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Staatstheater in Darmstadt

Prof. Arno Lederer; Jórunn Ragnarsdóttir; Marc Oei, Stuttgart

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Farbe Instandsetzung Oberfläche Sichtbeton Zement

Architektur

Prof. Arno Lederer; Jórunn Ragnarsdóttir; Marc Oei, Stuttgart

Bauherr

Hessisches Baumanagement Regionalniederlassung Süd

Projektbeteiligte

Prof. Pfeifer und Partner, Darmstadt (Tragwerksplanung); DyckerhoffWeiss, Dyckerhoff AG, Wiesbaden (Beton)

Jahr

2006

Ort

Darmstadt, Georg-Büchner-Platz 1

Konstruktionsmerkmale

Fassade, Außen- und Innenwände: weißer Sichtbeton als Ortbeton (beidseitig); Deckenunterseiten: weißer Sichtbeton als Ortbeton; Treppen: weißer Sichtbeton als Ortbeton, Stufen als Fertigteilstufen in weißem Sichtbeton; Dach-Unterseite: weißer Sichtbeton als Ortbeton; Bodenbeläge/Podeste: Gussasphalt

Beschreibung

Das Staatstheater Darmstadt ist einer der größten Theaterbauten der Nachkriegszeit in Deutschland. Die Funktionalität des 1972 errichteten Baus ist bis heute beispielhaft. Allerdings ist das Gebäude unverkennbar ein Kind seiner Zeit: Die städtebauliche und räumliche Integration spielte offensichtlich keine Rolle, dafür gab es aber eine mehrspurige unterirdische KFZ-Zufahrt mit internen Treppenaufgängen.

Wegen erheblicher brandschutztechnischer, baukonstruktiver und haustechnischer Mängel musste das Theater einer umfangreichen Sanierung unterzogen werden. Um den Spielbetrieb während notwendiger Sanierungsmaßnahmen aufrecht zu erhalten, war zunächst an dessen Auslagerung an einen anderen Ort oder die Anmietung eines Theaterzelts gedacht. Beim Nachdenken über die damit verbundenen Nachteile – verlorene Kosten und logistische Schwierigkeiten für Mitarbeiter und Besucher – kam man auf den Gedanken, in Teilen der Tiefgarage und den unterirdischen Zufahrten eine provisorische Spielstätte einzurichten. Diese kann langfristig, als Werkstatttheater weiter genutzt werden.

Mit dem Einrichten des Provisoriums wurde nicht nur mehr Licht in die „verratzte“ Unterwelt der Garagenebene gebracht, vielmehr konnten die gesamte Eingangssituation mit Pforte und Mitarbeiterzugang aus dem Dunkel des Untergeschosses zur Straße hin verlegt und zusätzliche Lagerflächen bereitgestellt werden.
Zwischen den Stützen und restlichen Wandscheiben wurde mit Leichtbetonsteinen ausgemauert, die aus licht- und schallschutztechnischen Gründen mit einer Schale aus Glasbausteinen außenseitig verkleidet wurden. Im Theaterraum wurden die Mauersteine aus akustischen Gründen sichtbar belassen. Ein umlaufender Beleuchtersteg ermöglicht den Spielbetrieb an allen Stellen des Raumes. Das Foyer wurde dunkelbraun lackiert, eine große Sitznische (Spitzname „Schweinebucht“) und ein verschließbarer Kassenraum wurden rosa herausgestrichen. Unter Einbeziehung der bestehenden Treppenaufgänge wurde auf der alten Zwischenebene eine Bar eingebaut. Dieser Bereich ist zum doppelt hohen Foyer geöffnet.
Durch die beschriebene Maßnahme ergab sich die Notwendigkeit, vor das Gebäude eine Treppenanlage mit Lift zu errichten. Durch Ausnutzung des Zwischenraumes von Treppe und Aufzug konnte dem Theater ein Eingangsbauwerk vorgestellt werden, das nicht nur einen neuen repräsentativen Eingang mit geschütztem Vordach, sondern auch eine sich zum Platz öffnende „Open-Air-Bühne“ im ersten Stock bietet. Damit tritt das Theater auf einfache Art und Weise in Dialog zur Umgebung und spannt eine Beziehung zur benachbarten Kirche und dem Obelisk ein.

Das Eingangsbauwerk bildet den neuen zentralen Haupteingang des Theaters und nimmt eine neue Treppenanlage sowie einen großzügig dimensionierten Lasten- und Personenaufzug auf. Der Neubau verbindet die Tiefgarage mit der Haupteingangsebene und der Terrassenebene (Foyer) und dient als neuer notwendiger Fluchtweg von der Terrasse des 4. OG. Darüber hinaus sorgt der Aufzug für einen behindertengerechten Zugang in jedem Geschoss.

Beton

Das neue Eingangsgebäude ist als unbeheiztes, ungedämmtes Außenbauwerk geplant und besteht aus 40 cm dicken Sichtbetonwänden aus Weißzement mit hellem Zuschlag. Es nimmt durch die Materialwahl Bezug auf das mit weißem Marmorplatten und Messingpanelen verkleidete Hauptgebäude. Gleichzeitig wird das Hauptmaterial des ursprünglichen Baus aufgegriffen und steht mit den heutigen feinporig ebenen Oberflächen in Kontrast mit der rauen Brettschalung und dem groben Waschbeton von damals. Das einzige, was aus der homogenen Betonoberfläche des Eingangsgebäudes herausragt, sind Kupferbolzen. Sie verschließen die Spannlöcher und lassen ein gleichmäßiges Schattenbild auf der Fassade entstehen.

Bildnachweis: Roland Halbe, Stuttgart

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