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Wohnhaus Bläsiring in Basel

Buchner Bründler Architekten, Basel

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Ein- und Zweifamilienhäuser Nachhaltigkeit und Ressourcen Ortbeton Sichtbeton Zementestrich

Architektur

Buchner Bründler Architekten, Basel

Bauherr

Baugesellschaft Bläsing, Basel

Projektbeteiligte

Jörg Merz, Maisprach (Tragwerksplanung); Martin Lienhard Bau, Basel (Raumakustik); Herzog Kull Group, Basel (Elektroplanung)

Jahr

2012

Ort

Basel, Bläsiring

Beschreibung

Zwei großzügige Wohnungen auf einer sechs Meter breiten Baulücke von gerade einmal 72 Quadratmetern unterbringen zu wollen, ist wahrlich keine leichte Bauaufgabe. Kommt dann noch dazu, dass das Grundstück zwischen zwei zweigeschossigen Wohnhäusern aus dem Jahr 1872 liegt, diese sich im beschaulichen Matthäus-Viertel in Basel befindet und weder Nachbarn noch Behörden einen Neubau wollten, so lässt sich erahnen, welche Hürden Bauherren und Architekten zu überwinden hatten, als sie in die mittlere Parzelle ein sechsgeschossiges Sichtbetongebäude setzen wollten. Zwei Jahre dauerte es, bis der Bau genehmigt und nach Plänen von Buchner Bründler Architekten errichtet werden konnte.

Zunächst wollten die Auftraggeber mit dem Bestand konform gehen. Da sich dies nicht rechnete und ein stärker ausgelasteter Bau zum gleichen Preis realisierbar war, entschieden sie sich für einen Neubau mit zwei ineinander verzahnten Triplex-Wohnungen zu je 200 Quadratmetern. Jede besitzt ihre eigene Erschließung und einen ihr zugeordneten Außenraum. Der Zugang zur unteren Wohneinheit erfolgt über eine große gläserne Schwenktür von der Straße aus, rechts daneben liegt der Eingang zum Treppenhaus, über das die zweite Wohnung erschlossen wird. Diese erstreckt sich über die obersten drei Geschosse, und besitzt eine großzügige Dachterrasse. Der unteren Wohnung ist ein Garten zugeordnet, der von einer Sichtbetonmauer gefasst ist.

Licht erhalten beide Wohnungen über breite Glasfenster in der Süd- und Nordfassade; die Längswände sind geschlossen. Ebenso ein schmaler Streifen neben den Fenstern, hinter dem sich das Treppenhaus mit Aufzug befindet. Die Räume reichen in allen Geschossen über die gesamte Gebäudetiefe; seitlich ist jeweils ein massiverer Block für die Küchenzeilen und Bäder angeordnet, der auch statische Funktionen übernimmt. Mittels Schiebetüren lassen sich einzelne Raumzonen abtrennen.

Beton

Als entwurfsbestimmendes Material prägt der Baustoff Beton sowohl die Hülle als auch die Innenräume: Wände, Decken und Böden bestehen daraus, außerdem Treppen, Bäder und Regale. Einzig für die Eingangstür auf der Straßenseite wählten die Architekten Metall; für Fenster, Innentüren und einige Einbauelemente wie beispielsweise die Küchenschränke Eichenholz, das mit seinem warmen Braunton einen angenehmen Kontrast zum Grau des Sichtbetons bildet.

Da die Seitenwände der Nachbarhäuser nicht zweischalig ausgebildet waren, mussten sie in den Neubau einbezogen werden. Nach innen hin brachte man eine 14 cm dicke Mineralwolldämmung auf und stellte Gipskartonwände ohne Hinterlüftung davor. Erst oberhalb der Ortgänge der benachbarten Altbauten beginnen die Betonaußenwände des neuen Wohnhauses. Sie bestehen aus einer zweischaligen Ortbetonkonstruktion mit tragender Außenwand, innenliegender Dämmung und sind ohne Hinterlüftung ausgeführt. Die Decken bestehen ebenfalls aus Ortbeton; darüber liegt eine Trittschalldämmung, abschließend ein Zementestrich als fertiger Bodenbelag. Lediglich im Obergeschoss besteht der Fußboden aus 11,5 cm dicken Tonziegeln. Innen wie außen verlegt, sorgen sie für einen fließenden Übergang zwischen Wohnraum und Dachterrasse.

Alle Wände zeigen die vertikale Struktur der gschosshohen Schaltafeln. Ihre Anordnung blieb der Rohbaufirma überlassen – einzige Bedingung war, dass keine horizontalen Fugen außer den Arbeitsfugen zwischen den Etagen sichtbar sind. An die Betonoberflächen wurden ebenfalls keine Anforderungen gestellt, nur die Tragfähigkeit musste normgerecht erfüllt sein. Kiesnester, ausgebrochene Kanten, Farbunterschiede und Fehlstellen gehören nach Ansicht von Daniel Buchner und Andreas Bündler zu den ureigenen Merkmalen von Beton und machen seinen besonderen Reiz aus, weshalb seine Oberflächen im Wohnhaus am Bläsiring unbehandelt blieben. Ausnahmen bilden die Nassbereiche, wo die Feuchtigkeit zu Ausblühungen und Kalkrückständen führen würde, deshalb wurden Küchenregale, Badewannen und Waschtische gewachst, die Böden erst geschliffen, dann versiegelt.

Das Wohnhaus wirkt sehr archaisch, gleichzeitig zurückhaltend und rein. Die Jury des Schweizer Architekturpreises Beton fand es „stimmungsvoll bis ins Detail und von anregender Radikalität" und zeichnete es mit dem Hauptpreis 2013 aus.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Fotos aus Architekturpreis Beton 13, Herausgeberin Betonsuisse, Fotograf: Giuseppe Micciché, Zürich

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