23.03.2017

Monolith in Oensingen (CH)

Multifunktionaler Leichtbeton-Bau

Bei der neuen Multifunktionshalle im schweizerischen Oensingen übernimmt der Liapor-Leichtbeton der Gebäudehülle gleich mehrere Aufgaben auf einmal: Er passt perfekt zum skulpturalen Charakter des Gebäudes, erfüllt aber auch alle Ansprüche an Fassadenoptik, Tragfähigkeit und Robustheit. Gleichzeitig sorgt der verwendete LC8/9 dafür, dass das Gebäude auch dem strengen Minergie-Standard entspricht.

Im schweizerischen Oensingen bildet die Ende 2015 fertiggestellte Multifunktionshalle das neue Herzstück des dortigen Sportareals. Es ist ein quaderförmiger, rund 17.500 Kubikmeter großer Gebäudekubus, der bis zu 3,5  Meter tief ins Erdreich eingegraben ist. Der Bereich unter Terrain weist Normalbetonwände inklusive Außendämmung auf und die Decke wurde als Stahlträgerkonstruktion umgesetzt. Der restliche Teil des Baukörpers besteht dagegen aus einem in heller Sichtbetonoptik gehaltenen Leichtbeton, der im schweizerdeutschen Sprachgebrauch auch als Isolations- oder Dämmbeton bezeichnet wird. „Der bewusst archaische, massive und robuste Gebäudecharakter basiert auf der klaren Grundrissstruktur, der Reduktion der Materialien und der massiven Bauweise mit Dämmbeton. Dessen Materialität und Ausführungsqualität prägen das Gebäude und beeinflussen entscheidend das optische Bild des Gebäudes“, erklärt Verena Hellweg als zuständige Architektin der ffbk Architekten AG, die zusammen mit dem Ingenieur büro BSB+Partner aus Oensingen die Projektierung und Ausführung des Objekts übernahm.

Geringes Schwundverhalten, hohe Festigkeit

So kompakt die Bauform in ihrer Gesamtheit wirkt, so facettenreich erscheint die Gebäudehülle im Detail. „Die zum Glas hin angeschrägten Laibungen betonen die Fenster und erzeugen ein Fassadenrelief, welches das flache und lange Volumen wohltuend rhythmisiert. Konzeptionell wird dies auch beim zurückgesetzten Eingang umgesetzt, der dadurch eine besondere Betonung erhält“, erläutert Verena Hellweg. Entsprechend hoch waren die Anforderungen an den Leichtbeton. „Wichtig war hier, einen Liapor-Leichtbeton mit nur geringem Schwundverhalten zu entwickeln, um die Leichtbetonfassade auf der gesamten Gebäudelänge schwindungsfrei ausführen zu können. Daneben musste der Leichtbeton auch eine geeignete Festigkeit aufweisen, um die sichere Lastabtragung der Stahlträgerdeckenkonstruktion zu gewährleisten. Diese Anforderungen ließen sich mit dem verwendeten Leichtbeton optimal bewältigen“, erklärt Daniel Meyer von Liapor Schweiz. Zum Einsatz kam ein LC8/9, bestehend unter anderem aus Liaver 1-4, Liapor F3 sowie Zement, Flugasche, Fließmittel und Luftporenbildner. Den Beton stellte das Kies- und Betonwerk K. & U. Hofstetter in Hindelbank her, mit dem Liapor auch die passende Rezeptur entwickelte. Die Bauausführung übernahm die Marti AG in Solothurn. Vor der Bauausführung wurden Musterwände erstellt.

Robuste Energieeffizienz

Gleichzeitig trägt die Gebäudehülle mit ihren 60 Zentimetern starken Außenwänden aus Liapor-Leichtbeton auch wesentlich zur besonders hohen Energieeffizienz des Gebäudes bei. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ= 0,27 W/(m·K) gewährleistet er höchste Wärmedämmung und wirkt dabei auch noch wärmespeichernd. In der Summe minimiert er den Energieverbrauch der Multifunktionshalle so weit, dass das Gebäude sogar dem strengen Schweizer Minergie-Standard entspricht. Daneben stellt die massive, monolithische Bauweise ohne zusätzliche Dämmung auch die nötige Robustheit der Oberflächen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich der Halle sicher. Und nicht zuletzt passen sich die unterhaltsarmen Sichtbetonflächen in ihrem hellen Grauton auch gut in die vorhandene Reihe der silbrig-grauen blechverkleideten Gebäude der Umgebung ein.

Im Oktober 2015 wurde die neue Multifunktionshalle eingeweiht und stößt seitdem nicht nur bei Sportlern und Zuschauern auf große Begeisterung. Auch der Solothurner Regierungsrat lobte die architektonisch-konstruktive Umsetzung auf höchstem Niveau und verlieh dem imposanten Neubau die „Architektur-Auszeichnung des Kantons Solothurn 2016“.

Quelle: Liapor GmbH & Co. KG, Fotos: ffbk Architekten AG / Johannes Marburg

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