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Weinlager- und Verkostungshalle mit Büro- und Loungebereich in Saarwellingen

Martin Lehnen, Köln

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Energieeffizienz Farbe Fertigteile Oberfläche Schalung

Architektur

Martin Lehnen, Köln

Bauherr

Pinard de Picard GmbH & Co. KG

Projektbeteiligte

Ulrich Warner, Aachen, STKN-Architekten, Köln, Frank Demmerle, Wadgassen (Zusammenarbeit Architektenleistungen); Ingenieurbüro VSI, Aachen (Statik); Wolf & Sofsky GmbH & Co. KG, Zweibrücken (Generalunternehmer); Hemmerlein Ingenieurbau GmbH, Bruck in der Oberpfalz (Betonfertigteile); Horst Buschmann Bauunternehmen GmbH, Reutlingen-Mittelstadt (Betonschleifarbeiten)

Jahr

2006

Ort

Saarwellingen, Alfred Nobel Allee 28

Konstruktionsmerkmale

Hoch gedämmte Konstruktion aus großformatigen Sandwich-Elementen. Tragschale und Vorsatzschale weiß durchfärbt (Dyckerhoff weiß, CEM I 42,5). Außenseite ist die Schalseite und präsentiert sich in glattem Sichtbeton.

Besonderheiten

Sämtliche Fertigteile wurden scharfkantig ausgeführt.
Fensterzone der Nord-Ost-Fassade: durch eine Vielzahl von in die Schalung eingelegten Trapezleisten entstand eine über mehrere Fertigteile hinweglaufende horizontale Struktur.
Betonbodenplatte der Halle: schwarz eingefärbt und auf Hochglanz poliert.

Beschreibung

Wie ein verwunschenes Arkadien liegt das neue Gewerbegebiet „Campus Nobel”, das seinen Namen der ehemals dort ansässigen Dynamitfabrik Nobel verdankt, in Saarwellingen, umgeben von Automobil- und Stahlindustrie.

Das Flair von altem Wald und sanft geneigtem Ufer des neu angelegten, mehr als 50.000 qm großen Sees, kombiniert mit den Resten gründerzeitlicher Industriearchitektur schlägt den Besucher sofort in seinen Bann.

In dieser idyllischen Umgebung erstrahlt in weißem Sichtbeton der Neubau der Lager-, Büro- und Verkostungsräume der Pinard de Picard GmbH & Co. KG, einem der führenden Weinversandhändler Deutschlands.

Der Architekt ist gleichzeitig einer der drei geschäftsführenden Gesellschafter des Unternehmens und setzte neben funktionalen Aspekten des Neubaus vor allem auf gestalterische Wertigkeit, um die qualitäts- und ästhetikorientierte Firmenphilosophie von Pinard de Picard auch architektonisch zum Ausdruck zu bringen.

Aus der Lager- und Verkaufshalle heraus ermöglichen Sonnenschutzgläser reizvolle Ausblicke auf das angrenzende Seeufer oder die umliegende Waldlandschaft und verzahnen das neue Gebäude mit seiner idyllischen Umgebung, dem türkisfarbenen See und dem alten, erhaltenen Baumbestand. Das Hauptmotiv ist hierbei der Blick aus der Achse des Eingangs durch den zur Halle und Terrasse hin verglasten Verkostungsraum auf die Gründerzeit-Backsteinhalle am gegenüberliegenden Seeufer.

Eine natürliche Belichtung von Halle und Packbereich erfolgt außerdem über die neun großen nach Norden orientierten Sheds. Die Hallenkonstruktion ist als klassische Massivdecke auf einem Stützen-Unterzug-Raster aufgelagert. Die sowohl längs als auch quer in derselben Ebene verlaufenden Unterzüge bilden optisch einen riesigen „Trägerrost” für die Unterstützung der Dachdecke. Der Stoßpunkt der Fertigteilunterzüge liegt auf einer quadratischen Konsole über den extrem schlanken rechteckigen Stützen mit nur 8 cm Kontaktfläche, damit die Träger in beiden Richtungen ohne Unterbrechung bis zur Stütze durchlaufen können. So wird trotz des Einsatzes von Fertigteilen keine Industriehallenatmosphäre geschaffen, da durch Ausbildung der verdeckten Konsollagerung lediglich unauffällige senkrechte Fugen für den Betrachter sichtbar werden.

