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Ateliertheater Bardill in Scharans/CH

Valerio Olgiati, Chur/CH

Schlagworte zu passenden Webseiten in unserem Auftritt

Betonkernaktivierung Energieeffizienz Farbe Nachhaltigkeit und Ressourcen Schalung

Architektur

Valerio Olgiati, Chur/CH

Bauherr

Linard Bardill, Scharans

Projektbeteiligte

Patrick Gartmann, Büro Conzett, Bronzini, Gartmann AG, Chur/CH (Tragwerksplanung)

Jahr

2007

Ort

Scharans, Schweiz

Besonderheiten

Fassade mit reliefartigen Ornamenten

Beschreibung

Das Ateliertheater Bardill befindet sich in Scharans, einer von zwölf Gemeinden im schweizerischen Domledschg. Stein- und wettergegerbte Holzhäuser sowie steil aufsteigende Berghänge prägen den 800 Einwohner zählenden Ort. Seit mehr als zwölf Jahren lebt und arbeitet hier der Schweizer Autor und Liedermacher Linard Bardill. Durch ein zum Verkauf stehendes Stallgebäude gegenüber Bardills Wohnhaus ergab sich für ihn die Möglichkeit eines Neubaus zur Erweiterung seines begrenzten Arbeitszimmers.

Die Bauvorschriften der Gemeinde geben vor, dass die Kubatur eines abgerissenen Objektes in den Originalmaßen wieder hergestellt werden muss. Einen Umbau des bestehenden Stallgebäudes lehnte der Architekt Valerio Oligiati jedoch kategorisch ab. Stattdessen zeichnet er das Stallgebäude als Neubau in erdfarbenen rot-braun durchgefärbten Betonwänden in radikaler Konsequenz nach, ohne Fenster und Dach und schmückt es mit 150 Rosetten unterschiedlicher Größe. Der ehemalige Grundriss bestand aus einem leicht trapezförmigen Hauptteil und einem Nebenraum im Norden. Über diesem Nebenteil schleppte sich das Dach schräg nach unten ab, woraus sich die asymmetrische Form der hohen Giebelwände ergibt.

Man erreicht den Baukörper über eine Treppe durch eine kleine schmucklose Türöffnung im Süden. Eine große rechteckige Öffnung in der Giebelfassade orientiert sich zum Dorfplatz. Sie ermöglicht Einblicke in das dahinter liegende, offene Raumvolumen und stellt gleichzeitig den Kontakt zum Dorf her. Den vorderen, südlichen "Hausteil" löst Olgiati komplett auf und bildet ihn zum Atrium aus. An dieser Stelle tragen die hohen Giebelwände kein Dach, der Raum ist nach oben hin offen. Die ursprüngliche Decke zwischen Wohngeschoss und Dachboden besteht nun aus einer ebenfalls rot eingefärbten Betonplatte mit einer riesigen ellipsenförmigen Öffnung. Auf dem Boden wächst Rasen - bei Bedarf kann das Atrium als Bühne dienen. Ihm zugeordnet befindet sich nämlich das Atelierstudio im niedrigeren schrägen Nordteil. Der rechteckige Raum mit einer Fläche von 70 m² bei einem Gesamtvolumen von 665 m³ ist mit einem Kamin und einer Glasfront zum Atrium ausgestattet, die sich komplett öffnen oder schließen lässt. Aufgrund seiner technischen Ausstattung kann der Raum auch als Tonstudio genutzt werden. Das Besondere an Bardills Atelierstudio ist die Vielfältigkeit in der Funktionalität, die das gesamte Raumvolumen prägt.

Durch seinen harten und strengen Ausdruck in Material und Form behauptet sich der Monolith aus Beton im historisch geprägten Dorfgefüge. Seine Farbgebung, die Öffnungen und die liebevolle Ausführung der Rosetten stellen den Bezug zu den Gebäuden im Dorf her.

Das Studio ist immer freitags von 13 bis 15 Uhr geöffnet.

Beton

Die Farbe des "roten" Betons wird durch Zugabe von Pigmenten aus Kupfer und zusätzlich beigegebenen Steinmehls erreicht. Auffallend sind die reliefartigen Ornamente, die die Fassade schmücken. Das Motiv entstammt einer alten Truhe aus dem Besitz des Bauherren. Zur Herstellung der Schalungsstruktur wählt der Architekt bewusst ein handwerkliches Verfahren. So wurden die Motive einer Rosette in drei verschiedenen Größen in die Schalhaut geschnitzt. Die Rosette soll nach Auffassung des Architekten kein Symbol sein und wird auch nicht zur Gliederung baulicher Elemente eingesetzt. So findet sich die Rosette auf allen Wand- und Deckenelementen, außen wie innen, im Keller und an Stützwänden. Ihre Anordnung folgt keinem Muster oder einer bestimmten Ordnung.

Das Gebäude ist mit einer Betonkernaktivierung ausgestattet und wird mit Sonnenkollektoren beheizt. Eine kontrollierte Raumlüftung sorgt für die Klimatisierung.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Archiv Olgiati, Chur/CH

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