11.09.2025

Neues Silo in Göllheim

Für CO2-reduzierte Zemente

Im Dyckerhoff Zementwerk Göllheim wird das neue Zementsilo 12 gebaut. Das Bauprojekt ist ein wesentlicher Bestandteil der konzernweiten CO2-Minderungsstrategie. Mit dem Neubau des Silos tätigt Dyckerhoff eine wichtige Investition in die Zukunft und Vorbereitung dafür, das Zementsortiment in Göllheim um weitere CO2-reduzierte Zemente zu erweitern.

Der Bau schreitet seit Februar 2025 zügig voran. Nach den vorbereitenden Erdarbeiten, der Aufstellung des Turmdrehkrans sowie der Umlegung von Kanal-, Wasser- und Stromleitungen folgten Ende Februar die Betonage der Sauberkeitsschicht und im März die Schalungs- und Bewehrungsarbeiten für das Silofundament, bei denen rund 60 Tonnen Stahl verbaut wurden. Anfang Mai stellte das Einbringen von 710 Kubikmetern Beton für das Hauptfundament einen bedeutenden Meilenstein dar. Hier wurde wegen des massigen Bauteils ein Beton C30/37 mit einem Zement CEM III/A 42,5 N verwendet. Das anschließende Ausschalen, die Verfüllarbeiten sowie der Rohbau des Elektroraums wurden erfolgreich abgeschlossen. Nach Abschluss dieser vorbereitenden Arbeiten begann im Mai die entscheidende Bauetappe: Das ist der erste Gleitabschnitt der Silo-Außenwand. Das Gleitbauverfahren erfordert eine sorgfältige Vorplanung und Vorarbeit. Während des Gleitvorgangs selbst gibt es keine Zeit, um Fehler der Planung auszumerzen. Alle benötigten Materialien müssen auf der Baustelle sein. Die Gleitschalung fährt an sogenannten Kletterstangen, die im Beton eingebaut sind, kontinuierlich (2,5 cm alle ca. 10 Minuten) hoch. Die Betonrezeptur muss für die Gleitgeschwindigkeit, die in 7 Stunden erforderlich ist, gewählt werden. Hierbei sind alle Unwägbarkeiten (Temperaturen, Einbauten, Bewehrungseinbau, usw.) zu berücksichtigen. Bei einer fünftägigen Rund-um-die-Uhr Betonage, von Montag, 1 Uhr nachts, bis Freitagmittag, konnten die ersten 18,5 Meter des Silos in einem durchgehenden Bauprozess fertiggestellt werden. Ab Mitte Juni wurden nach Beendigung des ersten Gleitbauabschnitts die Fertigteile des Silokonus montiert und der Aufbeton eingebracht. Im Anschluss daran wurde der zweite Gleitbauabschnitt ohne Unterbrechung für sieben Tage fortgeführt, sodass Ende Juli die finale Silohöhe von 52,11 Metern erreicht werden konnte.

Um die Betoneigenschaften exakt auf die Anforderungen des Gleitverfahrens abzustimmen, wurde im Vorfeld eine Matrix aus Betonrezepturen durch den Betonlieferanten Trapobet Transportbeton GmbH Kaiserlautern KG mit unterschiedlich schneller und langsamer Reaktivität erstellt und in mehreren Probe-Betonagen auf der Baustelle getestet. Während der laufenden Gleitphase konnte die Baustelle jederzeit den passenden Beton für die jeweilige Witterung, Tageszeit und Geschwindigkeit des Baustellenteams bestellen. Begonnen wurde mit einem Beton C30/37 mit 360 kg/m³ CEM III/A 42,5 N. Um auch eine höhere Gleitgeschwindigkeit zu erreichen, wurde in drei Schritten bis zu 250 kg/m³ CEM II durch CEM II/A-LL 52,5 N ersetzt.

Die ersten 17 Meter des neuen Versandsilos standen bereits einen ganzen Tag früher als ursprünglich angenommen, weil der Bewehrungseinbau, die Betonage sowie der Einbau der Aussparungskästen reibungslos verlaufen ist. Auch der zweite Gleitabschnitt konnte 2 Tage früher fertiggestellt werden, da das Zusammenspiel zwischen Beton- und Bewehrungseinbau sowie der Einbau der Aussparungen und Einbauteile koordiniert und problemlos erfolgte.

Nach Fertigstellung des Massivbaus startet die nächste Projektphase: Im Inneren des Silos beginnen die Montagearbeiten für den Stahlbau und die technische Ausrüstung. Anschließend erfolgt die schrittweise Inbetriebnahme der gesamten Siloanlage. Das neue Silo wird nach Fertigstellung ein Fassungsvermögen von 5.400 Kubikmetern besitzen.

Das gesamte Bauprojekt wird intern von Rudolf Kröll, CPE-Projektmanager, gesteuert. Die fachgerechte Umsetzung erfolgt durch die Bauunternehmung Karl Gemünden GmbH & Co. KG aus Ingelheim am Rhein als Hauptauftragnehmer sowie durch die Bitschnau Gleit & Schalungstechnik GmbH aus Nenzing (Österreich) als Unterauftragnehmer und Spezialist für den Gleitbau. Die Lieferung des Betons erfolgt durch die Trapobet Transportbeton GmbH, unter ausschließlicher Verwendung von Zementen von Dyckerhoff.

Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2026 geplant.

Mit dem Bau des Silos unterstreicht Dyckerhoff das Engagement für einen Wandel in der Zementindustrie zu mehr Klimaschutz.

Quelle: Dyckerhoff GmbH

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