newsletter

10.06.2025

Der Umbruch nimmt Gestalt an

Die Gewinner des Concrete Design Competition stehen fest

Düsseldorf, Juni 2025. Beton im Umbruch: Was das bedeutet, zeigt der diesjährige Studierendenwettbewerb Concrete Design Competion (CDC). Aus vielen Ideen unterschiedlichster Fachrichtungen kürte die interdisziplinäre Jury nun die Gewinner-Projekte. Franziska Sorger und Öykü Tok von der Technischen Universität München gewannen den bundesweiten Wettbewerb mit ihrem Projekt „Material Perspectives“. Es untersucht die Nutzung regionaler, mineralischer Abfallstoffe zur Herstellung sogenannter Geopolymere – eine wissenschaftliche Arbeit mit klarer Relevanz für eine zukunftsfähige Materialentwicklung. Die beiden Gewinnerinnen dürfen sich nicht nur über ein Preisgeld freuen, sondern auch über eine Reise zur Architektur Biennale in Venedig sowie einen Platz in der Jury des kommenden CDC. Die Jury prämierte zudem zwei weitere Projekte mit dem zweiten beziehungsweise dritten Platz und vergab zwei Buchpreise.

Die Weiterentwicklung des Baustoffs Beton bietet Architekturschaffenden und Planenden beinahe unbegrenzte gestalterische Möglichkeiten. Zum Schutz und Erhalt der Umwelt muss unsere Art zu Bauen grundsätzlich hinterfragt werden. Der vom InformationsZentrum Beton (IZB) ausgelobte Studierendenwettbewerb Concrete Design Competition stellt sich dieser Herausforderung und sammelt innovative Ideen im Betonbau. Hierfür steht das diesjährige Thema „Umbruch“. Mit Leben gefüllt haben dies die zahlreichen eingereichten Projekte. „Besonders gefreut haben wir uns über den spannenden Querschnitt der Themen, mit den sich die Studierenden aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen beschäftigt haben“, sagt Jury-Mitglied und IZB-Geschäftsführer Ulrich Nolting. „Dabei reichte das Spektrum von Materialforschung und dem Werkstoff-Design bis hin zur ästhetischen Gestaltung mit Hilfe des massiven Baustoffs.“

Beton kann Wandel – Studierende zeigen wie

Franziska Sorger und Öykü Tok von der Technischen Universität München (Architektur und Design unter der Leitung von Prof. Niklas Fanelsa) entschieden den Wettbewerb für sich und erhielten den ersten Platz. Ihr Projekt „Material Perspectives“ geht den Bestandteilen des Baustoffes Beton auf den Grund und befasst sich mit dem Einsatz sogenannter Geopolymere. Das Projekt zeigt beispielhaft, wie aus einem scheinbaren Umweltproblem – nämlich industriellem Abfall – ein innovatives, funktionales und lokal einsetzbares Material entstehen kann. Es eröffnet nicht nur neue Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch konkrete Perspektiven für nachhaltige Bau- und Recyclingprozesse. Aus Sicht der Jury hat dies Potenzial für eine vielversprechende Startup-Idee. Weitere wertvolle Impulse sammeln können die beiden Gewinnerinnen nun auf der Architektur Biennale in Venedig. Als Auslober des CDC lädt das InformationsZentrum Beton die beiden Studentinnen zu einer Architekturreise dorthin ein. Außerdem erhalten sie einen Platz in der Jury des kommenden CDC und ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro.

Den zweiten Platz belegt Marisa Gaab von der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (Produktdesign unter der Leitung von Prof. Chris Kabel). Ihr Projekt „Querschnitte des anthropogenen Lagers“ widmet sich der ästhetischen und konzeptuellen Auseinandersetzung mit Bauschutt und Abbruchmaterialien. Ihre künstlerisch-experimentelle Herangehensweise interpretiert die gestalterische und kulturelle Qualität der gemeinhin als wertlos geltenden Materialien neu – und hebt sie so auf ein neues Niveau.

Platz drei geht an ein Projektteam der Frankfurt University of Applied Sciences (Fachbereich Architektur unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Timo Carl und Dipl.-Ing. Roger Loho) für „Soft Concrete Shells“: 22 Studierende haben sich hier zusammengetan und ein beeindruckendes Sitzmöbel geschaffen. Das Projekt überzeugte die Jury durch die experimentelle und formbewusste Auseinandersetzung mit formaktiven Strukturen, inspiriert von den Arbeiten Heinz Islers. Ästhetisch überzeugend und materialsparend erschufen die Studierenden eine schlanke, statisch spannende Konstruktion.

Neben den Podiumsplätzen würdigte die Jury außerdem zwei weitere Projekte für ihren Mut und ihren Entwurf mit jeweils einem Buchpreis. Diese gehen an „Pommesbeton“ von Kevin Elifov (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart) und „BLOK“ von Pascal Schöflin (Hochschule Pforzheim).

Fachwissen trifft Formgefühl: Bewertung durch interdisziplinäre Jury

Die eingereichten Arbeiten von Studentinnen und Studenten der Fachrichtungen Architektur, Konstruktiver Ingenieurbau, Produktdesign und Medienkunst wurden von einer unabhängigen, interdisziplinär besetzten Jury beurteilt. Diese besteht aus: Ulrich Nolting (Geschäftsführer IZB), Max Dombrowski (TU Berlin), Prof. Lutz Dickmann (HFT Stuttgart), Sandra Hofmeister (ehemalige Chefredakteurin Detail), Prof. Anca Timofticiuc (Peter Behrens School of Arts, Düsseldorf), Julian Biermann (Projektleiter Nachhaltigkeit IZB) und Vorjahressieger Lukas Dechau (staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe). Gemeinsam bewerteten sie die Einreichung nicht nur mit Blick auf die Umsetzung des Themas „Umbruch“, sondern auch den konzeptionellen Ansatz, Kreativität, Materialgerechtigkeit und Nachhaltigkeit sowie ressourcenschonendes Bauen. „Die eingereichten Arbeiten unterstreichen in Ihrer Kreativität und Innovation den Wandel des Baustoffs Beton. Stellvertretend für die gesamte Jury bin ich schon jetzt gespannt auf die Ergebnisse des nächsten Concrete Design Competition – dann zum Thema ‚Transform‘“, so Ulrich Nolting.

Im Herbst wird der Wettbewerb international für das kommende akademische Jahr 2025/26 erneut ausgeschrieben. Alle Informationen zum CDC stehen hier online zur Verfügung: www.concretedesigncompetition.de

Der Concrete Design Competition

In europaweiter Zusammenarbeit wird über den Concrete Design Competition innovatives Denken, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Internationalität bei der zukünftigen Architekten-, Designer- und Ingenieurgeneration gefördert. Inhaltlich steht die Entwicklung innovativer Entwurfsvorstellungen für die Verwendung des Materials Beton und seiner Verarbeitung im Vordergrund. Jeder Zyklus des Wettbewerbs ist wesentlich durch ein übergeordnetes Thema charakterisiert, das auf eine spezifische Eigenschaft des Materials Beton bezogen wird. Während das internationale Verfahren nur alle zwei Jahre durchgeführt wird, findet der Wettbewerb in Deutschland seit 2011 jährlich statt – jedes zweite Mal also mit einem eigenen, nur national ausgeschriebenen Thema.

Beton. Für große Ideen.

Logo - Beton.org

Diese Internetseiten sind ein Service
der deutschen Zement- und Betonindustrie

  • InstagramInstagram
  • LinkedinLinkedin
  • YouTubeYouTube