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Haus P. in Klosterneuburg/A

Caramel Architekten, Wien

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Betondecken Dauerhaftigkeit Farbe Oberfläche Wohnen

Architektur

Caramel Architekten, Wien

Bauherr

privat

Projektbeteiligte

Werkraum Wien/A (Tragwerksplanung); Talkner, Heidenreichstein/A (Baufirma); Ferratherm, Kleinmürbisch/A (Haustechnik); Transportbeton Lehner, Amstetten/A (Beton)

Jahr

2008

Ort

Klosterneuburg, Österreich

Beschreibung

Von der Straße kommend, ist zunächst nichts von der schmalen, langgestreckten Form und der extravaganten Ausgestaltung von Haus P. im österreichischen Klosterneuburg zu sehen. Lediglich die Garagenfront zeigt sich mit einem seitlich auskragenden, schräg zulaufenden Vordach aus Sichtbeton. Daneben ein Zaun, hinter dem sich der Zugang ins zweigeschossige Gebäude entlang einer rückgratartigen Längsachse befindet.

Aufgrund seiner Hanglage wird das vom Wiener Architekturbüro Caramel geplante Haus auf der oberen Ebene mit Wohn- und Essbereich betreten. Von hier öffnet es sich zum Garten mit Pool, der als Fortsetzung der Terrasse die Querachse zum Baukörper bildet. Durch große Schiebefensterelemente kann der Essbereich mit der Terrasse verbunden werden. Während sich die Fassade nach Westen in Richtung des Gartens öffnet, ist sie zum benachbarten Grundstück auf der Ostseite fast vollständig verschlossen. Nur einige spitzwinklige Fenster mit kiemenartigen Klappen aus dreieckigen Betonelementen sind in die Wand eingelassen. Diese sind schräg an der Fassade angebracht und erzeugen ein lebhaftes Schattenspiel auf der Betonoberfläche. Von innen gewähren sie den Blick ins Tal, wahren aber gleichzeitig die Privatsphäre der Bewohner.

An der nördlichen Schmalseite des Wohnraumes zieht sich eine profillose Fensterfläche über die gesamte Ecke des Hauses inklusive des Daches als Überkopfverglasung. Durch die großflächige Verglasung verwischen die Grenzen zwischen innen und außen, außerdem erlaubt sie einen großartigen Blick in die Donauniederungen. Das bündige Anschlussdetail der Fensterelemente an die Betonflächen stellte zunächst ein thermisches Problem dar. Mithilfe eines L-Winkels aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) konnte es jedoch gelöst werden, da dieser die Entstehung von Kältebrücken verhindert

Trotz der geschlossenen Ostwand bringt der offene Grundriss viel Luft und Licht ins Haus. Wohn- und Essbereich gruppieren sich um einen massiven Kern mit Nebenräumen wie einer Speisekammer und der Treppe ins untere Gartengeschoss. Dort befinden sich die Eltern- und Kinderzimmer sowie ein Atelier mit anschließender überdachter Terrasse. Unter der Garage schieben sich die Keller- und Technikräume in den Hang.

Obwohl ganz aus Beton, wirkt der Baukörper schwerelos, zumal er sich durch seine schräg nach oben kragende Bodenplatte im nördlichen Bereich vom Boden abhebt und die Fassade schräg nach vorne zuläuft. Die verglasten Ecken des Ateliers zeichnen die schräge Formgebung nach, der Einschnitt für die Terrasse im oberen Geschoss verstärkt die skulpturale Form.

Beton

Da der Bauherr kein graues Betonhaus wünschte, sondern nach Farbe verlangte, wollten die Architekten die Fassade zunächst aus eingefärbten Betonfertigteilen anfertigen lassen. Nach umgangreicher Bemusterung entschieden sie sich dann doch für hellgrauen Beton. Zur Ausführung kamen Sandwichelemente mit einer 7 cm starken Vorsatzschale, einer 10 cm innenliegenden Dämmung und der tragende Innenschale, 15 cm stark.

Prinzipiell erfordert die Produktion von Fertigteilen eine genaue Festlegung der Elemente in Größe, Form und Oberflächenstruktur mit Angabe der Zuschläge oder Pigmente, die für die Farbe und die Betonbeschaffenheit verantwortlich sind. Wirtschaftlich ist die Produktion von immer gleich bleibenden Elementen, da Schalungsvorrichtungen und Schaltafeln mehrmals verwendet werden können. Der anschließende Ablauf auf der Baustelle ist relativ unkompliziert und schnell. In diesem Fall jedoch erforderte die eigenwillige Form des Hauses die Herstellung von jeweils unterschiedlichen Fassadenelementen mit verschiedenen Formaten und Geometrien. Dabei war sowohl für die Außen- als auch für die Innenflächen ein Schalungsplan erforderlich, da die Geometrie der äußeren Schale nicht der inneren entspricht.

Vorgabe der Architekten war ein heller Beton mit glatter, samtartiger Oberfläche nach Bemusterung ohne spezielle Rezeptur oder Angabe zu Zuschlägen oder Zusatzmitteln. Nach ihrer Fertigung wurden die einzelnen Elemente an- und aufeinandergesetzt und anschließend ausgefugt. Im Gegensatz zu den nicht nachbehandelten Oberflächen der Außenhaut, wurden sie in den Innenräumen zunächst verspachtelt und dann weiß gestrichen. Als Fußboden entschied man sich für einen versiegelten Estrich. Sämtliche Geschossdecken wurden konventionell in Ortbeton gefertigt.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Hertha Hurnaus, Wien

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