17.09.2019

Verfüllbaustoffe im Rohr- und Kanalbau

Mit Flüssigboden aus dem Fahrmischer

Im Rohr- und Kanalbau sind Verfüllbaustoffe aus dem Fahrmischer sehr praktisch. Das gilt ebenso für die Verlegung von Starkstromleitungen – wie aktuell auch in Wiesbaden.

Zur Sicherstellung einer verlässlichen Stromversorgung für das Stadtgebiet lässt die Stadtwerke Wiesbaden Netz GmbH (sw netz) seit Juni 2019 von der Helenenstraße quer durch die Innenstadt bis in den Stadtteil Schierstein hinein Rohre für 110.000 Volt Kabel und eine Steuerleitung verlegen. Ausführende Bauunternehmen sind die W.K. Kaufmann GmbH aus Mainz sowie die Sonntag Baugesellschaft mbH & Co. KG aus Bingen.

Für die Verfüllung der Gräben fiel die Wahl auf Dyckerhoff CANADUR – den innovativen Flüssigboden aus dem Fahrmischer. Dieser hat gegenüber herkömmlichen Verfüllbaustoffen wie beispielsweise Sand bzw. der erneuten Nutzung des Abraumes eine Reihe von Vorteilen: Er ist selbstverdichtend, fließt in jeden Winkel der Baugrube und legt sich wie ein Mantel um die Rohre. Dadurch kann das besonders für die Anwohner sehr störende, laute Rütteln mit schwerem Gerät entfallen. Mögliche Folgeschäden z.B. an Rohren oder anliegenden Häusern sowie ein nachträgliches Absenken des Bodens werden vermieden. Außerdem ist der Boden je nach Anforderung auch mit leichten Geräten wieder aushubfähig und durch die Herstellung von CANADUR im Betonwerk mit konstanten Ausgangsstoffen wird stets eine gleichbleibende Produktqualität erreicht.

Noch eine weitere Eigenschaft des Flüssigbodens wird bei Starkstromtrassen genutzt: Er hat eine gute Wärmeleitfähigkeit: Die durch den Strom erzeugte Wärme wird zügig in das umgebende Erdreich abgegeben. So können die Rohre, in denen die Stromkabel verlegt werden, sehr nah beieinander liegen. Die auszuhebenden Gräben können schmal sein (unter einem Meter) und die damit verbundenen Beeinträchtigungen des Innenstadt-Verkehrs halten sich in Grenzen.

Herausforderung beim Aushub der schmalen Gräben ist, bereits in diesem Bereich verlaufende Leitungen und Kanäle nicht zu beschädigen. Aus diesem Grund kommen zum Teil Saugbagger zum Einsatz. Die zunächst noch leeren Kabelschutzrohre werden mit Abstandhaltern in Position zueinander gehalten. Nach je etwa fünf Metern eingebrachte Haltungsbänke aus Normalbeton stellen sicher, dass die Schutzrohre durch das Einfüllen des CANADUR nicht auftreiben. Dieser wird im Zwickelbereich und in der Leitungszone eingebracht. Dünne Abdeckplatten aus Beton bieten Schutz, dass die Rohre bei späteren Baggerarbeiten nicht versehentlich beschädigt werden. Das gelbe Trassenband kennzeichnet die Starkstromleitung zusätzlich. Eine Schotter/Splitt-Schicht schließt den Graben, bevor er mit der Tragdeckschicht (Betonplatten im Bereich der Gehwege bzw. im Straßenbereich mit Asphalt) versehen wird.

Stets arbeiten sieben Kolonnen der beiden Bauunternehmen gleichzeitig an verschiedenen Orten im Stadtgebiet. Auch innerhalb eines Bauabschnitts werden einzelne nicht zusammenhängende Unterabschnitte bearbeitet, weil sich der Verfüllbaustoff während des Aushärtens noch etwas ausdehnt. So können täglich 30 bis 50 Meter Trasse fertiggestellt werden. Das Arbeiten mit CANADUR ermöglicht einen schnellen Baufortschritt, auch weil die Gräben nur dort mit zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen (Verbau) abgestützt werden müssen, wo sie von Menschen betreten werden bzw. im Bereich von Fahrbahnen.

Das Dyckerhoff Transportbetonwerk Amöneburg (Niederlassung Rhein-Main-Taunus) liefert von Juni bis August 2019 insgesamt 3.400 m³ CANADUR sowie außerdem Normalbetone der Festigkeitsklasse C12/15 in verschiedener Konsistenz für die Auftriebssicherungen und die Wiederherstellungsmaßnahmen im Anschluss an die Verfüllung der Gräben. Das Einziehen der Kabel erfolgt erst nach Abschluss aller Bauarbeiten.

Quelle: Dyckerhoff GmbH
Fotos: Dyckerhoff / Christoph Mertens

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