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Haus Roy in Schaffhausen/CH

btob architects I Henning König und Alexander Thomass, Basel/Berlin

Architektur

btob architects I Henning König und Alexander Thomass, Basel/Berlin

Bauherr

privat

Projektbeteiligte

WGG Schnetzer Puskas Ingenieure, Basel/Zürich (Bauingenieure), Stefan Graf Ingenieure, Basel (Haustechnik), Gasser Bauunternehmung, Feuerthalen/CH (Baumeister), Betonware Alexis Oehler, Berlin (Betonmöbel)

Jahr

2011

Ort

Wohnquartier Breite, Schaffhausen, Schweiz

Beschreibung

Das Quartier „Breite“ am Rand der schweizerischen Stadt Schaffhausen ist geprägt von traditionellen Bauten in einer historisch gewachsenen Stadtstruktur. In diesem Umfeld macht ein schwarzbraun glänzender Monolith aus Beton auf sich aufmerksam. Haus Roy ist ein zweigeschossiges Gebäude mit Flachdach, das nach Plänen des Büros btob architects entstand. An einer kleinen Quartiersstraße gelegen, bildet es den nördlichen Abschluss der 1911 im historistischen Stil angelegten Wohnanlage „Schwarzadlergüetli“, die hufeisenförmig einen großzügigen Gartenhof umschließt.

Im Vorfeld stand der ausdrückliche Wunsch der Bauherren nach einem flexibel teilbaren Wohnraum. Das insgesamt 205 m² große, teilunterkellerte Gebäude sollte sowohl als Ein- und Zweifamilienhaus genutzt werden können, aber auch für das Wohnen mehrerer Generationen geeignet sein. Die Architekten entwickelten daraufhin ein Raumkonzept, bei dem multifunktionale Einbauelemente ein einfaches Umschalten zwischen verschiedenen Nutzungsszenarien ermöglichen. Durch minimale Eingriffe – eine verdeckte Schiebewand im Erdgeschoss, eine Garderobenklappe im Obergeschoss – lässt sich jeweils eine autarke Wohneinheit abtrennen. Bei allen Varianten bleiben die Gemeinschaftsbereiche autonom zugänglich.

Von außen erscheint der fugenlose Betonkörper wie eine scharfkantige Skulptur mit exakt gesetzten Einschnitten. Auf der zur Quartiersstraße ausgerichteten, überwiegend geschlossenen Nordseite erzeugt eine Aussparung im Erdgeschoss an der östlichen Ecke einen geschützten Eingangsbereich mit überdachtem Stellplatz. Zum Innenhof auf der Südseite sorgen große Fenster und tiefe Gebäudeeinschnitte im Obergeschoss für eine Verzahnung mit dem Außenraum. Im Gegensatz dazu besitzt das ebenerdige Gartenzimmer mit umbautem Ahornbaum einen nahezu kontemplativen Charakter.

Raumhohe Holz-Metallfenster, bestehend aus großflächigen Festverglasungen und integrierten Fenstertüren, lassen viel Licht ins Haus. Ergänzt werden sie von fünf Wendeflügelfenstern, die im Gegensatz zu den Festverglasungen bündig mit der Fassade abschließen. Weiße Vorhänge sorgen für den notwendigen Sichtschutz.

Beton

Das Gebäude besteht aus Ortbeton, die Außenwände sind 22 cm dick. Nach innen hin folgt eine Dämmschicht aus dicht verklebten extrudierten Polystyrol-Hartschaumplatten, dann eine 6 cm dicke Vormauerung aus Vollgipsplatten im Format 50 x 100 cm. Ein abschließender Glattstrich bildet die fertige Oberfläche zum Innenraum. Er ist im Gegensatz zur dunkel lackierten Außenhaut Weiß mit einem Gelbanteil von 2% gestrichen.

Für die Betonhülle kam eine saugende Brettholzschalung im Längsformat 50 x 200 cm zur Anwendung. Sie wurde aus älteren Schalbrettern nach Angaben der Architekten gefertigt, um eine lebendige, horizontale Struktur zu erzeugen. Sämtliche Rödellöcher wurden zugespachtelt, auf Fugen wurde gänzlich verzichtet. Um ein hohes Maß an Abstraktion zu erreichen, wurde der Beton grundiert und anschließend mit einer schwarzbraunen, seidenmatt glänzenden Streichemaille auf Acrylbasis lackiert. Für beanspruchte horizontale Flächen kam ein 2-Komponenten-Polyurethan-Acryllack zum Einsatz. Alle Kanten sind scharfkantig ausgeführt, auf Fenster- und Dachbleche wurde verzichtet.

Neben der Gebäudehülle wurden auch die Innenmöbel in Küche und Bad, die mit Wasser in Berührung kommen, aus Beton hergestellt. Für diese verwendete man einen ultrahochfesten, durchgefärbten Beton (UHPC = Ultra High Performance Concrete) mit Faserbewehrung.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Roger Frei Architekturfotografie, Zürich/CH

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