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Modezentrum Labels 2 in Berlin

HHF Architekten, Basel

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Betonkernaktivierung Fassade Fertigteile Oberfläche Sichtbeton

Architektur

HHF Architekten, Basel

Bauherr

Labels Projektmanagement, Berlin

Projektbeteiligte

PPW D. Paulisch + Partner, Berlin (Ingenieur); Gneise 66, Berlin (Bauphysik / HLKS- und Elektroplanung); Jasper Baumanagement, Berlin (Bauleitung/-management); PPEngineering, Philippe Petignat, Basel (Fassadenplaner); Heidelberger Beton GmbH - Gebiet Berlin-Brandenburg (Sichtbeton); Deutsche Doka Schalungstechnik, Maisach (Schalungen Fassade); Reckli, Herne (Strukturmatrizen)

Jahr

2009

Ort

10245 Berlin, Stralauer Allee 12

Beschreibung

Am Berliner Osthafen hat sich in den letzten Jahren eine Menge getan: Nach und nach wurden die alten Lager- und Speichergebäude entlang der Kaimauer zwischen Spree und Stralauer Allee saniert, neue Gebäude kamen ergänzend hinzu. Den südöstlichen Abschluss des 1,4 Kilometer langen und rund 50 Meter breiten Areals bildet das Fashion Center Labels 2, ein fünfgeschossiges Gebäude, das verschiedenen Modefirmen zum Ausstellen ihrer neuen Kollektionen dient. Geplant wurde es von HHF Architekten aus Basel. Mit seiner Fassade aus sinusförmigen, grün lasierten Betonelementen nimmt es Bezug zum historischen Nachbargebäude mit seinen charakteristischen Korbbogenfenstern. Die Farbe des Gebäudes verweist, laut Planer, auf das Wasser der Spree.

Die Erschließung erfolgt von der Westseite. Von hier gelangen Besucher und Nutzer in einen kleinen Vorraum; rechts davon befindet sich im Erdgeschoss ein Restaurant, das auch von der Spreeseite aus zugänglich ist. Links vom Eingang liegt eingefasst von zwei Gebäudekernen mit Aufzügen, Fluchttreppen und Sanitäranlangen eine repräsentative Wendeltreppe aus Stahl, die im Grundriss einem beschnittenen Kreis ähnelt. Sie führt nach oben in die ringsum raumhoch verglasten Ausstellungsräume, die sich vom ersten bis ins vierte Obergeschoss erstrecken. Im Dachgeschoss gibt es außerdem einen Veranstaltungsbereich und eine Lounge mit Terrasse. Die gesamte Nutzfläche des Gebäudes beträgt 6.630 Quadratmeter.

Beton

Sowohl die tragende Konstruktion als auch die Außenhülle des Gebäudes sind aus Beton hergestellt. Die vorgehängte Fassade besitzt eine Gesamtfläche von rund 1.300 Quadratmetern und besteht aus jeweils 9,625 Meter breiten, grün lasierten Betonfertigteilen mit sinusförmigen Bögen und geriffelter Oberflächenstruktur. Sie sind mit einem Abstand zur dahinterliegenden Glasfassade angebracht und lagern mit nur zwei Haltepunkten auf filigranen Stahlbetonkonsolen. Im Luftraum zwischen äußerer und innerer Fassade sind u.a. Sonnenschutzraffstore, Beleuchtungskörper und Sicherheitskameras angeordnet.

Im Gebäudeinneren sind die Sinuskurven der Tragstruktur das prägende räumliche Element im gesamten Haus und erlauben außerdem eine hohe Flexibilität der Flächeneinteilung. Für die Ausführung der weiten Bögen wurden spezielle Ortbetonschalungen entwickelt. Verbaut wurden etwa 3.900 Kubikmeter Sichtbeton der Druckfestigkeitsklasse C 35/45. Seine unbehandelte Oberfläche entspricht der Sichtbetonklasse 2.

Beheizt und gekühlt wird das Gebäude über ein thermoaktives Bauteilsystem (TABS), dessen Wasserleitungen mit einer Gesamtlänge von rund 73.000 Metern in die Betondecken integriert sind. Die thermische Flächentemperierung sorgt für niedrige Energie- und Nebenkosten.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Iwan Baan, Amsterdam

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