Hochgarage Pressehaus in Bremen
Arbeitsgemeinschaft Kister Scheithauer Gross, Köln mit Feldschnieders + Kister, Bremen
Architektur
Arbeitsgemeinschaft Kister Scheithauer Gross, Köln mit Feldschnieders + Kister, Bremen
Bauherr
BIG Bremer Investitions-Gesellschaft
Projektbeteiligte
Klaus Rosenbusch, Bremen (Bauleitung); Zill Klochinski Hüter Scharmann, Bremen (Tragwerksplanung); Karl-Josef Heinrichs, Kerpen (Bauphysik); ABC Klinkergruppe, Recke (Ziegel)
Jahr
2006
Ort
Bremen, Langenstraße 31-35
Besonderheiten
Kombination von Ziegel und beton
Beschreibung
Am Südrand der historischen Altstadt von Bremen und nur 250 Meter vom Marktplatz entfernt befindet sich die neue Hochgarage des Pressehauses. Sie ergänzt ein vorhandenes Parkhaus und erweitert damit die Parkplatzkapazitäten um zirka 320 Stellplätze auf jetzt etwa 740 Stellplätze.
Die hellrote Ziegelfassade mit ihrer ungewöhnlichen Art der Musterung fügt sich in die umliegende Backstein-Architektur ein. Dabei lässt die licht- und luftdurchlässige Außenhaut weder Regen noch Schnee in die Parkebenen hinein und minimiert gleichzeitig den Lärm. Vor einer tragenden Ortbetonkonstruktion wurden speziell für das Parkhaus entwickelte Formsteine gesetzt. Vermauert wurden vor allem Langformat-Klinker (49 x 9 x 5,2 cm), die die Basis für das gesamte Ziegelgitter bilden. Sie wurden auf aukragende Konsolen gesetzt und zur Betonwand hin verankert. Im Inneren des weitestgehend stützenfreien Gebäudes werden die Parkebenen von der tragenden Betonscheibe umhüllt. Pro Stellplatz sind drei Fenster eingeschnitten, die das abstrakte Fassadenmuster erzeugen. Im Zwischenraum zwischen der Außen- und Innenschale sind Leuchten angeordnet, die das Gebäude nachts zum Leuchten bringen.
Die in das Parkhaus einfahrenden Autos bewegen in einer sich verjüngenden Betonschnecke spindelförmig auf zwei nebeneinander liegenden Fahrspuren nach oben. Im Betonsockel der Spindel sind Blindfenster schräg angebracht, die die Begrenzung der äußeren zur inneren Fahrspur darstellen. Daraus ergibt sich eine komplexe Gebäudegeometrie, die zudem den Fahrfluss innerhalb des Gebäudes verbessert. Für die Fußgänger erfolgt der Zugang über ein seitlich angefügtes verglastes Treppenhaus mit gespannten Verbindungsbrücken zwischen Alt- und Neubau.
Beton
Der sichtbare Beton tritt an den Stirnseiten als Rahmen, in der Hauptansicht als Geschosszäsur und im Sockel mit eingestelltem Glas in Erscheinung. Für die zweischichtige Fassade wurden unterschiedliche Formsteine verwendet. So ummanteln z.B. U-Schalen die Aussteifungsstützen in die die Ziegel eingesetzt wurden.
In der spindelförmigen Auffahrt wurden Decken und die schräg betonierten Wände in Ortbeton hergestellt. Aufgrund der Steigungen haben die Öffnungen in den runden Wandteilen jeweils ein anderes Format. Die Schalelemente der Decken sind Standardformate und wurden ohne bestimmtes Raster in der Geometrie angepasst.
Die über die Kahlenstraße führenden Brücken verbinden geschossweise den Alt- mit dem Neubau. Dabei handelt es sich um Betonträger, die an den Brüstungen mit Glas und Metall verkleidet sind.
Quelle
Bildnachweis: Martin Claßen, Köln (1+3), ABC Klinker (2)
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