15.07.2025

Nachhaltiges Betonpflaster

Weniger CO₂, mehr Grundwasserschutz

Bauprojekt in Kleinwallstadt zeigt praxisnahe Lösung für klimaangepasste Infrastruktur

Wie wir unsere Städte und Gemeinden bauen und gestalten, spielt eine zentrale Rolle für den Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Ein aktuelles Projekt in Kleinwallstadt bei Aschaffenburg zeigt, wie nachhaltige Materialien und technische Lösungen bei kommunalen Bauvorhaben Hand in Hand gehen: Der zentrale Rathausplatz „Wallstädter Höfe“ wird derzeit mit einem neu entwickelten Betonpflaster ausgestattet – ressourcenschonend, CO₂-reduziert und grundwasserschützend. Auf Einladung von solid UNIT e. V., dem Netzwerk für klimaneutrales Bauen mit mineralischen Baustoffen, und Betonsteinhersteller Lithonplus konnten sich Fachbesucher und Pressevertreter vor Ort ein Bild machen.

Ressourcenschonend, CO₂-reduziert und vollständig recyclingfähig

Das Betonpflastersystem trägt den Namen „Lithon Blue“ und wird derzeit in Kleinwallstadt auf einer Fläche von rund 525 m2 verlegt. Das Pflaster vereint gleich mehrere ökologische Vorteile: „Lithon Blue“ basiert auf einem modifizierten Betonrezept mit bis zu 40 % rezyklierter Gesteinskörnung und CO₂-reduzierten Bindemitteln. Im Vergleich zu herkömmlichem Pflasterstein lassen sich so bis zu 42 % der CO₂-Emissionen einsparen. Zudem ist der Stein zu 100 % recyclingfähig und kann dem Materialkreislauf erneut zugeführt werden. Kurze Transportwege und die Nutzung regionaler Rohstoffe verbessern zusätzlich die Umweltbilanz. So können allein mit der Umsetzung dieses Bauvorhabens mit „Lithon Blue“ über 4.400 kg CO₂ eingespart werden. Dies entspricht 27.000 km Fahrleistung eines durchschnittlichen PKWs und damit 35-mal der Strecke zwischen München und Hamburg.

Integriertes Filtersystem schützt das Grundwasser

Unter dem Pflaster kommt das speziell entwickelte Aquatextil „Lithon Geo Clean“ zum Einsatz. Es lässt Regenwasser versickern, bindet jedoch Schadstoffe wie Motoröl oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die anschließend direkt im System, bestehend aus dem versickerungsfähigen Pflasterstein und dem Aquatextil, biologisch abgebaut werden. So entsteht ein wichtiger Beitrag zum Grundwasserschutz auf versiegelten Flächen.

„Wir haben uns bewusst für diese Lösung entschieden, weil sie zeigt, wie Umweltschutz ganz konkret im Alltag funktioniert – auf Flächen, die jeder nutzt. So machen wir einen Unterschied, der sichtbar und spürbar ist“, so Thomas Köhler (CSU), Bürgermeister von Kleinwallstadt.

Fachlicher Austausch und Einblicke in die Produktion

Im Rahmen des Pressetermins informierten sich Vertreter aus Bauwirtschaft, Fachpresse und Kommunen über das Projekt sowie die eingesetzten Materialien und Technologien. Die verwendeten Pflastersteine werden im nahegelegenen Werk in Kleinostheim gefertigt und direkt zur Baustelle geliefert – ein weiteres Beispiel für kurze Wertschöpfungsketten im Sinne nachhaltigen Bauens.

„Die Gemeinde Kleinwallstadt zeigt, wie klimaneutrales Bauen mit mineralischen Baustoffen in der Praxis gelingen kann und Kommunen schon heute mit ihren Projekten eine Vorreiterrolle für klimaangepasste Infrastruktur einnehmen“, erklärte Thomas Zawalski, Geschäftsführer von solid UNIT e. V.

„Mit Lithon Blue bringen wir eine neue Generation von Pflastersteinen auf den Markt – ökologisch, leistungsfähig und wirtschaftlich einsetzbar“, ergänzt Gregory Trautmann, Geschäftsführer der Lithonplus GmbH & Co. KG. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Infrastrukturentwicklung.“

Quelle und Foto: Solid UNIT Deutschland

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