Reiner Schöne ist Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher, Songwriter und Autor. Er ist nicht nur durch deutsche Film- und Fernsehproduktionen bekannt geworden, sondern machte sich auch international einen Namen - zum Beispiel als die deutsche Stimme von Darth Vader. Mit uns sprach er über Pommes, Prominenz und Pläne.
13 Fragen an Reiner Schöne
Sie haben jetzt schon in Weimar, Berlin und den USA gewohnt. Wo ist es am schönsten?
In Kalifornien. Aber die Politik Amerikas wird immer gefährlicher für die gesamte Welt. Also, in Weimar ist es jetzt für mich am schönsten. Und in Berlin fühl ich mich wohl.
Wenn Sie eines Tages nicht mehr in Berlin wohnen wollen würden, wohin würde es Sie am ehesten verschlagen?
Das ist die gradlinige Fortsetzung der ersten Antwort: Nach Weimar.
Was ist für Sie der wichtigste Raum in Ihrem Haus?
Die Wohnküche.
Wir haben dieses Jahr eine Reportagereihe über die vielen Vorteile gemacht, die ein Haus mit Keller besitzt – haben Sie einen Keller? Und - falls ja - gibt es darüber etwas Besonderes zu berichten?
Ich habe sogar einen sehr schönen Keller. Nämlich einen ausgebauten, eigentlich das Souterrain. Mit Studio und Sauna. Mit sonnengelben Wänden.
Sie sind beruflich viel unterwegs. Wo gibt es die besten Pommes?
Eindeutig in Weimar bei "Franz und Willi" in der Rittergasse.
Sie waren schon in den frühen 60ern als Schauspieler und Sänger in Deutschland bekannt - wie hat sich das Phänomen Berühmtheit/Prominenz inzwischen Ihrer Meinung nach geändert?
Heute hat "Berühmtheit" nichts mehr mit Können oder großen Taten zu tun, sondern mit T & A und mit Trash und Selbstverliebtheit. Wie Andy Warhol schon vorausgesagt hatte: "In Zukunft ist jeder für fünfzehn Minuten berühmt." Und all das führt dann zu menschenverachtenden Klassifizierungen wie A-, B-, C- und Z-Promis, die Medien und Moderatoren dann im Dschungelcamp verhöhnen dürfen.
Sie haben mittlerweile des Öfteren in Filmen und Serien den Bösewicht gespielt bzw. gesprochen. Wären Sie ein guter Krimineller?
Nicht wirklich, eher ein guter Kriminaler.
Ihre Filmografie ist extrem umfangreich. Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rollen vor? Gibt es eine Routine oder Rituale?
Das ist bei jeder Rolle ein bisschen anders. Aber immer lernt man seinen Text so gut, dass man beim Drehen und bei den Proben nicht mehr danach suchen muss. Und die anderen Anforderungen muss man halt auch beherrschen. Reiten, Klettern, Singen etc. Und wenn ich einen Tubabläser spielen würde, dann lüge ich mich eben so durch's Playback, dass das Publikum gar nicht erst merkt, dass ich die Tröte nicht beherrsche...
Ist es Ihnen beim Liederschreiben wichtig, dass sie sowohl aktuell als auch zeitlos sind?
Nee, et kütt, wie et kütt.
Mit Ihrer sehr charakteristischen Stimme sind Sie als Synchronsprecher prädestiniert. Gehören Sie privat zu den Menschen, die Serien und Filme lieber im Original sehen?
Ich sehe eh kaum Serien oder Filme im TV, aber original ist mir schon lieber, wenn's nicht grade Suaheli ist.
Sie sind unheimlich vielseitig. Filme, Serien, Musicals, CDs, Bücher. Was ist für 2016 geplant?
Ha! 2016 wird bunt. Der Fokus liegt erst mal auf meinem Kinder-/Jugendbuch, einem Rock'n'Roll-Märchen. Totales Crossover-Projekt. Eine große Sache. Buch, Hörbuch, CD mit Songs, die ich grad schreibe. Da ist alles drin; vom Musical bis hin zum Animationsfilm, ich lasse mir Zeit, den richtigen Verlag zu finden. Aber es ist das volle nervenkitzelnde Geduldsspiel, bei dem man die Schwerfälligkeit der Verlage aussitzen muss.Von Freunden hab ich jedenfalls immer nur ein wunderbares Feedback bekommen. Dann bin ich ja nach wie vor mit Peter Sattmann mit unserem Witze- & Musik-Programm unterwegs durchs Land. Sattmann & Schöne: "... kennen Sie den?"
Das ist das Entspannendste, was ich je gemacht hab. (Vor Publikum, mein ich.) Und es warten ein paar schöne Filmprojekte ... Da kann man seinem Herrgott nur dankbar sein...
Außerdem sorgt ja auch meine Agentur Stimmgerecht dafür, dass ich genug zu tun habe und die Stimme nicht verrostet.
Wir sind bekennende Betonliebhaber und als "Magazin der erfreulichen Dinge" berichten wir immer wieder über ungewöhnliche Objekte aus Beton, die zeigen, dass dieser Baustoff Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen setzt -‐ von Architektur über die iPhone Ladestationen bis hin zur Espressomaschine aus Beton. Wenn Sie ein Lied über den Baustoff Beton schreiben sollten, wie hieße es?
"Plattenbau und Mauer", ein Punksong.
Zu guter Letzt die Beatles-‐/Stones-‐Frage: Star Trek oder Star Wars?
Das ist ja wie Vater oder Mutter? Ich war bisher der einzige Thüringer, der je bei Star Trek (The Next Generation) im All war und in Star Wars hab ich immerhin Darth Vader synchronisiert. Seitdem bitten mich permanent Kids, ihre Handys zu bereichern mit dem Klassiker: "...ich bin dein Vater." Auch cool.