21.12.2022

Carbon-Management-Strategie

Gemeinsames Positionspapier

Mit dem Klimaschutzgesetz hat sich Deutschland zur Treibhausgasneutralität bis 2045 verpflichtet. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, ist die Industrie auf entsprechende politische Rahmenbedingungen und eine große Bandbreite an Klimaschutztechnologien angewiesen. Hierzu zählen unter anderem die Abscheidung von unvermeidbaren CO2-Emissionen und die anschließende Speicherung oder Nutzung des CO2. In einem gemeinsamen Positionspapier stellt ein Bündnis von Verbänden und NGOs nun seine Erwartungen an die geplante nationale Carbon-Management-Strategie dar. Neben konkreten Anpassungen des Rechtsrahmens für die Speicherung und Verwendung von CO2 steht dabei vor allem der Aufbau einer CO2-Transportinfrastruktur in Deutschland im Fokus. „Als Zementindustrie setzen wir bei der Dekarbonisierung auf einen Mix von CO2-Minderungsmaßnahmen. Klar ist aber: Klimaneutraler Zement wird nur mit einer CO2-Abscheidung möglich sein“, betont Dr. Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ). „Wir begrüßen es sehr, dass die Bundesregierung mit dem Evaluierungsbericht zum Kohlendioxid-Speichergesetz und der   geplanten CO2-Strategie die Voraussetzungen hierfür schafft“, so Schneider weiter.

Wie das Positionspapier zeigt, können durch „Carbon Management“ im Gleichlauf mit der Nationalen Wasserstoffstrategie die Ziele Klima- und Ressourcenschutz miteinander vereint werden. Dem raschen Aufbau von CCS, der CO2-Abscheidung und anschließenden Speicherung, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, um CO2 aus Industrieprozessen oder der thermischen Abfallverwertung dauerhaft zu speichern. Dies bestätigen namhafte Studien, unter anderem von BDI, dena, Agora und die Carbon-Management-Strategie NRW.

Eine Schlüsselrolle kommt dem Aufbau einer CO2-Transport- und Speicherinfrastruktur in Deutschland und Europa zu, wobei die Infrastrukturen für erneuerbaren Strom, Wasserstoff und CO2 zusammen gedacht und geplant werden müssen. Durch die Verknüpfung des Einsatzes von Wasserstoff, der Optionen zur stofflichen Nutzung von CO2 sowie der dauerhaften Speicherung auch in der deutschen Nordsee könnten erhebliche Synergieeffekte gehoben und Transformationsprozesse beschleunigt werden. Unter anderem in den Niederlanden, Großbritannien und Skandinavien werden solche Projekte derzeit geplant und befinden sich zum Teil bereits in der Umsetzung. „Die Carbon-Management-Strategie muss Leitplanken für den Aufbau einer CO2-Infrastruktur setzen. Die Unternehmen brauchen gerade jetzt eine klare Perspektive, dass ihre anstehenden Investitionen in die CO2-Abscheidung durch einen entsprechenden rechtlichen Rahmen für den Transport, die Nutzung und Speicherung des CO2 politisch flankiert werden“, erläutert Schneider.

Für die zeitnahe Implementierung eines solchen nationalen Carbon Managements bedarf es eines klaren politischen Bekenntnisses für die Nutzung und Speicherung des CO2, einer multimodalen CO2-Transportplanung, finanzieller Anreize und der Schaffung eines umfassenden Rechtsrahmens. Vor diesem Hintergrund muss eine nationale Carbon-Management-Strategie neben einer übergreifenden Vision zur CO2-Kreislaufwirtschaft und zur CO2-Speicherung klare Anreizstrukturen in verschiedenen Sektoren und somit Politikbereichen schaffen. Zudem gilt es, den bereits bestehenden Rechtsrahmen (im Kern das Kohlendioxid-Speicherungsgesetz, KSpG) weiterzuentwickeln. Die Verabschiedung des Evaluierungsberichts zum Kohlendioxid-Speicherungsgesetz ist hierfür ein wichtiger Schritt.

Das gemeinsame Positionspapier „Eine nationale Carbon-Management-Strategie zur Umsetzung von industriellen CCS- und CCU-Projekten in Deutschland und Europa“ können Sie ab sofort unter vdz.info/crbm abrufen.

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