Um die reduzierte architektonische Erscheinung der Sichtbetonflächen nicht durch Aufputzinstallationen zu stören, wurden in der gesamten Halle sämtliche Elektro- und Datenleitungen in Leerrohren verlegt.

Aus dem Hallenbereich entwickelt sich ein zweigeschossiger Gebäudeteil, der auf ca. 350 qm Verkostungs- und Büroräume sowie eine exklusiv ausgestattete Lounge mit Präsentationsküche beherbergt. Dieser ragt zum Teil wie eine Empore ohne Unterstützung in die Halle hinein. Großformatige Verglasungen geben in diesen Bereichen in allen Räumen den Blick auf die einzigartige See- und Waldumgebung frei.

Beton

Um zu gewährleisten, dass die hohen Anforderungen für eine optimale Lagerung hochwertiger Weine erfüllt werden, kam, bei gleichzeitiger Berücksichtigung umweltbewusster Energieaspekte, als Baustoff für Decken, Wände und Sohle durch seine enorme Wärmespeicherfähigkeit nur Stahlbeton infrage, was auch den ästhetischen Vorlieben von Architekt und Bauherren entsprach.
Die Wahl fiel auf eine hoch gedämmte Konstruktion aus weiß eingefärbten Sandwich-Elementen (Dyckerhoff weiß, CEM I 42,5), die nach außen die Sonneneinstrahlung besser reflektiert als eine graue Oberfläche und im Innern die erforderliche Speichermasse bietet, um so auf ca. 1.000 qm optimale Lagerbedingungen für die Weine zu schaffen.

Tragschale und Vorsatzschale wurden weiß durchfärbt, die Innenseite mit äußerster Sorgfalt handgeglättet. Die Außenseite ist die Schalseite und präsentiert sich in glattem Sichtbeton. Abschließend wurde die Fassade gegen Verschmutzung aus Witterungseinflüssen hydrophobiert.
Zur Unterstreichung der Tektonik der Fertigteilkonstruktion wurden die sorgfältig gesetzten Fugen zurückliegend ausgebildet und mit schwarzem dauerelastischem Dichtstoff verfüllt.

Sämtliche Fertigteile wurden scharfkantig ausgeführt, was besondere Sorgfalt und viel Erfahrung bei Produktion, Lagerung (Kantenschutz, Lagerung in der Halle), Transport (Transportschutz) und Montage (Schutz der Teile im Bauzustand gegen Beschädigung und Verschmutzung) erforderte.

Ebenso anspruchsvoll waren Fertigung und Erstellung der Nord-Ost-Fassade, hier erzeugt eine Vielzahl von in die Schalung eingelegten Trapezleisten eine über mehrere Fertigteile hinweglaufende horizontale Struktur und so bildet sich eine scharf begrenzte Fensterzone aus.

Kontrastreich ergänzt wird die weiß-grau strahlende Hallenkonstruktion durch eine schwarz eingefärbte und auf Hochglanz polierte Betonbodenplatte. Nach der Einstreuung der dunklen Hartstoffe musste die Bodenplatte zunächst äußerst sorgfältig flügelgeglättet werden, um ein späteres Anschleifen des Korns vermeiden zu können (die Anforderungen für die Ebenheit liegen weit oberhalb der Vorgaben wie sie in DIN 18202, Teil 4, aufgeführt sind). Anschließend wurde der Boden in 7 Schleifgängen bis zu einem 3500er Korn geschliffen und poliert.

Die Treppenanlage, die das Obergeschoss erschließt, wurde in schwarz durchgefärbtem Sichtbeton ausgeführt. Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten wurden im Betonwerk eigens großformatige Bodenplatten für die Podeste angefertigt, deren Oberflächentextur und Farbigkeit exakt den glatt und scharfkantig geschalten Fertigteilen der Treppenläufe entspricht.

Quelle

Bilder und Textmaterial mit freundlicher Genehmigung von opuc C | 3.2007

Bildnachweis: Rainer Mader, Köln

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