26.04.2024

„Das Beton“ in Frankfurt

Bürogebäude aus Leichtbeton

• Entwickler Ardi Goldman verwandelt Parkplatz in Geschäftshaus „Das Beton“
• Gebäude dank Baustoff Leichtbeton 100 % recyclebar
• Leichtbeton übernimmt zusätzlich die Dämmung
• Aufgeständert, monolithisch, begrüntes Schrägdach und Leichtbeton-Gaube

„Das Beton“, ein Neubauprojekt des kreativen Entwicklers Ardi Goldman in Frankfurt, zeigt, wie eine ganz besondere Lückenbebauung gestaltet sein kann. Das 2.500 Quadratmeter große monolithische Geschäftshaus im Frankfurter Osten steht auf Stützen und besteht Innen wie Außen aus Leichtbeton. Die 58 Zentimeter starken Außenwände benötigen aufgrund der besonderen Eigenschaften des Leichtbetons von Heidelberg Materials keine Wärmedämmung.

Pure Ausführung – 100 % recyclebar

Die monolithische Bauweise des Bürogebäudes wurde durch eine durchgehende Betonkonstruktion aus Leichtbeton realisiert, die durch eine individuell gefertigte, sägeraue Brettschalung betont wird. „Um eine natürliche Patina im Alterungsprozess des Gebäudes zu erreichen, wurden alle Materialien, soweit möglich, pur ausgeführt und nicht verkleidet, verputzt oder gestrichen. Es wurden keine verklebten Baustoffe addiert, so dass der Bau konsequent monolithisch ausgeführt werden konnte. Diese Art der Ausführungen ist materialsparend, nachhaltig und energieeffizient. Die Materialien können nach Ende des Lebenszyklus dem Materialkreislauf wieder zugeführt werden“ so die Architektin Alexandra Geiseler von geiseler gergull architekten.GmbH.

Durch das Aufständern des Gebäudes ermöglicht das Projekt – trotz Lückenschließung - immer noch Sichtbeziehungen. „Die Idee war, den Betonkubus schweben zu lassen, und ihm dadurch eine Leichtigkeit zu geben. Der dadurch entstandene Raum, bietet die Möglichkeit das Hafengebiet an der gegenüberliegenden Seite zu sehen und so ist der Hafen allgegenwärtig,“ erklärt Ivo Nikolov, Projektleiter bei Ardi Goldman.

Leichtbeton mit sehr guter Dämmfunktion

Für das Gebäude wurden 550 Kubikmeter LC 12/13 D1.2 Leichtbeton von Heidelberg Materials verbaut. Von Leichtbeton spricht man bei Betonen mit einer Trockenrohdichte zwischen 800 und 2000 kg/m³ (definiert in DIN 1045). Zum Vergleich: „normaler“ Beton hat ein Raumgewicht von 2000 bis 2600 kg/m³. Technisch liegt die untere Grenze für Leichtbetone derzeit bei etwa 350 kg/m³. Verantwortlich für dieses „Leichtgewicht“ ist die Beimischung von Gesteinskörnungen mit hoher Porosität bzw. geringer Dichte. Jedes Korn weist einen hohen Anteil von bis zu 85 Vol.-% feinster Luftporen auf. Diese Luftporen geben dem Leichtbeton seine wärmedämmtechnischen Eigenschaften. Die am meisten verwendeten leichten Gesteinskörnungen sind wie bei diesem Projekt Blähton, aber auch Blähglas (recyceltes, gebranntes Glas), Blähschiefer oder Bimsstein. Um die Qualität bei den Betonagen sicherzustellen, ist bei jeder Lieferung ein Baustoffprüfer im Werk und auch auf der Baustelle im Einsatz, um die entsprechenden Eigenschaften nachzuweisen und einhalten zu können.

Leichtbeton maßgeschneidert mit herausragender Brandsicherheit

„‘Das Beton‘ ist auch für uns ein Prestigeprojekt, mit einem Produkt, das nicht von der Stange kommt. Im Gegensatz zu konventionellem Beton, der oft standardisiert und in Massenproduktion hergestellt wird, ist unser Leichtbeton ein maßgeschneidertes Produkt. Diese Individualität resultiert aus der speziellen Zusammensetzung seiner Inhaltsstoffe, die sorgfältig ausgewählt werden, um die einzigartigen Eigenschaften zu gewährleisten, die für die jeweiligen Projekte erforderlich sind. Der Leichtbeton hat die Eigenschaft, dass er eine sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit besitzt und die Wärme entsprechend speichert, aber auch gleichzeitig schwerer abgibt, wodurch die sehr gute Dämmfunktion entsteht“, so Önder Bahadir, Vertrieb Spezialprodukte von Heidelberg Materials.

Der Heidelberger Leichtbeton zeichnet sich zusätzlich durch eine herausragende Brandsicherheit aus und gehört der höchsten Brandschutzklasse A1 an, gemäß den Richtlinien der DIN 4102 für den Brandschutz im Hochbau.

Schalung mit pressluftgetriebenen Außenrüttlern

Es gab im Vorfeld viele Entwürfe mit unterschiedlichsten Fassaden und schnell war klar, dass es die einschalige Betonkonstruktion wird. Für die Betonage des Gebäudes wurde ein Silo mit Außenrüttler ausgestattet, um das Absetzen des Betons zu vermeiden. Die Durchleitung des Beton unter die bis zu 3,60 Meter breiten Fensterbrüstungen, erfolgte durch die Bestückung der Schalung mit pressluftgetriebenen Außenrüttlern. Zusätzlich wurden in die Leibungsschalung Löcher als Entlüftungsöffnung gebohrt und größere Öffnungen vorgesehen, um das Durchlaufen des Betons im Brüstungsbereich zu kontrollieren. „Sobald der Beton hochgestiegen war, wurden die Öffnungen mit passenden Deckeln wieder verschlossen, das hat alles sehr gut funktioniert. Es war keine Nachbehandlung des Leichtbetons nötig und das Ausschalen erfolgte nach zirka drei Tagen,“ so Projektleiter Stephan Weber vom Bauunternehmen Adolf Lupp GmbH & Co KG.

Kunst am Beton

Im Innenhof innerhalb der Bestandwände und an den zurückgesetzten Nischen von „das Beton“ bis hin zum Staffelgeschoss haben neun Künstler aus verschiedenen Teilen der Welt ihre Spuren hinterlassen. Jeder Künstler hat sich auf einer Wand verewigt und so ist der ganze Hof durch unterschiedliche Kunststile farbenfroh gestaltet.

Objektsteckbrief

Projekt: Das Beton, Bürogebäude aus Leichtbeton, Frankfurt am Main
Auftraggeber: Goldman Projektentwicklung, Frankfurt am Main
Architekturbüro: geiseler gergull architekten.GmbH, Frankfurt am Main
Bauunternehmen: Adolf Lupp GmbH & Co.KG, 63667 Nidda
Beton: 550 Kubikmeter Leichtbeton; Anforderung: LC 12/13 D1.2 von MM Mainmörtel GmbH & Co.KG, Tochtergesellschaft v. Heidelberg Materials
Fertigstellung: 2023

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