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Mucem in Marseille

Rudy Ricciotti, Bandol und Roldand Carta, Marseille

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Bewehrung Fassade Fertigteile Festigkeit Hochleistungsbeton

Architektur

Rudy Ricciotti, Bandol und Roldand Carta, Marseille

Bauherr

Ministère de la Culture et de la Communication, Paris<span class="st"></span>

Projektbeteiligte

Thermibel, Grenoble (Akustikplanung); Agence APS, Valence (Landschaftsplanung); Adret, Marseille (Gebäudetechnik); Licht Kunst Licht, Berlin (Lichtplanung); Ductal, Saint-Cloud (Ultra-Hochleistungsbeton)

Jahr

2013

Ort

13002 Marseille, 1 esplanade du J4

Beschreibung

Im südfranzösischen Marseille hat das Jahr 2013 als Europäische Kulturhauptstadt
eine Menge baulicher Veränderungen mit sich gebracht. Vor allem im Alten Hafen, dem kulturellen und touristischen Zentrum der Stadt, ist viel passiert. Neben der Erweiterung der Fußgängerzone und dem Abriss alter Bootshäuser entstanden hier unter anderem der verspiegelte Pavillon von Foster + Partners und die Villa Méditerranée vom Mailänder Studio Stefano Boeri. Direkt daneben markiert ein quaderförmiger Bau mit netzartiger Betonhülle die äußerste Spitze des Hafenareals. Es handelt sich um das Mucem (Musée des civilisations de l´Europe et de la Méditerranée), geplant vom französischen Architekten Rudy Ricciotti aus Bandol.

Auf einer quadratischen Grundfläche von 72 x 72 Metern erhebt sich das Gebäude 19 Meter in die Höhe. Nach dem Haus-im-Haus-Prinzip konzipiert, verbirgt es unter seiner äußeren Hülle einen weiteren Quader mit Kantenlängen von 52 Metern und einer Höhe von 18 Metern. Auf zwei von insgesamt fünf Geschossen (Erd- und zweites Obergeschoss) sind die bis zu neun Meter hohen Ausstellungsräume angeordnet. Sie sind bis zu neun Meter hoch und bieten auf rund 3.600 Quadratmetern viel Platz für die Ausstellung, in der sich alles um die Geschichte und Tradition der Mittelmeerländer dreht. Die Erschließung erfolgt über Rampen, die zwischen den beiden Außenhüllen ringförmig den Baukörper umschließen. Der museale Rundgang endet auf der Dachterrasse, wo die Besucher ein besonderes Highlight erwartet: ein 115 Meter langer, freitragender Steg, der das Museum mit dem gegenüberliegenden Fort Saint-Jean aus dem 12. Jahrhundert verbindet.

Zwischen Rampe und Außenhülle sind zweiseitg schmale, fünfgeschossige Riegelbauten angeordnet. Sie nehmen Büro- und Verwaltungsräume sowie den Shop auf. Statt von einem Betongitter sind ihre Fassaden komplett verglast. In den zwei Untergeschossen befinden sich unter anderem Lager und Archive, Technikräume sowie ein doppelgeschossiges Auditorium mit 325 Sitzplätzen. Sowohl der innere Quader als auch die beiden Verwaltungsriegel wurden in Skelettbauweise errichtet. Die notwendige Aussteifung erfolgt über mittig im Ausstellungsbereich platzierte Wandscheiben, hinter denen sich Treppen, Aufzüge und die Sanitäranlagen befinden.

Beton

Bis auf die zwei verglasten Fassaden der Verwaltungstrakte ist das Museum einschließlich eines Großteils der Dachfläche von einer gitterartigen Betonkonstruktion umhüllt, die an die Netze der heimischen Fischer erinnern soll. Dieses Gitter besteht aus insgesamt 384 Betonpaneelen, die mit einer jeweiligen Größe von 3,00 x 6,00 Metern wie ein gigantisches Puzzle zusammengesetzt worden sind. Die nur zehn Zentimeter starken Paneele bestehen aus Ultra-Hochleistungsbeton (UHPC), einem extrem widerstandsfähigen und belastbaren Material, dessen Druckfestigkeit sechs- bis achtmal höher ist als bei herkömmlichem Beton. Zudem ist er luft- und wasserdicht sowie langfristig resistent gegenüber chemischen Einflüssen. Die Körnung des Betons beträgt zwischen 0,1 und 0,4 Millimeter (Siliziumstaub), als Bewehrung dient gehobelter und geraspelter Federstahl mit einer Spanlänge von 30 bis 60 Millimetern. Die Gitterplatten sind Fuge auf Fuge übereinandergesetzt, die Lastabtragung erfolgt über punktuelle Kontakte.

Befestigt und auf Position gehalten wird das Gitterwerk über unzählige Edelstahlstäbe, die wie die Rampen zwischen den beiden Quadern angeordnet sind. Die Stahlstäbe sind mit schlanken Betonstützen in Form eines baumartigen Gerüsts verbunden, welches dem Skelettbau vorgelagert ist. Wie die Gebäudehülle besteht es aus Ultra-Hochleistungsbeton, ebenso der 115 Meter lange Steg (B300). Dieser wurde aus fünf Einzelteilen zu einer freitragenden Konstruktion zusammengesetzt. Für die 23 Meter langen Deckenplatten in den großen Ausstellungsräumen wurde ein ebenfalls sehr druckfester C70-Beton verwendet. Sie wurden in einem Vorspannverfahren im Werk hergestellt und vor Ort zusammengesetzt.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Mucem, Marseille

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