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Rheingarten Konstanz

BRAUN+MÜLLER ARCHITEKTEN BDA, Konstanz

Architektur

BRAUN+MÜLLER ARCHITEKTEN BDA, Konstanz

Bauherr

Baggergesellschaft Immenstaad, Meichle+Mohr GmbH & Co. KG

Projektbeteiligte

Generalunternehmer: ARGE Ed. Züblin AG, Singen / Kurt Motz Baubetriebsgesellschaft, Illertissen
Statik: Fischer+Leisering Ingenieurgesellschaft mbH, Konstanz
Prüfstatik: Prof. Dr.-Ing. Heiko Denk, Konstanz
Landschaftsarchitekt: Krause Landschaftsarchitekten, Freiburg
Projektsteuerung: Ugo Mordasini Dipl.-Ing. (FH), Langenargen
Planung TGA H-L-S-E: Greiner Engineering, Konstanz
Bauphysik: GSA Körner GmbH, Reichenau
Geotechnik: Kempfert + Partner GmbH, Konstanz
Brandschutz-Fachplanung: mhd Brandschutz, Konstanz
Wärme- und Kälteversorgung: Stadtwerke Konstanz GmbH, Konstanz

Jahr

2022

Ort

Konstanz

Konstruktionsmerkmale

Zwei siebengeschossige, versetzt angeordnete Türme, die um 90° gegeneinander gedreht sind. Ab dem fünften Stockwerk durch eine dreigeschossige Brücke verbunden.

Besonderheiten

In Konstanz entstand in schwieriger Lage an einem Verkehrsknoten ein Bürobau, der aufgrund seines innovativen Konzepts und symbolischer Zeichenhaftigkeit große Ausstrahlungskraft erreicht.

Beschreibung

Als zentrale Entwurfsidee kann bei dem Neubau des Bürohauses in Konstanz das Ziel bezeichnet werden, das Geschäftsfeld des Betonbauunternehmers  Meichle + Mohr, an einem für die Firmengeschichte wichtigen Ort in adäquater Weise zu repräsentieren. Der Gedanke, einen Bau zu errichten, der die vielseitigen Möglichkeiten des Baustoffs Beton demonstriert, lag nahe. Gleichzeitig galt es aber auch, sich an einem extrem dynamischen Ort im Zwickel eines Verkehrsknotenpunktes zu behaupten.

Das Bauvolumen besteht aus zwei siebengeschossigen, versetzt angeordneten Türmen, die um 90° gegeneinander gedreht sind. Diese werden ab dem fünften Stockwerk durch eine dreigeschossige Brücke verbunden. Mit diesem zeichenhaften Ensemble wird eine imposante Torsituation geschaffen, die Sicht und Durchgang zum Seerhein bietet. Dazwischen entsteht ein Platz, der in eine Freitreppe parallel zur Uferpromenade mündet. Auf dem Platz nehmen quadratische Pflanzbecken aus rostigem Cortenstahl wieder die Witterung zur alten Industrieanlage auf. Gemeinsam mit einem kleinen, vorgelagerten Baudenkmal entstehen klar definierte stadträumliche Situationen.

Von einer gemeinsamen Tiefgarage ausgehend erheben sich zwei innere Baukerne, die sich bis aufs Dach erstrecken. Alle technischen Anlagen sind wegen der Fernsicht vom Dach, in die Tiefgarage verlegt. Die Räume konnten gänzlich stützenfrei ausgeführt werden und erwirken mit Sichtbeton und raumhohen Fenstern einen typischen Loftcharakter. Die Büroflächen der Obergeschosse teilen sich Büronutzer, während sich das Erdgeschoss mit Bistro, Fitnesscenter und Kunstgalerie dem Publikum öffnet.

Das Energiekonzept ist innovativ: Aus einem Abwasserkanal wird alle Heizenergie gewonnen und via Betonkernaktivierung verteilt. Diese kann im Sommer auch kühlen, sodass auf eine Klimaanlage komplett verzichtet werden konnte.

Das neue Bürogebäude ist auf Fernsicht angelegt, passiv wie auch aktiv. Mit seiner reduzierten Zeichenhaftigkeit bietet es einen imposanten Anblick aus der Ferne über den See. Vom Dachgarten aus genießt man hinreißende Blicke über die Altstadt, die Landschaften und auch in Richtung alter Rheinbrücke, wo sich der Blick den Weiten des Bodensees öffnet.

In diesem Sinne ist dieses Bauwerk  – nicht nur visuell – ein echtes Leuchtturmprojekt, das Perspektiven öffnet und eine weithin sichtbare Ausstrahlung auf Konstanz und seine Seelandschaften erreicht.

Beton

Eine präzise Sichtbetonkonstruktion generiert einen kraftvollen Ausdruck und ist gleichzeitig als Hommage an den einstigen Industriestandort zu lesen. Dieser Entwurfsgedanke zieht sich bis ins Detail konsequent durch die Planung: Beim Erhalt der alten, stark  patinierten betonierten Uferbefestigungen und Grenzmauern oder der Raumgestaltung im Inneren in Sichtbeton. Selbst die zur Orientierung im Gebäude notwendigen Beschriftungen an Treppenhäusern, Liftanlagen oder Toiletten sind direkt auf die Betonoberflächen gedruckt, die Geländer in den Treppenhäusern als kantige Edelstahlkonstruktion ohne hölzernen Handlauf ausgeführt. Nichts stört die unmittelbare Atmosphäre der konstruktiven Bausubstanz.

Die Fassadengestaltung erscheint in mathematisch anmutender Präzision. Ein strenges Raster aus quadratischen Fenstern erzeugt eine starke konstruktive Ästhetik. Dennoch wirkt diese Sichtbetonfassade nicht wuchtig und roh im Sinne des Brutalismus, sondern als filigranes, lichtes Skelett mit feiner Anmutung. Durch schmalere Fensterrahmungen in den Stockwerken fünf bis sieben wird das Gebäude nach oben optisch leichter, gleichzeitig wird damit die Brückenzone als eigenständiges Bauteil betont. Die Teilung der Fensterflügel erfolgt im Goldenen Schnitt. An der Fassade kommen großformatige Formteile aus Glasfaserbeton zum Einsatz, ansonsten ist der Bau in Ortbeton ausgeführt.

Quelle

Autor: Markus Löffelhardt

Bildnachweis: Fotos: Schampus Photography Konstanz, Helmuth Scham / Pläne: Architekten

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