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Schmücketunnel in Thüringen

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Dauerhaftigkeit Einbau Spritzbeton Tunnel Zement

Projektbeteiligte

Ingenieurbüro Schüßler-Plan (Bauoberleitung, Bauüberwachung ); Baresel AG, Hermann Kirchner Hoch- und Ingenieurbau GmbH, Alfred Kunz Untertagebau (Bauausführende ARGE); Dipl.-Ing. Bernd Gebauer Ingenieur GmbH (Ausführungsplanung der Ingenieurbauwerke und des Tunnels)

Jahr

2005-2008

Ort

zwischen Erfurt und Sangerhausen, A71

Konstruktionsmerkmale

Neue Österreichische Tunnelbauweise (NÖT) mit
Ortbetoninnenschale

Besonderheiten

Tunnellänge: 1.720 m (Oströhre), 1.729 m (Weströhre)
maximale Überdeckung: ca. 65 m
Ausbruchquerschnitt: 104,9 - 147,1 m²
Tunnelausbruch: 375.000 m³ Festgestein
Innenschale: 60.400 m³ Stahlbeton

Beschreibung

Der 1720 Metern lange Schmücketunnel ist ein Bestandteil des Neubauabschnittes der A71 in Thüringen zwischen Erfurt und Sangerhausen. Der Abschnitt „Schmücktunnel“ beginnt bei der Abfahrt B85 bei Hemleben und endet bei Heldrungen.

Beton

Gebaut werden die zwei getrennten Röhren mit 12 Meter Gesamtdurchmesser in Spritzbetonbauweise (auch NÖT) in drei aufeinander folgenden Ebenen. Zuerst wird oben eine halbrunde Kalotte freigelegt, dann schließen sich nach unten die Strosse und zum Schluss die Sohle an. Diese Querschnittsunterteilung ist erforderlich da hier ein Gebirge vorliegt, das bei einem Vollausbruch gebirgsmechanisch nicht beherrschbar wäre.

Der Durchschlag der ersten beiden Röhren (Nordwest- und Südweststrecke) erfolgt Mitte November, Strossen und Sohlen werden etwa April 2007 fertig sein. Die Übergabe des Tunnels an den Auftraggeber ist für April 2008 geplant.
Unerwartet mehr Zeit wurde für den Voreinschnitt Nord benötigt. Durch eine starke Klüftung mit Gleitkeilen bestand die Gefahr, dass nach der Herstellung der Böschungen Gestein auf die Fahrbahn rutscht. Bis zu 35 Meter lange Felsnägeln aus Stahl in fettgefüllten Hüllrohren wurden zur Stabilisierung in tiefe Bohrlöcher in den Böschungen einbetoniert. Normalerweise rechne man mit etwa 100 Liter Beton pro Loch. Die Klüftung führte dazu, dass teilweise bis zu 2000 Liter sehr hochwertiger Beton eingefüllt werden musste.

Probleme gab es auch mit dem Wasser. Im Zentralteil des Tunnels war der Boden im wassergesättigten Zustand so flüssig, dass eine Bearbeitung mit dem gewählten Vortriebsverfahren nicht möglich war. Deshalb wurde in einem Tal (Weingartental) auf dem Berg Schmücke eine riesige Brunnengalerie mit 35 bis zu 90 Metern tiefen Brunnen zur Entwässerung gebaut. Nach Bauende werden die Brunnen rückgebaut und so die natürlichen Grundwasserverhältnisse wieder hergestellt.
Der Wasserreichtum rund um die Schmücke erforderte eine sorgfältige Abdichtung des Tunnelgewölbes. Auf die Außenschale, als einer ersten Sicherung des Gebirges, bestehend aus schnell härtendem Spritzbeton folgt ein Abdichtungsträger, der ebenfalls aus Spritzbeton besteht. Mit Korngrößen von 80 % 0 bis 4 mm und 20 % bis 8 mm erhält man eine sehr glatte Oberfläche, auf die ein Vlies und Kunststoffdichtungsbahnen aufgebracht werden. Anschließend werden Innenschalenblocks aus Ortbeton mit 12 Metern Länge und 40 bis 60 cm Dicke mittels Schalwagen innerhalb von acht Stunden pro Block gegossen. Um die Aushärtetemperaturen für einen rissarmen Beton besser kontrollieren zu können, wurde der Anteil an Flugasche heraufgesetzt und der Zementanteil auf 280 bis 290 kg/Tonne gesenkt. Von Norden und Süden her wird gleichzeitig rund um die Uhr betoniert. Zusätzlich muss im Vorlauf zur Gewölbebetonage ein ca. 60 Meter langes Sohlstück betoniert werden auf dem der Schalwagen der Gewölbeschalung läuft, sowie diverse Ingenieurbauwerke im Außenbereich.

Eine weitere Besonderheit sind die vielen Rettungsübergänge. Fünf befahrbare Querschläge auf 1720 Meter Gesamtlänge ergeben Fluchtwege von etwa 140 Meter. Damit werden geltende Richtlinien von 500 Metern deutlich unterschritten.

Die rund 375.000 Kubikmeter Ausbruchsmaterial werden komplett wiederverwendet. Geeignetes Material wie Sandstein und Kalk wird im Streckenunterbau eingesetzt. Mit schluffigem und tonigem Material, welches sich nicht verdichten lässt, wurden Verwallungen für Lärm- und Sichtschutz gebaut.

Bildnachweis: Presseagentur Fakt

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