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Besucherzentrum Herkules in Kassel

Staab Architekten, Berlin

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Dauerhaftigkeit Matrizen Oberfläche Schalung

Architektur

Staab Architekten, Berlin

Bauherr

Land Hessen, vertreten durch Hessisches Baumanagement HBM Regionalniederlassung Nord Kassel

Projektbeteiligte

Per Pedersen, Jens Achtermann (Projektleiter); Atelier 30 Architekten, Kassel (Bauleitung); EFG Beratende Ingenieure GmbH, Fuldabrück (Tragwerksplanung); Ingenieurgruppe HSK, Göttingen (Haustechnik); Laudemann GmbH, Sontra (Bauunternehmen); sibobeton GmbH & Co. KG, Kurhessen/Leintal (Transportbeton); PERI GmbH, Weißenhorn (Schalungssystem); Westag & Getalit AG, Rheda-Wiedenbrück (Schalhaut)<strong></strong>

Jahr

2011

Ort

Kassel, Schlosspark Wilhelmshöhe

Konstruktionsmerkmale

Massivbauweise

Besonderheiten

Sichtbetonklasse SB4; Außenfassade als 20 Zentimeter dicke Vorsatzschale

Beschreibung

Der Bergpark in Kassel mit seinen berühmten Wasserspielen und dem Herkules-Monument ist seit 300 Jahren ein faszinierender Anziehungspunkt für Touristen. Das Land Hessen investierte in den Bau eines neuen Besucherzentrums, das Besuchern den Eintritt in den Bergpark weist und vorab Informationen bietet.

In Anbetracht der sensiblen Lage ist der Baukörper als landschaftliches Element - ein großer bearbeiteter Findling - entwickelt und liegt am Übergang zwischen Grünraum und Parkplatz. Das vom Büro Staab Architekten aus Berlin entworfene, rund 750 qm große Besucherzentrum, bildet eine polygonale Figur mit Sichtbetonflächen im Innenbereich, die den Anforderungen der Sichtbetonklasse SB4, entsprechend des Merkblatts "Sichtbeton" des Deutschen Beton- und Bautechnik-Vereins (DBV) genügen.

Schon kurz nach dem Eintreten kann man das Herkulesdenkmal durch ein großes Panoramafenster sehen. Diese Blickbeziehung begleitet den Besucher beim Gang durch das Haus bis in die obere Ebene. Dort eröffnet sich über ein weiteres großes Fenster der Ausblick in das Druseltal. Sitzstufen bieten zum einen die Möglichkeit zum Warten und Sammeln, zum anderen können Besucher Filme, Präsentationen und Informationen, die an die westliche Wand des unteren Foyers projiziert werden, mitverfolgen. Auf der oberen Ebene befindet sich eine Ausstellung zum Bergpark Wilhelmshöhe und ein Shop mit Ticket- und Souvenirverkauf. Als Teil der Topografie besteht das Gebäude innen wie außen aus Sichtbeton. Dieses Material bestimmt auch die von allen Aufbauten freigehaltene Dachaufsicht, die vom Herkulesdenkmal einsichtig ist.

Beton

Da sich das Fugenbild von den unregelmäßig geformten Wänden im gleichen Raster über die schräg laufende Decke fortsetzt, stand das ausführende Bauunternehmen vor der Aufgabe, die jeweiligen Schalungselemente exakt an die vorgegebenen Maße anzupassen. Auch die verschiedenen Wandöffnungen für Fenster, Türen und deckenbündige Leuchten verlangten ein sehr sorgfältiges Arbeiten, damit die Vorgaben der Planer wie Scharfkantigkeit bzw. Bündigkeit gewährleistet werden konnten und das Endergebnis die höchsten Qualitätsstandards erfüllt.
Neben der 25 Zentimeter dicken Tragschale im Innenbereich erwies sich die Herstellung der Außenfassade, die als 20 Zentimeter dicke Vorsatzschale betoniert wurde, als anspruchsvolle Aufgabe. Für den reliefartige Sichtbeton war die Sichtbetonklasse SB2 gefordert. Das Bauunternehmen erstellte im Vorfeld insgesamt 16 Probeflächen, um zu dem gewünschten Ergebnis zu gelangen. Zum Einsatz kamen jedoch keine Schalungsmatritze, sondern jedes Schalungselement wurde aufgrund der genauen Vorgaben des Architekturbüros individuell angefertigt. Hierfür wurden in Handarbeit Brettchen in unterschiedlichsten Längen, Breiten und Dicken auf die Schalhaut aufgebracht. Die Schalungsplatten wurden in einer Rahmenschalung eingesetzt. Die Schalungsplatten mit einer Gesamtfläche von 1.500 qm kamen nur einmalig zum Einsatz, um eine optische Gleichmäßigkeit der Betonoberflächen sicherzustellen.

Die bis zu 10 Meter hohen Wände stellten aufgrund der vorgesehenen Außenstruktur und der sehr geringen Dicke des Bauteils hohe Anforderungen an den Beton. Zum Einsatz kam ein leicht verarbeitbarer Beton mit der Konsistenz F6. Aufgrund des hohen Schalungsdruckes wurde die Schalung entsprechend abgedichtet, wobei zusätzlich großes Augenmerk darauf gelegt werden musste, dass auch Detailausbildungen im Sichtbeton wie zum Beispiel Ankerlöcher sauber und scharfkantig abgebildet wurden. Da das Bauunternehmen hinsichtlich des Betoneinbaus befürchtete, dass die Pumpenschläuche beim Betonieren in den schmalen Betoniergassen am Rödeldraht der Bewehrung hängen bleiben könnten, setzte man spezielle Schläuche ein, die eigens für diesen Zweck angefertigt wurden.
Die Außenhaut wurde nach der Erstellung zusätzlich sandgestrahlt und nimmt hierdurch mit ihrer groben Reliefstruktur das poröse Felsgestein des Herkulesbauwerkes und der natürlichen Umgebung auf.

Bildnachweis: BetonBild/Jens Achtermann

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