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10.06.2025

Jahrestagung 2025 der Info-b

Die Zukunft des Betonwerksteins im Blick

Mitte Mai trafen sich in Wiesbaden die Mitglieder der Informationsgemeinschaft Betonwerkstein e.V. – kurz „Info-b“ – zu ihrer Jahrestagung 2025. Die Berichte aus Vorstand und Geschäftsführung wurden in diesem Jahr mit einem spannenden Vortrag zum Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ abgerundet.

In der Info-b arbeiten Hersteller, Verarbeiter und Grundstofflieferanten von Betonwerkstein in einem gut funktionierenden Branchen-Netzwerk eng zusammen – mit dem Ziel, die Anwendung von Betonwerkstein durch Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit nachhaltig zu fördern. Harry Schwab, der Vorsitzende des Vorstands der Info-b, zeigte sich zuversichtlich, was die künftige Entwicklung im Bereich Betonwerkstein anbelangt. In seiner Begrüßungsrede machte er dies an einer Reihe positiver Faktoren fest. So ist die Branche seiner Ansicht nach auf einem guten Weg bezüglich einer erfolgreichen Transformation in eine CO2-optimierte Zukunft. Einen Beleg dafür sieht er in immer mehr klinkerreduzierten Zementen, die nicht nur in der täglichen Arbeit angekommen sind, sondern auch einen gangbaren Weg bei der CO2-Redzierung bilden. Erfreulich für ihn auch das Ergebnis der neuesten Ökobilanz-Studie des Betonverband Straße, Landschaft, Garten e.V. (SLG). Bei dem Vergleich von insgesamt sechs unterschiedlichen Terrassenbelägen erwiesen sich Betonwerksteinplatten als der für die Deckschicht am besten geeignete Baustoff. Nicht zuletzt mit Blick auf dieses Ergebnis ermunterte Harry Schwab die anwesenden Info-b Mitglieder, „mit breiter Brust rauszugehen und den Kunden davon zu überzeugen, dass Betonwerkstein das Schönste ist, das man aus Beton machen kann“.

Auf zahlreichen Veranstaltungen erfolgreich präsent

Info-b Geschäftsführer Stefan Heeß schloss sich zu Beginn seines Jahresberichts den Worten von Harry Schwab an und appellierte gleichermaßen an die Info-b Mitglieder „hinauszugehen“ und speziell auch die Architekten davon zu überzeugen, dass man mit Beton und Betonwerkstein besonders modern und vielseitig gestalten kann – insbesondere was die Farbe und die Oberflächenstruktur betrifft. Seinem ausführlichen Rückblick konnten die Zuhörer entnehmen, dass die Info-b mit ihren aktuell 111 Mitgliedern auch im vergangenen Jahr auf zahlreichen Branchenveranstaltungen und bedeutenden Fachmessen aktiv war – von den Ulmer BetonTagen bis hin zur NordBau in Neumünster. Besonders hob er dabei den Aufritt zahlreicher Info-b Mitglieder auf der GaLaBau 2024 in Nürnberg hervor. Mit ihren innovativen Lösungen zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz zeigten sie, wie zielgerichtet sich die Branche den aktuellen Herausforderungen stellt. Auch für 2025 ist die erneute Mitwirkung bei einer ganzen Reihe hochkarätiger Vortragsveranstaltungen rund um Beton und Betonwerkstein bereits erfolgt oder fest geplant. Dazu zählten nicht zuletzt die Ulmer BetonTage im März dieses Jahres. Hier gab es erneut ein eigenes Forum Betonwerkstein mit Vorträgen, in deren Mittelpunkt neben außergewöhnlichen Bauobjekten auch mehrere zielgerichtete Projekte im Bereich der Ressourcenschonung und der Nachhaltigkeit standen. Zudem konnte der Verein in Ulm die neue Broschüre zum Thema „Nachhaltigkeit“ präsentieren. Sie zeigt in fünf Themenbereichen wie Betonwerkstein umwelt- und klimafreundlicher werden kann – von der Herstellung über die Verarbeitung bis zur Konstruktion. Und zwar nicht nur in der Theorie, sondern stets anhand beeindruckender, nachhaltiger Bauwerke und Bauteile – übrigens allesamt erstellt von Mitgliedern der Info-b. Erfreulich auch die Entwicklung bei den ständig steigenden Zugriffen auf die neugestaltete Homepage der Info-b. Im Bereich Social Media nutzt man neben Facebook speziell auch das soziale Netzwerk LinkedIn. Am Ende seines Berichts wies Stefan Heeß auf die Jahrestagung 2026 hin, und dass die Info-b dort ihr 50jähriges (!) Bestehen feiern wird.

