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Hochschule Düsseldorf, Campus Derendorf

Nickl & Partner Architekten AG, München

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Sichtbeton Nachhaltigkeit

Architektur

Nickl & Partner Architekten AG, München

Bauherr

Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB NRW Niederlassung Düsseldorf

Projektbeteiligte

Generalplanung: Nickl & Partner mit Ebert-Ingenieuren und Pfefferkorn-Ingenieuren als ARGE CAMPUS DERENDORF
Projektleitung: Gerhard Eckl, Arndt Sänger, Nickl & Partner, München
Projektarchitekten: Arndt Sänger, Anna-Lena Weicken-Hartmann
Tragwerksplanung: Pfefferkorn Ingenieure GbR, Stuttgart
Technische Gebäudeausrüstung: INOVIS Ingenieure GmbH, Düsseldorf

Jahr

2015

Ort

Düsseldorf-Derendorf

Konstruktionsmerkmale

Sichtbetonkonstruktion

Besonderheiten

Sichtbeton-Innenausbau als Kontrapunkt zu Hülle bzw. Bestand

Preise

Iconic Awards 2015, Kategorie Architektur
German Design Award 2016, Special Mention

Beschreibung

Eindrucksvolle Zahlen: Für die Jahre bis 2025 wird in Deutschland ein zusätzlicher Bedarf an 479.000 Studienplätzen prognostiziert.  Für Architekten gibt es also viel zu tun im Hochschulbereich und trotz zeitlich limitierter Förderprogramme werden bestehende Campusanlagen saniert und erweitert. Zugleich sprießen auch gänzlich neue aus dem Boden. Auffällig ist dabei die Fülle innenstadtnaher Bildungsareale, die beinahe eigene Stadtquartiere bilden und dabei gut mit ihrer Umgebung vernetzt sind.  So auch in Derendorf, wo die Hochschule Düsseldorf in fünf Neubauten und zwei umgenutzte Bestandsbauten eines ehemaligen Brauerei- und Schlachthofbetriebs eingezogen ist. Der erste Bauabschnitt mit den Hauptgebäuden wurde 2015 abgeschlossen; der Campus wächst noch bis 2017 weiter.

Nickl & Partner Architekten gewannen 2009 den beschränkten Realisierungswettbewerb; 2012 erfolgte der erste Spatenstich. Gemeinsam mit ihren Partneringenieuren Ebert und Pfefferkorn haben sie inzwischen auf einer Gesamtfläche von 5,4 Hektar ein Ensemble mit dem Charakter einer kleinteiligen Stadtstruktur realisiert, das sich um einen zentralen Campus gruppiert. Für die Jury war das einer der Gründe, dem Entwurf den ersten Preis zuzusprechen. Auf dem Gelände kreuzen sich nun eine neue mit einer vorhandenen, übergeordneten Grünachse, sodass das Hochschulquartier an die Umgebung gut angeschlossen ist. Es gilt das Prinzip der kurzen Wege: Die zentralen Einrichtungen Bibliothek, Mensa und Hörsaalzentrum sowie die drei Institutsgebäude sind direkt vom Campus zugänglich. Letztere markieren mit leicht herausgeschobenen Gebäudeteilen zusätzlich ihre Haupteingänge, eigene Adressen also als Bausteine des neuen Hochschulstandorts mit sieben Fachbereichen und rund 9.000 Studierenden. 

Die Neubauten – allesamt metallverkleidete Stahlbetonkonstruktionen mit Fensterbändern und Metall-Sonnenschutzlamellen – halten sich farblich zurück und treten als Mitglieder einer Gebäudefamilie auf. Zurückhaltend ist auch die Farb- und Materialwahl im Inneren, bis auf eine Ausnahme: Jedes Gebäude hat eine identitätsstiftende Leitfarbe. Die kräftigen Farben tauchen auf den Innenseiten der skulpturalen Freitreppen ebenso auf, wie in Flurnischen und Wartezonen. Die durchgängigen Bodenbeläge entweder in Kunstharz oder Nadelfilz lassen eine räumliche Großzügigkeit entstehen, offene Leitungs- und Kabeltrassen verstärken den Loftcharakter. Durch Licht- und Innenhöfe gelangt reichlich Tageslicht in die Räume.

Beton

Runde Stahlbetonstützen außen und solche mit rechteckigem Querschnitt innen sind Teil des statischen Systems. Vor allem bei der Innengestaltung setzten die Architekten ganz auf die Ästhetik von Sichtbeton. Das äußert sich an den tragenden Wänden und den Decken. Die Hörsaalkuben sind durch ihre Sichtbetonoptik klar von den Seminarbereichen zu unterscheiden, an deren Wänden farbige Akustikverkleidungen angebracht sind. Besonders reizvoll ist der Materialgegensatz dort, wo er im Bestand zum Einsatz kam: In die ehemalige Großviehhalle, einen denkmalgeschützten Ziegelbau, haben die Architekten einen Sichtbetonkubus gestellt, der die Bibliothek und die Campus-IT aufnimmt. Die kleinen Formate der händisch verarbeiteten Schaltafeln sind klar ablesbar. Darüber spannt sich weiterhin sichtbar die ursprüngliche, filigrane Dachkonstruktion der Halle. 

Abgesehen von ihrer Vorliebe für den Baustoff Beton aus ästhetischen und gestalterischen Gründen, sehen die Architekten einen großen Vorteil auch in dessen Nachhaltigkeit: Sie haben ausschließlich in den Sichtbetonklassen SB 3 und 4 gebaut, die hohe beziehungsweise sehr hohe Ansprüchen erfüllen müssen und dadurch Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit versprechen. Insgesamt, so Gesamtprojektleiter Gerhard Eckl schon zu Anfang des Bauprozesses, entstehe ein „dichtes innerstädtisches Quartier“, dass durch die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel und einen Fahrradplatz ein nachhaltiges Konzept verfolgt. „Ebenso ist auch die Energieversorgung bewusst geplant worden. Solarenergie, Photovoltaik oder der Fernwärmeanschluss sind selbstverständlich.“

Quelle

Text: Christina Gräwe für EINSATEAM

Bildnachweis: Werner Huthmacher, Berlin / Nickl & Partner Architekten AG, München

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