IGZ Campus Falkenberg
J. Mayer H. und Partner, Berlin
Architektur
J. Mayer H. und Partner, Berlin
Bauherr
GZ Immo GmbH, Falkenberg
Projektbeteiligte
Tragwerksplanung: Bodensteiner + Partner GbR, Weiden
Energie- und Gebäudetechnik: Grünwald + Ach GmbH, Weiden / Ingenieurbüro Zeitler, Rottendorf
Lichtplanung: Licht Kunst Licht AG, Berlin
Brandschutz: Gerhard Schmidt, Weidenberg
Landschaftsarchitekten: S H L Architekten und Stadtplaner, Weiden
Akustik: Soundcomfort, Berlin
Partner Innenausstattung: Steelcase, Raumhaus, Berlin, Kvadrat, Brunner, Rheinau-Freistett
Jahr
2020
Ort
Falkenberg, Oberpfalz
Konstruktionsmerkmale
Diagonale Streben charakterisieren die Fassadenmodule.
Besonderheiten
Eine Vielzahl von Einzelmodulen bilden einen großen „Softwarebaukasten“.
Beschreibung
Der Begriff „Campus“ wird heute recht flexibel ausgelegt: Nicht mehr ausschließlich Hochschulareale sind damit gemeint, sondern auch Arbeitswelten, sei es im Verlagswesen oder in der Industrie. So auch im Fall der IGZ, einem IT-Unternehmen auf den Feldern der Logistik und Industrie 4.0. Es wächst kontinuierlich seit 20 Jahren und hat vor Kurzem mit seinem neuen Hauptgebäude ein architektonisches Flaggschiff auf seinem Campus erhalten. Der Standort Falkenberg ist Teil des Landkreises Tirschenreuth, der wiederum in der nördlichen Oberpfalz liegt. Er ist ein schönes Beispiel für die zunehmende Schaffung von Arbeitswelten in ländlichen Gebieten, gefördert von Kommunen, die mit solchen Anreizen der Abwanderung von Stadtnomaden entgegentreten.
Im geladenen Wettbewerb für den neuen Hauptbau hatten Jürgen Mayer H. und Partner einen 120 Meter langen Riegel auf dem höchsten Punkt des Geländes vorgeschlagen und damit überzeugt. „Der Neubau der IGZ macht deutlich, dass Bauen im ländlichen Raum nicht den Raumtypen Landwirtschaft, Tourismus oder Naherholung vorbehalten ist“, schreiben die Planer. Und tatsächlich hebt sich das kantige Gebäude deutlich von der sonst oft beliebten Scheunenarchitektur ab: Es ist aus kastenartigen Einzelmodulen zusammengefügt, die von kräftigen Diagonalen gekreuzt werden. Hinter diesem markanten Auftritt verbirgt sich eine Glasfassade; in den Abend- und Nachtstunden leuchtet einem der Bau schon von Weitem entgegen. Die modulare Baukastenweise die sinnbildlich für einen „Softwarebaukasten“ steht, sorgt für eine hohe Flexibilität in der Grundrissgestaltung, Anpassungen an spätere Bedürfnisse wurden von Beginn an mitgedacht. Das Mobiliar ist beweglich, der Raum fließend – und damit ungeahnt auch für Pandemiezeiten geeignet: Die notwendigen Distanz- und Hygieneregeln konnten hier vom Moment des Einzugs im Herbst 2020 umgesetzt werden. Holzeinbauten und abgerundete Möbelecken geben den loftartigen Räumen zugleich beinahe etwas Wohnliches.
Beton
Das Gebäude ist eine Stahlbetonkonstruktion, bei der alle tragenden und aussteifenden Elemente aus Beton, teils auch aus Holz gefertigt sind. Die diagonalen Betonstreben der Fassaden sind mit grau lasierten Holzelementen ergänzt. Damit nimmt der Bau Bezug auf den Bestand und bleibt zugleich Ton in Ton mit den Bauteilen aus Beton. Sichtbeton und Holz in Kombination mit Glastrennwänden bestimmen auch das Innere des Firmensitzes. Geheizt und gekühlt wird über die Kerntemperierung in den Stahlbetondecken, Teil des nachhaltigen Energiekonzepts.
Quelle
Bildnachweis: David Franck, Ostfildern
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