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Mondeal Heights in Ahmedabad

Blocher Partners, Stuttgart

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Fertigteile Glasfaserbeton Farbe Faserbeton

Architektur

Blocher Partners, Stuttgart

Bauherr

HN Safal Group, Ahmedabad

Projektbeteiligte

NK Shah Consulting Engineers, Ahmedabad (Tragwerksplanung); BES Consultants, Mumbai (Fassadenplanung); Atelier Dada, Ahmedabad (Lichtplanung); Design Cell, Mumbai (Landschaftsarchitektur); Ultratech, Mumbai (Glasfaserbeton); Glass Wall Systems, Mumbai (Glasfassade)

Jahr

2017

Ort

Ahmedabad, Indien, Iscon Cross Road

Beschreibung

Der Sarkhej-Gandhinagar Highway verbindet Ahmedabad mit Gandhinagar, der Hauptstadt des indischen Staates Gujarat. In einer kerzengeraden Linie verläuft er durch die westliche Peripherie Ahmedabads, wo er seit seiner Fertigstellung im Jahr 2002 einen Bauboom ausgelöst hat. Entlang der Strecke hatten sich zunächst Einzelhandel, Krankenhäuser, Hotels und private Freizeiteinrichtungen angesiedelt, die sich als große Solitäre auf beiden Seiten der Straße aufreihen. Inzwischen haben sich auch Banken und Bürogebäude hier niedergelassen. Der vom Stuttgarter Architekturbüro Blocher Partners entworfene Bürokomplex Mondeal Heights macht mit seinen Fassaden aus gefärbten Fertigbetonteilen in dieser Umgebung auf sich aufmerksam und bietet in großem Umfang Büro- und Arbeitsflächen an, für die aktuell hohe Nachfrage besteht.

Das Gebäudeensemble besteht aus zwei lang gestreckten, 17-geschossigen Gebäuderiegeln, die mit einer Höhe von 70 Metern die Nachbarbebauung deutlich überragen und das durch die Stadt festgelegte Maß der baulichen Nutzung voll ausschöpfen. Sie stehen leicht versetzt zueinander mit den Stirnseiten zur Schnellstraße. Weil beide Zwillingstürme leicht gegen die Grundstücksgrenzen verdreht wurden, öffnet sich der von ihnen aufgespannte Zwischenraum zum Highway. Mit jeweils zwei Abwinklungen im Grundriss sind die Riegel dynamisch bewegt. Durch das Ein- und Ausklappen der Längsfassaden entstehen Vor- und Rücksprünge, welche die Baukörper zusätzlich bewegen und verhindern, dass die gleichförmig gerasterten Gebäudehüllen monoton wirken. Auf den Vorsprüngen entstehen schmale, dreieckige Dachterrassen, die einzelnen Nutzungseinheiten zugutekommen.

Auf jedem Geschoss einer Büroscheibe befindet sich eine zentrale Lobby mit Fahrstühlen, die zum Nachbarhaus orientiert ist. Diese Hallen sind vertikal zu Atrien zusammengeschlossen, die über drei Stockwerke reichen. Als Entreés führen sie Besucher zu den zentralen Erschließungskorridoren jeder Ebene. Zwei Fluchttreppenhäuser an den Außenfassaden jedes Hauses werden ebenfalls über die Stockwerksflure erreicht. Alle Geschossflächen sind in Kompartimente unterschiedlicher Größe unterteilt, die jeweils zum Verkauf standen. Unbelichtete Nebenräume sind in der Gebäudemitte konzentriert, sodass von sämtlichen Büroflächen uneingeschränkte Ausblicke in die Umgebung genossen werden können. Dafür und nicht zuletzt für viel Licht sorgen die raumhohen umlaufenden Fenster auf allen Geschossen.

Im Außenbereich bilden Bodenstreifen aus kleinformatigen Platten eine Art Strichcode-Muster, das von schnurgerade verlaufenden, sich kreuzenden Gehwegen zerschnitten wird. Neben den gepflasterten Schnittflächen gibt es solche mit Rasenbewuchs, Blumenbeeten oder Wasserbassins. Dieses dekonstruktivistische Formen zitierende Wegenetz führt Besucher in die zentralen Eingangsbereiche der Türme. Die grafische Landschaftsgestaltung setzt sich bis in die offenen Erdgeschosszonen beider Häuser fort, wo sich neben Parkplätzen und schattigen Aufenthaltsmöglichkeiten ein Café- und Bistrobetrieb befindet.

Beide Häuser haben die gleichen, stringent gerasterten Fassaden aus gefärbten Betonfertigteilen mit dahinter liegender Verglasung. Alle Fenster haben annähernd die gleiche Öffnungsbreite, nur bei den Vor- und Rücksprüngen der Längsfassade gibt es Glasfelder doppelter Breite. An wenigen, ungleichmäßig verteilten Stellen unterbrechen Blindflächen aus Beton die Regelmäßigkeit. Sie können durch außen liegende Fluter angeleuchtet werden, sodass nachts ein Muster auf der Fassade entsteht. Für dieses Beleuchtungsmotiv war Ahmedabads Fest der Drachen mit seinen in den Himmel aufsteigenden Laternen die Inspirationsquelle. Charakteristische Lichteffekte gibt es bei Dunkelheit auch in den offenen, loggienartigen Bereichen des Erdgeschosses: Durch abgehängte Lochbleche fällt hier Licht auf Wände und Böden und erzeugt dabei ornamentale Schattenmuster.

Beton

Bei beiden Türmen handelt es sich um Stahlbeton-Skelettbauten mit auskragenden Bodenplatten und aussteifenden Kernen. Wegen ihrer geografischen Lage mussten die Bauten erdbebensicher konstruiert werden. Damit die horizontalen Fassadenelemente aus Architekturbeton auch vor den hohen Systemdecken schlank ausgeführt werden konnten, sind die Deckenplatten am Rand, vor den Abhangdecken, Z-förmig abgekantet. So bilden sie dünne Konsolen, die das Gewicht der Glasfassaden und Wandverkleidungen aufnehmen.

Das Bauvorhaben ist das erste Ahmedabads, bei dem vorgefertigte Fassadenmodule zum Einsatz kamen. Die Vorfabrikation erlaubte eine schnelle Montage und unkomplizierte Kontrolle der Ausführungsqualität. Die speziell gefertigten, 80 cm tiefen Elemente aus Glasfaserbeton sorgen bei den lokal üblichen, steilen Sonneneinfallswinkeln für natürliche Reduzierung des Wärmeeintrags durch Verschattung. Die vorgehängten Bauteile sind in jedem Fensterfeld horizontal und vertikal gestoßen. Dadurch sind Länge und Gewicht der einzelnen Module gering. Dazu trägt auch die Faserbewehrung des Betons bei, die geringe Materialstärke erlaubt. Über Schraubbolzen sind die Elemente mit einer unsichtbaren Subkonstruktion aus Stahl verbunden. Alle am Bau verwendeten Materialien stammen aus lokaler Produktion.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Purnesh Dev Nikhanj für Blocher Partners; Blocher Partners, Stuttgart

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