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Stadtmuseum Tonofenfabrik in Lahr

Heneghan Peng Architects, Berlin; Team: Shih-Fu Peng, Andreas Dopfer (Projektleitung), Kathrin Klaus, Johanna Dreier, Seyhan Özgen

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Ortbeton Fertigteile Sichtbeton Oberfläche

Architektur

Heneghan Peng Architects, Berlin; Team: Shih-Fu Peng, Andreas Dopfer (Projektleitung), Kathrin Klaus, Johanna Dreier, Seyhan Özgen

Bauherr

Stadt Lahr (Schwarzwald)

Projektbeteiligte

Justies Rünzi Architekten, Freiburg (Bauleitung); Museo Consult, Stuttgart & Studio Kernland, Maastricht (Ausstellungsgestaltung); Göppert Ingenieure, Kaiserslautern (Tragwerksplanung); VerTec, Ettenheim (TGA Planung); Ingenieurbüro Bartel, Seelbach (Brandschutz); AG Freiraum, Freiburg

Jahr

2017

Ort

77933 Lahr, Kreuzstraße 6

Beschreibung

Als letztes Industriegebäude der Gründerzeit im historischen Stadtkern von Lahr steht die einstige Tonofenfabrik unter Denkmalschutz. Seit die Produktion von Kachelöfen Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt worden war, verfiel das Gebäude zusehends. Nun wurde der Ziegelbau nach einem Entwurf des Architekturbüros Heneghan Peng zu einem Museum für Stadtgeschichte umgebaut.

Die Architekten ergänzten den ursprünglich L-förmigen Grundriss um einen Treppenturm, der an zwei Seiten mit dem Bestand verschmilzt. Der Anbau nimmt nicht nur das Haupt- und das Fluchttreppenhaus auf, sondern vervollständigt auch den Rundgang durch die Ausstellung in den einzelnen Geschossen. Die bandartigen Öffnungen, die sich spiralartig nach oben schrauben, machen die verbindende Funktion des Anbaus von außen ablesbar. In ihrer Farbgebung und Oberflächenstruktur nimmt die Erweiterung Bezug auf den Altbau, ohne sich diesem anzubiedern.

Der Bestand blieb in seiner Erscheinung weitgehend erhalten. Das hölzerne Fabriktor ersetzten die Planer durch eine transparente Fläche, in die der neue Haupteingang integriert ist. Mit zwei neuen Öffnungen auf der Nordseite des Erdgeschosses erlaubt der Bau weitere Einblicke von außen. Hinter dem Haupteingang erwartet die Besucher ein frei zugängliches Café und auch die im Erdgeschoss gelegenen Teile der Dauerausstellung und der Museumsshop sind ohne Ticket zu erreichen. Die Räume des Bestands wurden behutsam instand gesetzt, um möglichst viel Substanz und vor allem den Charakter des Industriedenkmals zu bewahren. Im Kontrast zu den gründerzeitlich geprägten Bereichen reduzierten die Planer die Gestaltung des neuen Treppenhauses auf wenige Materialien und Farben. Man betritt den neuen Gebäudeteil von den dicht mit Exponaten belegten Ausstellungsräumen aus, sodass die zeitgenössische Schlichtheit des Treppenturms umso stärker wirkt.

Beton

Die Erweiterung umhüllt eine zweischalige Betonkonstruktion mit Kerndämmung. Außen handelt es sich um strukturierte Stahlbetonfertigteile, innen besteht sie aus Ortbeton. Verwendet wurde ein Normalbeton der Festigkeitsklasse C25/30 und der Expositionsklasse XC1 mit einem Größtkorn von 16 mm. Im Untergeschoss wurde er als WU-Beton ausgeführt. Seine am roten Sandstein der Erdgeschossfassaden orientierte Farbe erhielt er durch Zugabe von Eisenoxidpigmenten, die auch dem Beton für die Fassadenfertigteile und -treppen sowie dem Estrich beigemischt wurden.

Die 10 cm starken Betonfertigteilelemente der äußeren Schale wurden fugenlos hergestellt und reichen von Ecke zu Ecke, von Öffnung zu Öffnung. Sie haben deshalb Abmessungen von bis zu 8 x 3 m, mit denen sie gerade noch auf Tiefladern transportiert werden konnten. Die Oberflächenstruktur aus horizontalen Rillen, die mit den Fugen des kleinteiligen Ziegelmauerwerks des Altbaus korrespondieren soll, wurden mittels handelsüblicher Strukturmatrizen mit unterschiedlich breiten Rillen in gleichmäßiger Anordnung  erzielt. Der Hersteller sieht deren Verwendung eigentlich um 90 Grad gedreht vor – also mit vertikalen Rillen. Bis auf eine Hydrophobierung und einen Anti-Graffiti-Schutz blieb der Beton nach dem Ausschalen unbehandelt.

Für die innere Ortbetonschicht kam eine Stahlrahmenschalung der Schalhautklasse SHK 2 (von drei möglichen) zum Einsatz. Die Vorgabe der Sichtbetonklasse SB2 erforderte darüber hinaus keine besonderen Maßnahmen. -chi

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Thomas Bruns, Berlin

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