Neues Europäisches Bauhaus

Beton als Teil der nachhaltigen Lösung

Düsseldorf, September 2021. Das neue Europäische Bauhaus ist eine interdisziplinäre Initiative mit dem Ziel an der Schnittstelle von Kunst, Kultur, sozialer Inklusion, Wissenschaft und Technologie künftige Lebensweisen zu gestalten. Die Initiative stellt die Verbindung zum europäischen Green Deal her und ist ein Aufruf an alle Europäerinnen und Europäer, gemeinsam Vorstellungen von einer nachhaltigen Zukunft zu entwickeln und zu realisieren. Dadurch soll sich auch der Wandel in verschiedenen Wirtschaftszweigen wie beispielsweise der Bauwirtschaft beschleunigen, um allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu kreislauforientierten und klimagerechten Gütern zu ermöglichen.

Beton war schon im historischen Bauhaus ein bedeutender Baustoff. Er ermöglichte minimalistische Strukturen und architektonische Vielseitigkeit in Form und Farbe. Die europäische Zement- und Betonindustrie will hieran anknüpfen und mit innovativen Betonanwendungen auch in Zukunft eine Schlüsselrolle im Neuen Europäischen Bauhaus spielen. Die Betonbauweise liefert wichtige Antworten auf die zentralen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft – zu Fragen des Klimaschutzes, der Ressourcenschonung, der Kreislauffähigkeit, der Dauerhaftigkeit sowie der architektonischen Qualität und Ästhetik. Diesen Anspruch unterstreicht die Concrete Initiative als Partner des neuen europäischen Bauhaus.

So bietet die hohe Wärmespeicherfähigkeit von Beton Vorteile beim sommerlichen Wärmeschutz und hilft, die Energieeffizienz und den CO₂-Fußabdruck von Gebäuden über den Lebenszyklus zu verbessern. Zusätzlich können diese durch die sogenannte Betonkernaktivierung effizient gekühlt oder geheizt werden. Auch der Beton selbst wird zunehmend mit einem geringeren CO₂-Fußabdruck verbunden sein. So kann bereits heute mit sehr CO₂-reduzierten Zementen sowie materialsparenden Bauteilen eine klimagerechte Beton-Bauweise mit hoher Leistungsfähigkeit bei deutlich geringeren CO₂-Emissionen realisiert werden. Beton ist außerdem ein langlebiger, vollständig rezyklierbarer Baustoff und bietet auch dadurch großes Potenzial für den Klima- und Ressourcenschutz.

Die Branche arbeitet mit Hochdruck daran, bis 2050 klimaneutralen Beton herzustellen. Auf dem Weg dorthin ist jedoch gemeinsames Handeln aller am Bauen Beteiligten gefragt. Konkret bedarf es auch der Hinwendung zu klimafreundlichen, materialsparenden Konstruktionsprinzipien bei Bauherren, Planern und Architekten. Nur so wird es gelingen, die innovativen Lösungen von der Herstellung auch in die Anwendung zu bringen. Die Initiative Europäisches Bauhaus kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Eine wesentliche Voraussetzung ist dabei Technologieoffenheit und eine ganzheitliche Bewertung von Bauweisen und architektonischen Konzepten über den gesamten Lebenszyklus. Dies erfordert auch künftig Produktneutralität in den Ausschreibungen. Letztlich ist der technologieoffene Ideenwettbewerb aller Bauweisen der Schlüssel zu mehr Innovation und Nachhaltigkeit im Bau. 

Um in Zukunft den Informationsaustausch zu stärken und das Engagement der Bürger zu fördern, veranstaltet die Europäische Kommission im Frühjahr 2022 erstmals das „New European Bauhaus Festival“ in Brüssel.  Dabei geht es insbesondere um Vernetzung und systematischen Wissensaustausch zwischen Beteiligten und Fachleuten der Praxis, um die besten Methoden, Lösungen und Ansätze zu ermitteln und sie Städten, Gemeinden, Architekten und Designern zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise kann das neue Europäische Bauhaus dazu beitragen, Leitmärkte für attraktive, nachhaltige und inklusive Lebensweisen zu unterstützen und baustoffübergreifend innovative Lösungen in die Anwendung zu bringen.

Link zum Manifest der Concrete Initiative: https://theconcreteinitiative.eu/images/TCI_Manifesto_-_compressed.pdf