
24.10.2025
Mulde-Brücke in Lunzenau saniert
Verfüllung mit Liapor-Leichtbeton
Um asymmetrische Lasteinwirkungen zu vermeiden, erfolgte der Eintrag des Liapor-Leichtbetons seitlich vom Fluss aus. Foto: Liapor
Seit 1. August 2025 ist sie offiziell fertig, die sanierte Gewölbebrücke über die Zwickauer Mulde in Lunzenau. In knapp 15 Monaten Bauzeit wurde das Baudenkmal nicht nur instand gesetzt, sondern auch fit gemacht für die künftigen Verkehrsanforderungen. Eine zentrale Rolle spielte dabei Liapor-Leichtbeton, der die historische Bausubstanz entlastet und zugleich für dauerhafte Tragfähigkeit sorgt.
Risse, Abplatzungen und Durchfeuchtungen hatten die 1850 errichtete, 68 Meter lange Dreifeld-Gewölbebrücke in einen baulich kritischen Zustand versetzt. Das Sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr plante 2018 daher die Komplettsanierung – nicht nur zur Erhaltung des Denkmals, sondern auch zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit auf der Staatsstraße S 247. Mit einem Budget von 3,3 Millionen Euro aus dem Sonderprogramm „Erhaltung Staatsstraßen“ starteten im September 2023 die Arbeiten. Auf der Brücke wurden zunächst der Oberbau entfernt und die Verfüllung aus Steinen und Schotter ausgeräumt. Herzstück der Sanierung war die anschließende Verfüllung der freigelegten Gewölbebögen mit 280 Kubikmetern Liapor-Leichtbeton LC25/28D1,6. Die Entscheidung fiel auf diesen Baustoff, weil er dank der beigemischten luftporendurchsetzten Liapor-Blähtonkugeln bei vergleichbarer Druckfestigkeit deutlich leichter ist als Normbeton. Dies ist ein entscheidender Vorteil für historische Bogenkonstruktionen, denn weniger zusätzliche Last für Bögen, Pfeiler und Widerlager bedeutet geringere Risiken für Stabilität und Tragfähigkeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Lebensdauer des Bauwerks. Konkret ließen sich durch den Einsatz des Liapor-Leichtbetons bei der Lunzenauer Brücke gegenüber Normbeton rund 220 Tonnen Gewicht einsparen. Hergestellt und geliefert wurde der Baustoff von der Olbernhauer Transportbeton GmbH in Neukirchen, die Ausführung übernahm die Hundhausen-Bau GmbH Eisenach, Standort Erzgebirge.
Lagenweise Verfüllung vom Fluss aus
Die technische Umsetzung der Verfüllung war ebenfalls bemerkenswert: Um asymmetrische Lastaufnahmen und lokale Überlastungen zu vermeiden, erfolgte im Juli 2024 der Eintrag des Liapor-Leichtbetons lagenweise seitlich vom Fluss aus. Dafür waren beidseitig Baustraßen aus aufgeständerten Straßenbauplatten angelegt worden, auf denen ein Bagger fahren konnte. Der Liapor-Leichtbeton wurde dann im Schüttkübel zielgerichtet auf die Bögen eingefüllt und gleichmäßig verdichtet. Auf die bis zu knapp zwei Meter starke Schüttung kamen eine Gleitfolie, eine 30 Zentimeter starke Stahlbetonplatte und der abschließende Fahrbahnbelag. So entstand ein dauerhafter, hoch belastbarer und sicherer Verbund zwischen historischer Gewölbekonstruktion und neuem Oberbau.
Kombination aus Erhaltung und Erweiterung
Die Sanierung nutzte man zugleich für eine verkehrstechnische Aufwertung: Die Brücke wurde auf 9,80 Meter verbreitert und bietet nun Platz für eine sechs Meter breite Fahrbahn sowie zwei 2,50 Meter breite Kappen für einen kombinierten Geh-und-Radweg. Als finale Maßnahmen wurden die drei Stützwände instand gesetzt, Natursteinverblendungen angebracht sowie Untersicht, Pfeiler und Widerlager aufgearbeitet. Auch die temporäre, rund 100 Meter flussabwärts erstellte Behelfsbrücke sowie die Baustraßen wurden nach Fertigstellung rückgebaut. Die Brücke war bereits seit Frühjahr 2025 wieder für den Verkehr freigegeben; mit der Komplettierung der letzten Maßnahmen zum 1. August 2025 ist das Projekt nun endgültig abgeschlossen. Die erfolgreiche Sanierung der Brücke über die Zwickauer Mulde steht exemplarisch für den gelungenen Brückenschlag zwischen Denkmalschutz und moderner Ingenieurtechnik. Mit Liapor-Leichtbeton als entscheidendem Baustoff bleibt das Bauwerk nicht nur erhalten, sondern meistert auch künftig die verkehrstechnischen Anforderungen des 21. Jahrhunderts – funktional, dauerhaft und denkmalgerecht.
Quelle: Liapor GmbH & Co. KG

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