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Besucherzentrum Pearling Site in Muharraq

Valerio Olgiati

Architektur

Valerio Olgiati

Bauherr

Bahrain Authority of Culture & Antiquities

Projektbeteiligte

Emaar Engineering, Manama (Bauleitung); Almoayyed Contracting Group, Manama (Generalunternehmen)

Jahr

2019

Ort

Muharraq, Building 999, Road 10, Block 215

Beschreibung

Die Perlenfischerei war ein bedeutender Wirtschaftszweig in der Stadt Muharraq in Bahrain und hat dort ihre Spuren hinterlassen. Das Unesco-Weltkulturerbe „Perlenfischerei als Zeugnis einer Inselökonomie“ umfasst die letzten erhaltenen Zeugnisse dieser einst florierenden Branche. Den Auftakt zu dem Pfad, der die verschiedenen Stätten miteinander verbindet, bildet das Besucherzentrum Pearling Site von Valerio Olgiati.

Prägendes Element des Bauwerks ist ein Dach, das von einem Wald aus Stützen getragen und von Windtürmen durchbohrt wird. Darunter finden die Ruinen eines historischen Bauwerks ebenso Platz wie ein Museum. Insgesamt umfasst das Besucherzentrum eine Fläche von mehr als 6.500 Quadratmetern und gleicht in seiner Größe einem städtischen Park. Als Teil der dicht bebauten Altstadt bietet es den dort lebenden Menschen einen schattigen, offenen und halböffentlichen Raum.

Das Areal ist von einer Begrenzungsmauer aus Beton umgeben, die an drei Stellen – den beiden Schmalseiten des langgezogenen Grundstücks sowie an einer Längsseite – den Einlass erlaubt. Nähert man sich dem Komplex von der Altstadt aus, so sind nur ein kleiner Teil des hohen Daches und einer der Windtürme zu sehen.

Rätselhafte Symbolik
Im Inneren geht es vorbei an den Überresten des historischen Bauwerks und unter dem Schutz des langgestreckten Daches weiter zu dem Museum der Weltkulturerbestätte, das am gegenüberliegenden Ende des Grundstücks angeordnet ist. Der weitgehend geschlossene Baukörper mit seiner ungewöhnlichen Kubatur wirkt wie ein monolithisches Artefakt. Lediglich die schmalen Schlitze der Eingänge weisen auf eine Nutzung des Inneren hin.

Olgiati wählte als Motiv der Gestaltung eine geometrische Form, die sich als Haussymbol interpretieren lässt: Es findet sich in der Ansicht des Museums, als Perforation in der Dachfläche, deren Ränder es definiert, und gibt die Grundform der Stützen und Windtürme vor. Dieses Spiel mit dem Rätselhaften prägt den Entwurf und weckt die Neugier der Besuchenden. Die Mauer, die das Areal umgibt, soll dabei das „ganz eigene Universum“, das an dieser Stelle entstanden ist, bewahren.

Beton

Lebendig texturiert
Wie gut sich der Bau mit seinem mächtigen Dach dank der Pigmentierung des Betons in das Stadtbild einfügt, zeigt unter anderem das Satellitenbild: Der rötlich-braune Farbton harmoniert mit der Umgebung, die Ausstanzungen in der Dachfläche lassen an Patios denken. Bei näherer Betrachtung zeigt sich die Sichtbetonfläche mit hellen und dunklen Bereichen, Schlieren und wolkigen Texturen erstaunlich lebendig.

Dadurch erhält der Beton eine für Neubauten ungewöhnliche Patina, die das rätselhafte Element des Entwurfs noch unterstreicht. Die in Ortbeton erstellten Wände und Stützen zeigen den Abdruck kleinformatiger Schaltafeln in einer einheitlichen Größe. Das regelmäßige Schalungsbild steht im Kontrast zu der lebendigen Textur und sorgt für eine Beruhigung der Erscheinung.

Die Dachfläche lagert in 10 Metern Höhe auf dem Museumsbaukörper und den schlanken Stützen auf. In stützenfreien Bereichen und bei Flächen mit großer Auskragung sorgen Überzüge für die Ableitung der Kräfte.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Archive Olgiati

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