
30.06.2025
Blähton für neues Terminal
Am Flughafen Frankfurt

Für das neue Terminal 3 am Flughafen Frankfurt werden drei neue Flugsteige und ein quaderförmiger Hauptbau errichtet. Foto: Fraport AG
Wenn ab 2026 rund 19 Millionen Passagiere über die neuen Flugsteige im neuen Terminal 3 am Flughafen Frankfurt strömen, bewegen sie sich auf einem speziellen Untergrund. Er besteht aus rund 2.400 Kubikmeter Liapor-Thermobeton, in den die komplexe Haustechnik sicher und verlässlich eingebettet ist und der gleichzeitig mit Stabilität, Tragfähigkeit und einfachem Eintrag punktet.
Im Frühjahr 2026 soll es in Betrieb gehen, das neue Terminal 3 am Flughafen Frankfurt am Main. Völlig verborgen unter dem edlen Fußbodenbelag der Flugsteige J und H wird dann der komplexe Bodenaufbau sein, der ab Ende 2023 erstellt wurde. Die Ausgangsbasis bildeten die insgesamt rund 40.000 Quadratmeter großen Rohbetondecken auf allen drei bzw. zwei Geschossebenen der Flugsteige. „Hier ging es darum, mit einem geeigneten Baustoff einen einheitlichen Höhenausgleich auf den Rohbetondecken des Erdgeschosses und der darüberliegenden Stockwerke zu schaffen und ebene, belastbare Flächen für den nachfolgenden Bodenaufbau herzustellen. Der Baustoff sollte dabei ein nur geringes Eigengewicht aufweisen, stabil und tragfähig sein und auch die bereits installierten Leitungen und Kanäle der Haustechnik sicher und verlässlich einbetten“, berichtet Daniel Wirth von der Wirth Naturstein GmbH in Lohr-Ruppertshütten. „Für diese Anforderungen bot eine Verfüllung mit Liapor-Thermobeton als leichte Ausgleichsschüttung die besten Voraussetzungen.“ Dazu kommt, dass der rein mineralische Baustoff wärme- und schalldämmend wirkt, keinerlei chemische, gesundheits- oder umweltgefährdende Zusatzstoffe aufweist und als nicht brennbarer Baustoff der Klasse A1 auch höchste Brandschutzvorgaben erfüllt.
Eintrag per Schlauchleitung
Innerhalb von rund sechs Monaten zwischen Ende 2023 und Mitte 2024 erfolgte durch die Wirth Naturstein GmbH der etappenweise Einbau des Liapor-Thermobetons auf den jeweils ca. 1.400 Meter langen Ebenen der beiden Flugsteige J und H. Seine Bestandteile, Liapor-Blähtonkugeln, Wasser, Sand, Zement und Splitt, wurden vor Ort im genau passenden Verhältnis angemischt und dann mittels Schlauchleitung bis zu 80 Meter weit auf die Bodenflächen gepumpt. Dort wurde der Baustoff manuell verteilt und abgezogen. Insgesamt wurden rund 2.400 Kubikmeter Liapor-Thermobeton verbaut, die Schichtdicken lagen dabei zwischen sechs und acht Zentimetern. Nach rund einer Woche war der Liapor-Thermobeton dann jeweils komplett ausgetrocknet und bildete wie gewünscht eine planebene und stabile Untergrundfläche für den nachfolgenden Bodenaufbau.
Mehrlagiger Aufbau
Auf den Liapor-Thermobeton kam eine zweilagige PE-Folie als Trenn- und Gleitschicht, gefolgt von einem zehn Zentimeter starken Schnellzementestrich. Dieser wies eine sehr hohe Biegefestigkeit auf, um alle anfallenden dynamischen Lasten sicher aufnehmen bzw. ableiten zu können. Er wurde anschließend mit einer zehn Millimeter starken Klebeschicht versehen und den oberen Abschluss bilden drei Zentimeter starke, beigefarbene Natursteinplatten aus Ditfurther Jura-Kalk. Ihr natürliches, sehr ansprechendes Erscheinungsbild passt perfekt zu den mit Travertin verkleideten Wänden und sorgt für eine helle und freundliche Atmosphäre im neuen Terminal 3.
Größtes Infrastrukturprojekt in Europa
Der elfjährige Bau des rund 176.000 Quadratmeter großen Terminals mit seinem quaderförmigen Hauptgebäude und den insgesamt drei Flugsteigen unter der Leitung der Frankfurter Mäckler Architekten GmbH stellt laut Fraport AG als Bauherrin das aktuell größte privat finanzierte Infrastrukturprojekt in ganz Europa dar. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei rund vier Milliarden Euro, und mit dem neuen Terminal kann der Flughafen Frankfurt seine Kapazitäten um 19 Millionen Passagiere erweitern. Im Vollausbau kann diese Zahl sogar auf 25 Millionen Fluggäste erhöht werden und so einmal mehr die Rolle des Flughafens Frankfurt als einer der bedeutendsten Airports in ganz Europa weiter stärken.
Quelle: Liapor GmbH & Co. KG