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Clubhaus für den TC IJburg in Amsterdam

MVRDV, Rotterdam

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Ortbeton Schalung

Architektur

MVRDV, Rotterdam

Bauherr

TC IJburg, Amsterdam

Projektbeteiligte

Studio Bouwhaven, Barendrecht (Co-Architekten); ABT, Velp (Tragwerksplanung), Romijn Bouw, Kockengen (Bauunternehmen)

Jahr

2015

Ort

Amsterdam, Zandzeggestraat 1

Beschreibung

Auf sechs künstlich aufgeschütteten Inseln entsteht seit Ende der 1990er-Jahre der neue Stadtteil IJburg im Osten Amsterdams. Rund 16.000 Menschen leben mittlerweile hier, weitere 30.000 sollen noch kommen. Sportlich betätigen können sie sich unter anderem im Tennisclub IJburg. Der hat jetzt ein Clubhaus erhalten, das nicht nur den Tennisspielern des Vereins, sondern allen Bewohnern des neuen Stadtviertels offen steht. Es befindet sich auf der kleinen Insel Rieteiland-Oost zwischen der bereits bebauten Insel Haveneiland und dem Naturpark Diemerpark. Geplant wurde es von MVRDV Architekten aus Rotterdam.

Die Architekten schufen ein lang gezogenes Bauwerk in sattem Rot, das mit seiner doppelt gekrümmten Dachschale ein wenig an ein Sofa erinnert und daher den Namen Couch erhielt. Es bietet Raum für die Gemeinschaft und dient gleichzeitig als Aussichtspunkt. An seinen beiden Enden befinden sich die Umkleiden, eine Küche, Lagerräume und die WCs. Dazwischen sitzt ein multifunktionaler Aufenthaltsraum, der für Veranstaltungen aller Art genutzt werden kann. Dominiert wird er durch die extreme Verformung des Daches, das im Süden, zu den Tennisplätzen hin, beinahe den Boden berührt, während es sich auf der Nordseite sieben Meter in die Höhe erhebt. Die Fassade darunter ist verglast und lenkt so den Blick zur Landschaft und den nahen IJ-See. Auf der Südseite ist das Dach als Tribüne ausgebildet, von der aus sich die Tennisplätze überblicken lassen. Sitzstufen, die über eine integrierte kleine Treppe erreicht werden, gliedern die gewölbte Fläche. Zusammen Wegen seiner Form trägt er den Namen Couch Um den Bau in seiner Wirkung nicht zu beeinträchtigen, wurden zur Absturzsicherung Glasbrüstungen gewählt. wegen seiner Form Couch genannten

Im Gegensatz zur durchgehend roten Gebäudehülle aus Beton ist das Innere vollständig mit Lärchenholz ausgekleidet. In verschiedenen Ausführungen und Formaten bedeckt es Boden, Wände und die Dachunterseite. Das natürliche Material verbreitet eine angenehm wohnliche Atmosphäre und verweist zudem auf den Herstellungsprozess des Clubhauses, bei dem Holz eine wesentliche Rolle spielte (siehe unten). Die imposante Dachform dagegen sorgt für Spannung und teilt den großen Multifunktionsraum in unterschiedliche Bereiche.

Beton

Planung und Ausführung der doppelt gekrümmten Dachschale, die darüber hinaus als Tribüne genutzt werden sollte, war eine große Herausforderung für Statiker und Bauunternehmen. Die Dachkonstruktion musste auf große, dynamische Lasten unter Berücksichtigung der Vibrationen und möglichen Verformungen berechnet werden. Die Planer entschieden sich dafür, das Dach in vier Abschnitten vor Ort zu betonieren. Als tragende Bauteile wirken die beiden Gebäudeenden sowie die Fassadenstützen.

Die Schalung fertigte die Baufirma aus Holz. Ausgehend von einer Mittelachse, die von einer Art Firstbalken geformt wurde, verlegte man Kanthölzer in verschiedenen Neigungen entsprechend des gewünschten Verlaufs der doppelt gekrümmten Schale. Den Dachrand simulierten dabei Schablonen aus Holz. Auf die Kanthölzer kam dann die Lattung, die den Dachverlauf genau vorzeichnete, und schließlich die Schaltafeln, auf denen in Längsrichtung Holzlatten fixiert wurden. Nach der Betonage dienten sie zur Befestigung der abgehängten Holzdecke im Gebäudeinneren.

Auf der Oberseite der fertigen Betonschale montierten die Bauarbeiter die Treppen sowie die Sitzstufen für die Tribüne aus vorgefertigten Schalelementen aus Holz; den Hohlraum zwischen Beton und Holztribüne füllten sie mit einer Dämmung aus expandiertem Polystyrol (EPS). Abschließend wurde der komplette Bau mit einer Flüssigabdichtung aus Ethylen-Propylen-Terpolymer-Kautschuk (EPDM) versehen. Sie wurde in einem Rotton eingefärbt, der sich am Bodenbelag der Tennisplätze orientiert, und auf alle Wand- und Dachflächen gespritzt. Die hochelastische Beschichtung macht das Gebäude wasserdicht und begehbare Oberfläche rutschhemmend. -chi

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Daria Scagliola & Stijn Brakkee, Rotterdam

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