01.07.2024

Mehrfamilienhaus mit Leichtbeton

Preisgekrönte Nachhaltigkeit

Mit dem Campo Pallotti entstand in Wiesbaden ein mehrfach prämiertes Mehrfamilienhaus, das sich durch besondere Nachhaltigkeit und einen geringen ökologischen Fußabdruck auszeichnet. Wesentlichen Anteil daran hat die Gebäudehülle aus Liapor-Leichtbeton: Sie ist langlebig, recyclingfähig und erfüllt ganz ohne Zusatzstoffe alle Vorgaben hinsichtlich Wärmedämmung, Brand- und Schallschutz.

Als vierstöckiges, klar konturiertes Wohnhaus mit abgesetztem Penthouse-Bereich konzipierten die Architekten der MMZ Architekten GmbH aus Offenbach den „Campo Pallotti“ in Wiesbaden. Es fügt sich in Kubatur und Proportion gefällig in die Umgebung der denkmalgeschützten Stadtvillen aus der Gründerzeit ein und ersetzt ein seit Jahren ungenutztes Kommunitätsgebäude der Patres- und Brüdergemeinschaft der Pallottiner. Der zur Vermietung vorgesehene Neubau erfüllt in vielerlei Hinsicht den expliziten Wunsch der Bauherrschaft, möglichst nachhaltig und ökologisch zu bauen. So wurde auf dem innerstädtischen Grundstück die zur Verfügung stehende Fläche voll ausgenutzt und möglichst viel Wohnraum geschaffen. Für die ursprünglich im Innenhof geparkten Fahrzeuge wurde eine Tiefgarage mit Doppelparkern errichtet, wodurch begrünte Freiflächen gewonnen werden konnten. Auch die Kompaktheit des Baukörpers ist ökologisch sinnvoll, da sie den Primärenergie-Verbrauch und entsprechende CO2-Emissionen minimiert.

Klarer Beitrag zur Nachhaltigkeit

Daneben trägt natürlich die Gebäudehülle entscheidend zur besonderen Nachhaltigkeit des Campo Pallotti bei. Sie wurde in den unteren Geschossen monolithisch aus Liapor-Leichtbeton in einer Stärke von 44 Zentimetern errichtet. „Der Liapor-Leichtbeton hat wesentlichen Anteil daran, dass – wie vom Bauherrn gefordert – ein sehr nachhaltiges Gebäude mit geringem ökologischen Fußabdruck errichtet werden konnte“, erklärt Dipl.-Ing. Architektin Daniela Grenner, Geschäftsführerin der MMZ GmbH. „Schließlich ist er besonders langlebig und weist eine Lebensdauer von mindestens 70 Jahren auf. Außerdem ist der Baustoff recyclingfähig und lässt sich nach Nutzungsdauer sortenrein trennen und wiederverwerten.“

Bauphysikalischer Mehrwert

Die monolithische, rein mineralische Gebäudehülle wirkt dank der darin enthaltenen Liapor-Blähtonkugeln gleichzeitig hochwärmedämmendend und wärmespeichernd. „Auf zusätzliche Dämmschichten etwa in Form eines Wärmedämmverbundsystems konnte bewusst verzichtet werden, und das gesamte Mehrfamilienhaus erfüllt die aktuellen EneV-Vorgaben“, betont Daniela Grenner. Außerdem ließen sich mit dem Baustoff Liapor-Leichtbeton auch die hohen brandschutztechnischen Anforderungen in dem innerstädtischen Quartier erfüllen. Daneben bietet der Baustoff einen exzellenten Schallschutz.

Überzeugende Praxisbeispiele

Vor Baubeginn wurden mehrere mit Liapor-Leichtbeton errichtete Wohngebäude besucht, um den Baustoff ganz praktisch auch einmal aus der Nähe kennenzulernen. Und da zeigte sich: „Der warme, ansprechende Charakter und die besondere Haptik des Leichtbetons stießen bei den Bauherrenvertretern sofort auf große Begeisterung, ebenso wie die positive Atmosphäre in den Gebäuden“, erzählt Daniela Grenner. Ausschlaggebend war auch die Tatsache, dass entsprechende Leichtbeton-Fassaden absolut unempfindlich gegen äußere Einflüsse und praktisch wartungsfrei sind. Und so fiel dann wenig später die Entscheidung, auch beim eigenen neuen Wohngebäude auf Liapor-Leichtbeton zu setzen. Konkret kamen zwischen August 2020 und März 2021 rund 300 Kubikmeter eines LC 12/13 D1.2 zum Einsatz, der von Heidelberg Materials Beton hergestellt und geliefert wurde. Vor Ort wurde mit einer herkömmlichen Rahmenschalung gearbeitet.

Doppelte Auszeichnung

Alle Sichtbetonflächen sind außen wie auch teilweise innerhalb des Gebäudes sichtbar. Sie zeigen im Detail eindrücklich den Baustoff Liapor-Leichtbeton mit stellenweise auftretenden Lunkern und Schüttungslagen. Die besondere Optik der Leichtbetonflächen steht im Inneren im reizvollen Kontrast zu den vielen Einbauten aus Holz. Fassadenseitig akzentuieren dagegen goldfarbene Holz-Alufenster die Gesamtansicht. Mit dem gesamten Gebäude und speziell dem verwendeten Liapor-Leichtbeton ist die Architektin sehr zufrieden: „Es ist ein wunderbarer Baustoff, mit dem wir jederzeit gerne wieder bauen“, so Daniela Grenner. Das einzigartige Objekt wurde inzwischen auch mit mehreren Preisen gewürdigt. So wurde es 2022 im Bereich „Wohnbauten des Jahres“ in der Kategorie „Experimenteller Ansatz“ ausgezeichnet, und bei der „Iconic Award Selection 2022“ erhielt das Gebäude die Auszeichnung in der Kategorie „Innovatives Material“.

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