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Universitätsgebäude in Concepción

Pezo von Ellrichshausen, Concepción (Projektteam: Mauricio Pezo und Sofia von Ellrichshausen mit Aleksi Vicic, Eva de Hovre, Diego Perez, Sofie Taveirne, Victoria Bodevin, Caitlyn Flowers)

Architektur

Pezo von Ellrichshausen, Concepción (Projektteam: Mauricio Pezo und Sofia von Ellrichshausen mit Aleksi Vicic, Eva de Hovre, Diego Perez, Sofie Taveirne, Victoria Bodevin, Caitlyn Flowers)

Bauherr

Universidad del Bio-Bio, Concepción

Projektbeteiligte

Luis Mendieta (Tragwerksplanung); Citec UBB, Concepción (Beratung); DyLuz, Concepción (Beleuchtung)

Jahr

2020

Ort

Concepción, Collao Campus

Beschreibung

Kann Architektur Innovation, Kreativität und Zusammenarbeit stärken? Nehmen Räume Einfluss auf die Art, wie gearbeitet wird? Das gebaute Fragezeichen zu diesen Überlegungen steht seit kurzem als Zentrum für Innovation (INES) auf dem Collao Campus der Universität Bio-Bio (UBB) im chilenischen Concepción. Entworfen und geplant wurde das Bauwerk vom ortsansässigen Büro Pezo von Ellrichshausen.

An Intensität mangelt es dem Neubau nicht: Die Überlagerung der geometrischen Grundformen Quadrat und Kreis, das räumliche Spiel mit Leere und Begrenzung, die dynamische, fast daumenkinoartige Entwicklung der Grundrisse und die Unbestimmtheit der Funktionen schaffen eine Art mystischen Kubus, in dem vieles möglich scheint.

Raum für Veränderung
Die Universität gab als programmatische Eckpunkte der Nutzung Coworking Spaces und Räume für Kreativität, ein Fab Lab, eine Multimediabibliothek, Flächen für Workshops und Büros für die Verwaltung vor. Mauricio Pezo und Sofía von Ellrichshausen reagierten darauf mit einem fünfgeschossigen Bau mit offenen Arbeits- und Ausstellungsflächen sowie in den Ecken angeordneten, abgeschlossenen Bereichen in verschiedenen Größen. Im Zentrum des Gebäudes steht ein Atrium, dessen Kegelform sich an den kleiner werdenden kreisrunden Aussparungen in den Deckenplatten ablesen lässt. Auf dem Dach erlaubt eine Aussichtsplattform den Blick in die Ferne.

Die Welt der Innovation, so das Architekturbüro, sei ein kontinuierlicher, fließender Raum, der die kreativen Prozesse der akademischen Praxis in Konzepte und schließlich ins Physische übersetzt. Das Zentrum für Innovation ist als Inkubator angelegt, der ein Zusammenarbeiten verschiedener Akteurinnen und Akteure unterstützen soll, das nicht in eine strenge Kategorie oder feste Abläufe gepresst werden kann. Für Innovation braucht es keinen Raum, der innovativ ist – aber eine außergewöhnliche Architektur kann unter Umständen dabei helfen, Prozesse zu fördern, die vorher unmöglich schienen.

Beton

Bis in die Knochen
Pezo und von Ellrichshausen entschieden sich für eine Konstruktion mit Überzügen, bei der die Lasten in erster Linie über Stützen in den Ecken und gebogene Wandscheiben abgeleitet werden. Die Struktur der weitgehend verborgenen Überzüge ist im Prinzip kreuzförmig, aber durch die sich verjüngende kreisförmige Aussparung im Zentrum in jedem Geschoss anders: Das Tragwerk wandelt sich dadurch – anders als bei klassischen Stahlbetonskelettbauten – ebenso wie die Grundrisse. Ein Ringbalken mit vollständig einbetonierten Stahlträgern fasst jeweils die Decken. Diese gehen in auskragende Bereiche über, die als umlaufende Balkone beziehungsweise Überkopfverschattungen erscheinen.

Spuren der Schalhaut
Als Material wählten von Ellrichshausen und Pezo einen rot pigmentierten Beton. Die gezimmerten Sonderschalungen für die Kreisbögen, die die Eckbereiche begrenzen, wurden als Ganzes vormontiert und per Kran versetzt. Als Schalhaut der sichtbaren Oberflächen diente eine Bretterschalung, die außen im Bereich der Deckenstirnseiten horizontal und bei den Stützen vertikal angeordnet wurde. Auch die Unterseiten der auskragenden Balkone mit ihren von Geschoss zu Geschoss wandernden, halbkreisförmigen Aussparungen sind differenziert gestaltet.

Aus der Fassade auskragende Stützen, die zugleich das Ende der Kreisbögen markieren, zeigen eingeprägt in der Untersicht die geometrischen Figuren, die das Bauwerk durchdringen. Im Inneren orientiert sich die sichtbare Bretterstruktur am kreuzförmigen Verlauf der Hauptträger. Das Tragwerk findet so auch Ausdruck in der Gestaltung; die Spuren der Schalhaut werden zur Sprache, in der sich der Bau dem Betrachtenden vermittelt. -chi

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Pezo von Ellrichshausen, Concepción

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