29.08.2018

Erste energetisch unabhängige Seilbahn

Betrieb mit Solar- und Bremsenergie

Die neue Staubernbahn ist die erste Bergbahn der Welt, die energetisch unabhängig nur mit Solarstrom und Bremsenergie betrieben wird. Die Seilbahn verbindet das Berggasthaus Staubern an der Staubernkanzel (Höhe 1861 m ü. M.) mit dem Dorf Frümsen im St. Galler Rheintal (Höhe 500 m ü. M.). Der Solarstrom wird auf dem Dach des Bergrestaurants produziert. Ein Kupferdraht im Tragseil transportiert ihn ins Tal, wo er in einer Batterie für Tage ohne Sonnenschein gespeichert wird.

Auch die Bremsenergie, die beim Abwärtsfahren entsteht, wird wiederverwendet. Zudem können an der Talstation Elektroautos geladen werden. Weitere Besonderheit: Das Dach der Talstation ist originell in Form einer Walnuss gestaltet – eine Anspielung auf den Charakter von Frümsen als Nussdorf.

Sowohl die Tal- als auch die Bergstation der im Nordosten der Schweiz gelegenen Seilbahn wurden optisch aufwändig mit Ortbeton auf Basis von Dyckerhoff WEISS gestaltet. Der Bauherr hatte sich nach Herstellung mehrerer Musterwände für diesen Zement anstelle des zunächst vorgesehenen Grauzements für Wände, Decken und Böden der Tal- und Bergstation entschieden. Grund war die mit Weisszement realisierbare hochwertige, helle und freundliche Optik. Insgesamt wurden für die Berg- und Talstation 200 t Dyckerhoff WEISS DECOR (CEM I 42,5 R) verwendet. In einer eigens für das Projekt angeschafften mobilen Mischanlage stellte das bauausführende Unternehmen Marty Sennwald AG daraus ca. 500 m3 weißen Sichtbeton her. Als Zuschlagstoffe kamen weißer Quarzsand aus Cramberg in einer Körnung von max. 2 mm sowie Kies aus der Region in einer Körnung von 4 bis 16 mm zum Einsatz. Für die Errichtung der Bergstation wurde ein Korngemisch 0 bis 16 mm aus Sand und Kies im Tal vorgemischt und in Bigbags abgefüllt, die dann gemeinsam mit Bigbags voller Weisszement mit der Materialseilbahn in die Höhe transportiert wurden. Die Gebäude an der Berg- und Talstation wurden vom Atelier Drü aus Flums entworfen.

Die Baukosten für die neue Staubernbahn betrugen rund fünf Millionen Franken. Das Projekt wurde privat von der Familie Lüchinger, die seit mehreren Generationen das Berggasthaus Staubern führt, finanziert. Die Kosten sind nach Auskunft von Daniel Lüchinger etwa zehn Prozent höher als man beim Bau einer konventionellen Bahn hätte veranschlagen müssen. Lüchinger ist begeisterter Anhänger der Elektromobilität und wurde von seinem Elektroauto zur neuen Seilbahntechnologie inspiriert. Nach längerer Suche fand er Ingenieure und Unternehmen aus der Region, die eine einem Elektrofahrzeug ähnliche Technologie für die Bergbahn entwickelten. In den Tragseilen der beiden Gondeln befinden sich zudem Leitungen, die das Berggasthaus mit Strom versorgen. Die neue Seilbahn kann pro Stunde bis zu 75 Personen transportieren. Sie hat damit mehr als die doppelte Leistung der alten Staubernbahn, die aus dem Jahr 1979 stammte und abgerissen wurde.

Quelle: Dyckerhoff GmbH

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