisch gesehen. Nachdem das Gebäude jedoch fertiggestellt war, war der Bauherr begeistert.“ Zum Einsatz kam ein sehr fließfähiger Beton, der vom Bauunternehmen Assner (Landsberg/Waal) in klassischer Schalbauweise lunkerfrei ausgeführt wurde. Die edle, samtartige und natürliche Optik erreicht der Beton einerseits durch die Einfärbung mit Kalk- bzw. Frankenschotter. Darüber hinaus wurde die komplette Beton-Oberfläche nach dem Erhärten aufwendig gestockt. Durch die Bearbeitung mit feinen Meißeln wurden eine charakteristische Oberflächen-Textur und eine natürliche Anmutung geschaffen. Weiterer Vorteil: Abwitterungen durch Frost und Niederschläge sind durch die Bearbeitung nun weniger erkennbar. An den auskragenden Gebäudeecken wurde der Beton darüber hinaus speziell scharriert, das heißt mit Rillen versehen. Im Nachgang erfolgte – ebenfalls durch die Experten der Firma Assner – eine fachgerechte Betonkosmetik. So wurden die Anker-/Spannlöcher einzeln zugespachtelt und anschießend gestockt.

Die Arbeit hat sich gelohnt: Die Villa am Lech ist ein gelungenes Beispiel moderner Baukultur.

Bildnachweis: Dagmar Flex

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