Eine ganz „besondere“ Baustelle: Der Bahnhof Stuttgart 21

Wie üblich stand auch am Ende der diesjährigen Info-b Tagung ein „besonderer“ Vortrag. Info-b Vorstandsmitglied Christian Bechtoldt von der Dyckerhoff GmbH hatte dafür auch ein ganz „besonderes“ Bauprojekt ausgewählt: Den Bahnhof Stuttgart 21. Unter der Headline „Der lange Weg von der Idee bis zur Fertigstellung“ blickte er auf einen bereits seit rund drei Jahrzehnten laufenden und bislang wohl einmaligen Bahnhofsneubau zurück. Vorgestellt wurde das Projekt Stuttgart 21 im Jahre 1994, drei Jahre später stand Architekt Christoph Ingenhoven als Gewinner des Realisierungswettbewerbs fest, 2006 erfolgte die Baugenehmigung und 2010 war Baubeginn. Als Ziele und Besonderheiten des Neubaus nannte er den „Ersatz des bisherigen Kopfbahnhofs durch einen Durchgangsbahnhof mit einer unterirdischen Bahnhofshalle“ und die damit verbundenen unzähligen Tunnelbauten. Schwerpunktmäßig beschäftigte er sich jedoch mit der neuen Bahnhofshalle, deren Hauptmerkmal in 28 „Kelchstützen“ mit großen Lichtaugen besteht. Detailliert beschrieb Christian Bechtoldt die mit dem Bau dieser in ihrer Geometrie einzigartigen Kelchstützen verbundenen Herausforderungen. So weisen zwar alle Kelchstützen mit je 32 Metern den selben Durchmesser auf, jedoch sind die Kelchachsen und die Kelche auf Grund des Gefälles in Längsrichtung nicht gleich hoch. Vom Architekten gefordert war dabei ein weißer Sichtbeton „aus einem Guss“. All dies und noch viel mehr erforderte komplexe Berechnungen und Bemessungen und führte zu ebenso komplexen Konstruktionen und Lösungen bezüglich Schalung und Betontechnologie. So waren beispielsweise zur Schalung ca. 3.200 Einzelteile und ca. 11.000 verschiedene Stabformen für die Bewehrung pro Kelch erforderlich. Nicht weniger aufwendig die im Jahr 2018 begonnene Betonage der massigen Kelchstützen. Aufgrund der hierbei erwarteten hohen Hydratationswärmeentwicklung entschied man sich für eine mit modifizierte Weißbetonmischung. Als Zubringer zu den Bahnsteigen dienen sog. „Verteilerstege“, die sich mit ihrer gerundeten Form an die komplex geformten Kelchstützen anpassen. Dazu wurden ca. 1.300, 12cm dicke Verteilerstegplatten in Form von Betonfertigteilen produziert. Auch hierfür bedurfte es einer umfangreichen betontechnologischen Entwicklungsphase, d.h. insbesondere der Optimierung einer homogenen Weißbetonmischung, um die geforderte Sichtbetonqualität in SB4 der Ober- und Untersicht der Platten zu erreichen. Wichtig war es auch, die als umlaufenden Kantenschutz werkseitig präzise vorgefertigten Edelstahlschienen exakt in die Schalung zu integrieren. Mit zahlreichen, eindrucksvollen und besonders aussagekräftigen Fotos aus der gesamten Planungs- und Bauphase gelang es dem Referenten, diese Komplexität den Zuhörern, perfekt zu vermitteln. Nach Abschluss der Rohbauarbeiten begann in diesem Jahr der „Innenausbau“ mit Gleisen, Oberleitungen, Aufzügen u.a. Ende 2025 sollen der Testbetrieb und die stufenweise Inbetriebnahme des Bahnhofs erfolgen. Die offizielle Eröffnung von Stuttgart 21 ist für Ende 2026 geplant.

Quelle: Info-b

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