Ist Bauen mit Beton nachhaltiges Bauen?

Innerhalb der Europäischen Union entfallen etwa 40 % des Gesamtenergieverbrauchs auf die Nutzung von Gebäuden. Dieser enorme Anteil hat das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus des modernen Bauens und Entwerfens gerückt. Baustoffe spielen bei Fragen zur Nachhaltigkeit von Bauwerken eine wichtige Rolle und der meistverwendete Baustoff der Welt ist Beton. Als deutsche Zement- und Betonindustrie sehen wir uns in der Pflicht, die Frage zu beantworten: Ist Bauen mit Beton nachhaltiges Bauen?

Natürlich Beton

Wir nehmen direkt die Antwort vorweg: Ja, Beton ist ein Baustoff, der auf unterschiedlichsten Ebenen nachhaltiges Bauen möglich macht. Das beginnt bei den Ausgangsstoffen: Beton besteht aus den natürlichen Rohstoffen Wasser, Sand und Kies. Gemischt mit Zement ergeben sie Beton. Sie werden lokal auf kurzen Transportwegen beschafft. Bei der Herstellung in den Betonwerken kommen heute ressourcenschonende und energieeffiziente Techniken zum Einsatz – wann immer sinnvoll, werden dafür Sekundärrohstoffe aus dem Recycling genutzt. Darüber hinaus bietet der Baustoff Beton viele Nachhaltigkeitsaspekte beim Verbauen: Der Einsatz von Betonfertigteilen und selbstverdichtendem Beton reduziert Lärm auf der Baustelle und sorgt für schnelle Baufortschritte.

Nachhaltiges Bauen mit Beton verfolgt das Ziel, auch zukünftigen Generationen eine intakte und lebenswerte Umwelt zur Verfügung zu stellen. Um dieses Ziel zu erreichen, dürfen die natürlichen Lebensgrundlagen nicht übernutzt werden. Gleichzeitig ist es erforderlich, durch maßvolle Veränderung der gebauten Umwelt dem offensichtlichen Bedürfniswandel – z. B. durch demographische Entwicklung, Klimawandel, gestiegene Mobilität und die Nachfrage nach erneuerbaren Energien – Rechnung zu tragen. Es ist keineswegs einfach, zwischen diesen konkurrierenden Zielen abzuwägen und eine zukunftsorientierte Entscheidung zu treffen. Die Aufgabe wird jedoch durch Bewertungsverfahren erleichtert, die in den letzten Jahren immer weiter verfeinert worden sind.

Bilanzierungsmethoden ermöglichen nicht nur eine Deklaration der ökologischen Eigenschaften von Baustoffen zur Information der Anwender, sie werden auch innerhalb der Baustoffindustrie eingesetzt, um die mit der Gewinnung von Rohstoffen und der Baustoffproduktion verbundenen Umweltwirkungen weiter zu verringern.

Sinnvoll sind Nachhaltigkeitsbewertungen, wenn die Analyse den ganzen Lebenszyklus von Bauwerken einbezieht und alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit untersucht, so dass ein Variantenvergleich, unter Einsatz unterschiedlicher Baustoffe, ermöglicht wird. Führt man eine solche Lebenszyklusanalyse durch, stellt man fest, dass der Baustoff Beton durch Verwendung von Sekundärstoffen bei der Zementherstellung und beim Betonrecycling nicht nur hervorragende Umwelteigenschaften aufweist. Natürliche Dauerhaftigkeit, vorteilhafte statisch-konstruktive und bauphysikalische Eigenschaften, vielfältige gestalterische Möglichkeiten und Wirtschaftlichkeit sorgen dafür, dass Bauwerke aus Beton nachhaltig im Sinne aller drei Dimensionen – Ökologie, Ökonomie und Soziales – sind.

Festzuhalten bleibt auch, dass es beim nachhaltigen Bauen immer um die beste Lösung für eine konkrete Aufgabe geht. Schematische Vergleiche auf der Basis weniger ökologischer Baustoffparameter führen kaum zu aussagekräftigen Ergebnissen. Vielmehr ist die materialgerechte Verwendung von Baustoffen Grundlage für eine nachhaltige Nutzung der daraus erstellten Bauwerke.

Beton wirkt schall- und wärmedämmend. Beton erhöht die Flexibilität bei der Ausgestaltung von Bauten. Und – last but not least – Beton ist ein äußerst beständiger und robuster Baustoff.

Die Diskussion, ob ein Bauwerk das Prädikat „nachhaltig“ erhalten kann, ist komplex. Um den Beitrag von Beton zu einem nachhaltigen Bau wirklich bewerten zu können, bedarf es fachlich fundierter Analysemethoden. Sie müssen nicht nur die ökologischen, sondern auch ökonomische und soziale Dimensionen von Nachhaltigkeit erfassen. Um solche Methoden zu entwickeln oder die bestehenden zu verbessern, wurde unter der Leitung des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb) das Forschungsvorhaben „Nachhaltig bauen mit Beton“ ins Leben gerufen. Es widmet sich den unterschiedlichsten Aspekten der Nachhaltigkeit beim Bauen und Bewirtschaften von Gebäuden. Viele Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben sind in diese Veröffentlichung eingeflossen. Wie sie zu bewerten sind und wie sie in den Planungsprozess einbezogen werden können, darüber informieren wir in den folgenden Kapiteln und anhand der angefügten Beispiele. Wir möchten damit Architekten, Planern, Bauherren und allen, die in Bauprozesse involviert sind, eine wer haltige Grundlage für Entscheidungen liefern, die auch für nachfolgende Generationen noch tragfähig sind.

Wir sind Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.

Dekarbonisierung

Natürlich temperierend

Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit

Zement verbindet nachhaltig

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