Fachhochschul-Bibliothek in Eberswalde

Herzog & de Meuron, Basel/CH

Architektur

Herzog & de Meuron, Basel/CH

Bauherr

Kultusministerium des Landes Brandenburg, Potsdam

Projektbeteiligte

Thomas Ruff, Düsseldorf (Künstler, Fassade); DASAG, Eschershausen (Fotobeton)

Jahr

1997

Ort

Eberswalde, Friedrich-Ebert-Straße 29/Campus Schicklerstraße

Beschreibung

Der dreigeschossige Erweiterungsbau enthält mit knapp 1.000 m² Nutzfläche die Freihandbibliothek der gesamten FH inklusive Lehrbuchsammlung und Zeitschriftenauslage, ca. 120 Leseplätze mit Anschluss an Datenleitungen sowie die üblichen Nebenräume. Die Geschosshöhen betragen jeweils 4,10 m. Innen liegend befinden sich zwei Kerne mit Treppen, Aufzügen und WCs.

Der Quader mit den Außenabmessungen 36 x 14 x 14 m wirkt streng und monolithisch, spielt aber gleichzeitig durch seine nahezu vollflächig mit Bildern bedeckte Oberfläche mit der Wahrnehmung des Betrachters. Herzog & de Meuron arbeiten hier mit Widersprüchen wie z.B. Ornament und barocke Bilderfülle gegen minimalistische Reduktion der grauen "Box", bedruckte Haut einer Oberfläche im Gegensatz zur Tiefe eines schweren Betons, hermetische und im städtebaulichen Kontext fast abweisende Geschlossenheit gegen Lochfassaden und transparente Glasstreifen.

Beton

Bis auf wenige, rhythmisch kontrolliert angeordnete Lochfenster besteht die gesamte Oberfläche aus über 1.000 bedruckten, flächenbündigen Betonfertigteilen und Glasscheiben.
Der Düsseldorfer Künstler Thomas Ruff, der bereits seit 1991 mit Herzog & de Meuron zusammenarbeitet, sammelt seit langem Bilder aus Zeitungen: "Ich finde die grauen, gerasterten Zeitungsfotos schöne Dinge, die ich gern ausschneide." Er wählte aus seinem Archiv die Motive, die sich auf den Ort und die Lehrinhalte der FH Eberswalde beziehen. Die Betontafeln wurden in einem Siebdruckverfahren bedruckt.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Susanne Junker, Berlin