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Sächsisches Bergarchiv und Mineralogische Sammlung - terra mineralia, Schloss Freudenstein in Freiberg

AFF architekten, Berlin

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Dauerhaftigkeit Farbe Matrizen Oberfläche

Architektur

AFF architekten, Berlin

Bauherr

Stadt Freiberg

Projektbeteiligte

Artus Atelier, Erfurt-Marbach (Ausstellungsgestaltung);

Jahr

2008

Ort

Freiberg, Schlossplatz

Besonderheiten

In das ausgekernte Gebäude eingestellter Betonkubus

Preise

Architekturpreis Beton 2008 - Lobende Erwähnung

Beschreibung

Wie stabilisiert man morsche Umfassungswände aus der Renaissancezeit und wie schützt man wertvolles historisches Bibliotheksgut vor schädlichen Klima- und Lichteinflüssen? Die Architekten beantworteten diese Frage mit dem Haus-im-Haus-Motiv als ideale Lösung mehrerer Probleme.

Das Schloss als städtische Dominante ist für die Stadt Freiberg prägend. Alle bisherigen Umnutzungen waren mit einer Wandlung des Schlossbildes verbunden. Dem historischen Nutzungszustand werden die neuen Funktionen eingeschrieben. Lediglich die Haupterschließung erfolgt im Schlosshof durch einen monolithartigen Baukörper. Die äußere Einheit der beiden Institutionen in der Schlosskubatur findet im Inneren ohne Einschränkung der funktionalen Eigenstrukturen statt. Bergarchiv mit Lesesaal und Ausstellung sind ebenso separat erreichbar, wie Mineraliensammlung, Cafe und Vortragssaal. Verknüpfungen werden im Inneren sichtbar und geben der gewählten Raumzuordnung aller öffentlichen Bereiche eine größtmögliche Varianz. Bergarchiv und Mineralogische Sammlung reagieren auf unterschiedliche Weisen auf den Bestand. Sinnbild ist dabei die Rezeption der Tätigkeitsfelder. Geht das Archiv von der Funktion des Schützens aus, so stellt sich das Museum einer breiten Öffentlichkeit. In ihrer Unterschiedlichkeit ergänzen sich beide zu einem spannungsvollen Ganzen.

Sächsisches Bergarchiv - Archivkörper
Das Archiv soll für den Ausstellungsbesucher wahrnehmbar sein. Die Unterbringung der Dokumente erfordert durch die hohen konstruktiven und klimatischen Anforderungen eine eigenständige Lösung: Ein zweiter Baukörper wird im Einklang mit der Schlossanlage in den ehemaligen Kirchenflügel eingeschrieben. Er verankert sich in den oberen Geschossen. Unter ihm finden die öffentlichen Funktionen ihren Platz. Die Bibliothek, als öffentliche Schnittstelle zwischen Archivieren und Einsehen erfährt eine zentrale Anbindung. In der inneren Klimahülle entsteht ein konstruktiv und energetisch optimierter Raum. Die „Hutzen“ tragen in der Ergänzung mit den Speicherfenstern die Nutzungsänderung subtil nach Außen. Die Raumbezüge zwischen historischem Bestand und neuer Nutzung werden bewusst als ein Nebeneinander gesehen. An der nördlichen Flanke des Archivs erschließt sich der Besucher die Geschosse der Mineraliensammlung und bewegt sich somit an der direkten Schnittstelle zwischen neuer und alten Geschichte des Schlosses, zwischen Archivieren und Ausstellen.

Mineralogische Sammlung - 051 terra mineralia
Die Mineralogische Sammlung gliedert sich in vier Zonen: Öffentlicher Besucherbereich, Ausstellung, Depot und Verwaltung. Die öffentlichen Bereiche befinden sich im Langen Haus während Depot und Verwaltung dem Neuen Haus und zum Teil auch dem Schmalen Haus eingeschrieben sind. An der Schnittstelle von Kirchenflügel mit eingestelltem Magazinbaukörper, Langem Haus und Neuem Haus werden die Raumbezüge, wie sie zwischen historischer Bestandswand und neuem Baukörper erlebbar werden, ganz bewusst als ein Nebeneinander neuer und alter Schlossgeschichte – Ausstellen und Archivieren - inszeniert.

Beton

Der in das ausgekernte Gebäude eingestellte, anthrazit eingefärbte Betonkubus mit den Archivgeschossen ist ein eigenständiger, zeitgenössisch gestalteter Baukörper, der mit seinen „Hutzen“, durch die Fensterschlitze stoßenden Lichtschächten, gleichzeitig die Außenwände fixiert, das wenige notwendige Licht ins Magazin holt und das Innenleben des Bauwerks von außen ablesbar macht. Im Inneren wirkt er umso kraftvoller, da seine Oberfläche grob scharriert wurde.
Andere Oberflächen sind glatt geschalt oder durch strukturierte Schalungsmatrizen ornamentiert. So wurden viele besondere Gestaltungsmöglichkeiten des Betons ausgenutzt. Beherzt grellfarbige Einbauten wie der gelbe Ausgabetresen, die pinkfarbene Garderobe oder das giftgrüne Treppenhaus sind als Kontrastprogramm zum dunkelgrauen Betonmassiv und zu den historischen Bauteilen gedacht und lassen Langeweile nicht aufkommen. So bleiben alle modernen Eingriffe durch die heutige Architektursprache erkennbar und verfolgen ein Grundprinzip der Denkmalpflege:
qualitätvoller und einfühlsamer Weiterbau des Denkmals mit zeitgenössischen Mitteln.

Bildnachweis: Sven Fröhlich, AFF architekten

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