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Haus am Park

Yonder SOMAA

Architektur

Yonder
SOMAA

Bauherr

Baugemeinschaft Wolle+

Projektbeteiligte

Kozept
Gerd Kuhn, Soziologe

Ausschreibung, Bauleitung
architekturbüro wezel

Fachplaner:
Tragwerksplanung: Ströbel Bilger Mildner Ingenieure, Tübingen
Haustechnik, Heizung, Sanitär: Ingenieurbüro für nachhaltige Gebäude und Energietechnik Georg Armbrust, Tübingen
Elektro: Elektro Zug, Rottenburg
Akustik: Ingenieurbüro für Bauphysik Horstmann + Berger Beratende Ingenieure, Altensteig
Landschaftsarchitektur: frei raum concept Sinz-Beerstecher + Böpple Landschaftsarchitekten, Rottenburg

Jahr

2020

Ort

Tübingen

Konstruktionsmerkmale

Außen massiv, innen flexibel

Besonderheiten

Robustheit paart sich mit Wertigkeit

Preise

Nominierung DAM Preis 2022,
BAQ 2020, Premio Mundial Hábitat Social y Desarrollo

Beschreibung

Tübingen ist bekannt für unkonventionellen und vorausschauenden Wohnungsbau, nicht umsonst gilt die Stadt als Geburtsort der Baugruppenbewegung. Auch im Fall des Haus am Park war es eine Baugruppe, die den Zuschlag für ein begehrtes Grundstück direkt am Neckar bekam. Überzeugt hatte das Konzept des Soziologen Gerd Kuhn, die Arbeitsgemeinschaft aus den Büros Yonder und SOMAA lieferte die passende Architektur.

Die bestechende Idee für die zwölf Wohnungen auf drei Etagen: Es sollte Lebensraum für Menschen ganz unterschiedlichen Einkommens, sozialer und/oder nationaler Herkunft entstehen. Für diesen sozial geprägten Ansatz blieb die Stadt im Konzeptvergabeverfahren für das Grundstück mit dem Kaufpreis deutlich unter dem üblichen Marktwert. Die Eigentümer wohnen entweder selbst in den Wohungen oder haben sie für zunächst zehn Jahre an die Stadt vermietet, die sie wiederum Geflüchteten zur Verfügung stellt.

Bis auf den Zugang zur Dachterrasse, der den Bewohnern der oberen (teureren) Etage vorbehalten ist, sind alle Wohnungen gleich ausgestattet: mit sichtbar belassenen Betonwänden und -decken, Industrieparkett und weißen, leichten Trennwänden sowie bodentiefen Fenstern. Außerdem hat jede Wohnung einen tiefen, zum Neckar ausgerichteten Südbalkon. Weiße Bleche dienen als Brüstung. Und viel mehr als dunkelgrün lackierte Türen und ein grün gesprenkelter Terrazzoboden im Eingangsbereich kommt zu der bewusst übersichtlich gehaltenen Material- und Farbpalette nicht hinzu.

Beton

Für die Entscheidung, das Haus in Beton zu bauen, gab es mehrere Gründe. Katja Knaus von Yonder erklärt zunächst das komplizierte Grundstück: Das Haus liegt in der Erdbebenzone III und grenzt außerdem an ein Überschwemmungsgebiet. Eine robuste Konstruktion, etwa eine Weiße Wanne im Untergeschoss, war also nötig. Zudem war der Zeitdruck groß, das Budget knapp und es bestand der dringende Wunsch, die tragenden Wände möglichst reduziert zu halten, um im Inneren mit leichten, versetzbaren Wänden möglichst flexible Grundrisse zu erhalten. Und so sind diese nun als Trockenbau ausgeführt, während die äußere Hülle aus vorgefertigten, kerngedämmten und gut 40 Zentimeter starken Betonhalbfertigteilen besteht. Die Fensterlaibungen und Installationsschlitze waren bereits integriert, als die Teile auf die Baustelle kamen. Die Sichtbetonelemente weisen ein leichtes Relief aus drei Zentimeter tiefen Vor- und Rücksprüngen auf. Es handelt sich insgesamt um ein einfaches Konstruktionssystem ohne (womöglich teures) Planungsrisiko; auf Verkleidungs- oder Putzschichten konnte verzichtet werden. Das ist nicht nur nachhaltig, weil es die Wartungskosten gering hält, sondern auch, weil es das Haus gut altern lässt. Und bei all dem, so Katja Knaus: „ gelang gestalterisch der Kunstgriff, mit geringen Kosten eine unkonventionelle, wohlgestaltete Fassade mit ganz eigenem Charakter und Wiedererkennungswert zu schaffen.“

Quelle

Christina Gräwe für EINSATEAM

Bildnachweis: Brigida González / Pläne Yonder + SOMAA

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