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Learning and Library Center der Wirtschaftsuniversität Wien

Zaha Hadid Architects, Hamburg

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Dauerhaftigkeit Fertigteile Glasfaserbeton Kultur und Bildungsstätten

Architektur

Zaha Hadid Architects, Hamburg

Bauherr

Projektgesellschaft Wirtschaftsuniversität Wien Neu und BIG

Projektbeteiligte

Arge Campus WU, BUS Architektur, Wien (Generalplanung); Arge PS WU Neubau Drees & Sommer/Delta (Projektsteuerung); Vasko und Partner, Wien (Tragwerksplanung/Gebäudetechnik); Arup, Berlin (Fassaden- und Lichtplanung); Rieder Smart Elements, Maishofen (Glasfaserbetonplatten)

Jahr

2013

Ort

1020 Wien, Welthandelsplatz 1

Beschreibung

Ziemlich schräg kommt das neue Gebäude der Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien daher. Das verwundert nicht, stammt es doch aus der Feder von Zaha Hadid und ihrem Hamburger Architekturbüro. Das futuristisch anmutende Learning and Library Center (LLC) ist einer von insgesamt sechs Neubauten, die auf dem ebenfalls neuen Campus auf dem einstigen Weltausstellungsgelände am Rande des Naherholungsgebiets Prater entstanden sind. Alle Gebäude sind Green Buildings, die auf Basis verschiedener Zertifizierungssysteme (LEED, BREAM, DGNB) erarbeitet wurden.

Zwei ineinander verschränkte Baukörper in Weiß und Schwarz gliedern den Bibliotheksbau seinen Nutzungen entsprechend in zwei Hauptzonen. Die zwischen ihnen entstehende Fuge bildet eine Art Schlucht, die sich durch das gesamte, sechsgeschossige Gebäude zieht und in einem hohen Atrium mündet. Die Dynamik dieser Bewegung findet ihren Abschluss in der über 28 Meter hohen Süd-Bibliothek, die mit einer riesigen Glasfront zum zentralen Campusplatz hin ausgerichtet ist. Sie kragt aus der mit einer Neigung von 35 Grad überhängenden Eingangsfassade noch einmal um mehr als 16 Meter aus und ruht auf einem 80 Meter langen Stahlträger. Die Fassaden bestehen aus vorgehängten Betonplatten, die der gedämmten Tragstruktur vorgehängt wurden.

Vom Haupteingang auf der Südseite kommend, gelangen die Besucher direkt in das Atrium, das als mehrgeschossige, großzügig gestaltete Aula dient. An diese schließen sich öffentliche und halböffentliche Aufenthaltsbereiche in verschiedenen Höhenlagen an, die über schiefe Treppen und Rampen entlang der inneren Gebäudefuge erschlossen werden. Dynamisch geschwungene Konstruktionselemente prägen auch die große Bibliothek, wo sich auf verschiedenen Ebenen Serviceeinrichtungen für Studierende, das Lernzentrum und eine Spezialbibliothek Wirtschaft mischen. Darüber hinaus gibt es eine Buchhandlung und eine Cafeteria im obersten Geschoss, zwei Festsäle, einen Clubraum, das Zentrum für Auslandsstudien und das sogenannte ZBP Career Center. Der Gesamtbau ist für rund 24.000 Studenten und 1.800 Mitarbeiter konzipiert.

Beton

Bei der Fassadengestaltung spielt die Betonoptik eine wesentliche Rolle. Die Planer entschieden sich für Glasfaserbetonplatten in den Farben Weiß und Schwarz. Die nur 13 Millimeter starken fibreC Elemente des Herstellers Rieder bedecken über 6.100 Quadratmeter des Bibliotheksgebäudes. Zum Einsatz kamen großformatige Standardpaneele, bis zu 4,20 Meter lange Platten sowie geformte Elemente und sogenannte Fins, Formteilelemente mit U-förmigem Querschnitt auf rund 440 Quadratmetern. Insgesamt 29.000 Einzelelemente wurden um die gebogene Tragkonstruktion des Gebäudes herum gelegt.

Bei allen Fassadenelementen übernehmen alkaliresistente Glasfasern die Funktion der Bewehrung. Sie können Lasten aufnehmen und benötigen eine deutlich geringere Betonüberdeckung, da sie korrosionsbeständig sind und deshalb nicht rosten. Mit ihnen lassen sich extrem schlanke, dauerhafte und hoch tragfähige sowie zugfeste Bauteile realisieren. In Bezug auf Formbarkeit, Farbe und Verarbeitung ermöglicht Glasfaserbeton eine fast unbegrenzte Gestaltungsfreiheit.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: ©Rieder | Fotograf: Rasmus Norlander, Zürich

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