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Kreativwirtschaftszentrum in Mannheim

Hartwig Schneider Architekten, Stuttgart; Gabriele Schneider, Hartwig Schneider mit Ingo Pelchen (Projektleiter), Pentti Marttunen, Nancy Lohmann, Ulrike Fassnacht, Philipp Gantenbrink, Thomas Haber, Michel Kleinbrahm, Nils Oehler

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Sichtbeton Farbe Betonkernaktivierung Ortbeton Weiße Wanne

Architektur

Hartwig Schneider Architekten, Stuttgart; Gabriele Schneider, Hartwig Schneider mit Ingo Pelchen (Projektleiter), Pentti Marttunen, Nancy Lohmann, Ulrike Fassnacht, Philipp Gantenbrink, Thomas Haber, Michel Kleinbrahm, Nils Oehler

Bauherr

Stadt Mannheim

Projektbeteiligte

Herzog und Partner, Mannheim (Tragwerksplanung); Jo Carle Architekten, Stuttgart (Vergabe, Bauleitung); SEF Ingenieure, Karlsruhe (Planung Haustechnik); Büro Volz Ehningen (Elektroplanung); GN Bauphysik, Stuttgart (Bauphysik); Mundsinger + Hans, Stuttgart (Landschaftsplaner)

Jahr

2015

Ort

Mannheim, Hafenstraße 25-27

Preise

Architekturpreis Beton 2017
Hugo-Häring-Landespreis 2018

Beschreibung

Raum für Kunst, Kultur und kreative Unternehmen bietet das neue Kreativwirtschaftszentrum im Mannheimer Stadtteil Jungbusch mit seinem rauen Industriecharme. Das aus dem Bürogebäude C-Hub und der Galerie für Gegenwartskunst Port 25 bestehende Ensemble liegt an der Hafenstraße direkt an einem Verbindungskanal zwischen Rhein und Neckar. Entworfen wurde es von Hartwig Schneider Architekten aus Stuttgart, die beim Realisierungswettbewerb den ersten Preis errungen hatten. Die gestalterische Klammer zwischen beiden Häusern bilden ihre Fassaden aus rotem, mit rauen Brettern geschalten Beton. Zusammen mit den denkmalgeschützten Giebelfassaden eines ehemaligen Lagergebäudes, die erhalten und in den Galeriebau integriert wurden, formen sie die Hülle der beiden Bauten. „In seiner robusten Materialität und seiner klaren Formensprache passt sich das Ensemble dem Umfeld an, ohne viel Gewese um sich zu machen, aber auch ohne sich mit pseudohistorischer Attitüde dem Bestand anzubiedern“, lobt Amber Sayah das Ensemble in der Stuttgarter Zeitung.

Zusammen mit anderen Nutzungen der Kreativ- und Musikwirtschaft, die bereits im Jungbusch angesiedelt sind, soll das Gebäudeensemble das Quartier endgültig vom Ruf des Problemviertels befreien und in einen attraktiven Standort verwandeln. Städtebaulich griffen die Architekten die offene Struktur der Hafenstraße auf und platzierten den Büroneubau mit Abstand zur Galerie. Dazwischen ist ein lang gezogener öffentlicher Platz entstanden, zu dem sich die Eingänge der Bauten orientieren. Zum Kanal hin geht er nahtlos in eine stegartige Plattform über, die zum Entspannen einlädt. Öffentlich zugängliche Erdgeschosszonen mit Showrooms, Läden oder Werkstätten beleben den Stadtraum und tragen zur Verflechtung mit der Umgebung bei.

Das Innere des sechsgeschossigen, großflächig verglasten Bürohauses, in das sich kreative Unternehmen einmieten sollen, erhielt durch die Wandflächen aus Sichtbeton einen Charakter zwischen Loft und Werkstatt. Ein länglicher Gebäudekern mit Nebenräumen und Treppenhäusern sitzt mittig im Gebäude. Um ihn herum verläuft ein Flur, der die Büros erschließt. An der zur Wasser ausgerichteten Schmalseite sind zweigeschossige, gemeinschaftlich genutzte Aufenthaltsbereiche angeordnet. Versetzbare Trennwände, ein modulares Heizungssystem und ein flächiger Hohlraumboden ermöglichen eine flexible Nutzung der Geschosse. Die zweigeschossige Galerie zeigt sich nach außen weitgehend geschlossen, lediglich im Erdgeschoss öffnet sich der Bau an den Längsseiten. Das Obergeschoss wartet mit 590 Quadratmetern stützenfreiem Ausstellungsraum auf. Ein aufgesetztes Oberlicht schafft Sichtbezüge zur umgebenden Industriearchitektur.

Beton

Die Fassaden beider Bauten bestehen größtenteils aus Beton, der mit Eisenoxid ziegelrot eingefärbt und rau geschalt wurde. Bei dem Bürogebäude bilden Stützen- und Riegelelemente eine Art Gerüst, das fugenlos in Ortbeton betoniert wurde und nur durch verschiebbare Anker in Deckenhöhe am Gebäude gehalten wird. Der Stahlbetonskelettbau verfügt über einen aussteifenden Kern sowie Unterzugsdecken mit Bauteilaktivierung. Für die Erstellung aller sichtbaren Betonflächen wurde eine raue, liegende Brettschalung verwendet. Die Betonage erfolgte auf den Schmalseiten geschossweise, auf den Längsseiten wurden jedes Geschoss zusätzlich in zwei Abschnitte aufgeteilt.

Die Hülle des Galeriegebäudes setzt sich aus den denkmalgeschützten Giebelwänden der ehemaligen Lagerhalle und großflächig geschlossenen, ebenfalls rot eingefärbten Sichtbetonflächen zusammen. Die Bestandswände bilden nun eine Vormauerschale, die durch eine Kerndämmung ergänzt und schließlich durch eine Innenschale aus Ortbeton mit der neuen Konstruktion konstruktiv verbunden wurde. Anschließend wurden die roten Sichtbetonfassaden betoniert, die an speziellen Fassadenkonsolankern vor der Dämmung aufgehängt sind. Die Ausstellungsfläche im ersten Obergeschoss des Gebäudes wird von einer Stahlbetonkonstruktion stützenfrei überspannt. Dafür wurden Stahlbetonbinder verwendet, die jeweils über etwa 18 Meter spannen und mit vier Metern Abstand zueinander angeordnet sind.

Die unmittelbare Lage am Wasser machte eine Gründung der Gebäude über Pfähle notwendig. Das gesamte Untergeschoss ist wasserundurchlässig als Weiße Wanne ausgeführt, um die dort untergebrachten Nutzungen – Technikräume, Archivkeller, WC, Umkleide- und Lagerräume – vor eindringendem Wasser zu schützen. -chi

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Christian Richters, Berlin

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