Stele aus hellem Sichtbeton als Raum des Dialogs

Mit einem Museum verbindet man gewöhnlich ein großes Gebäude, in dem Gegenstände ausgestellt, gesammelt, kategorisiert und erforscht werden, mit festen Öffnungszeiten und thematisierten Ausstellungen.

Das „Stadtteilmuseum Lutz und Silvia Freyer“ hingegen ist eine frei zugängliche Skulptur im öffentlichen Raum, 2 m hoch, 65 cm x 65 cm breit und aus hellem Beton mit vitrinenartigen Verglasungen in Augenhöhe. Die dort eingestellten individuellen Objekte werden auf der Straße präsentiert, sind an keine Öffnungszeiten gebunden, können im Vorbeigehen betrachtet und jederzeit ausgetauscht werden. Frei nach Joseph Beuys´ Forderung „Jeder Mensch ist ein Künstler“ soll dort „weitestgehend Künstlerisches“ von Jedermann ausgestellt werden, um den Dialog mit Mitmenschen zu suchen und soziale Vernetzungen im Stadtteil herbeizuführen.

Die Museumsstele wurde bereits 2007 von den Künstlern erstmals im Stadtteil Rothenditmold in Kassel installiert, mit der Zielsetzung, die Wirkungsweise und die Akzeptanz dieser Form von Kunstpräsentation zu erforschen. Dabei war es wichtig, die laufenden Ausstellungen im Dialog mit den Stadtteilbewohnern aktiv zu begleiten, mit Leben zu füllen und die damit verbundenen Interaktionen zwischen den Generationen, Institutionen und Vereinen voranzutreiben. Beigelegte Texte in Form von Erläuterungen und Kontaktdaten sowie die Internetseite www.stadtteilmuseum.com informieren über die laufenden Ausstellungen.

Zwischenzeitlich findet das monolithische Betonobjekt Gefallen und hat sich etabliert. Es liegen weitere Anfragen aus Nachbarstadtteilen vor,  wie z. B. aus Jungfernkopf oder Wilhelmshöh. Auch der Kunstbeirat der documenta Stadt befürwortet das Projekt. Lutz und Silvia Freyer planen nun langfristig die flächendeckende Aufstellung ihrer „Stadtteilmuseen“ in Gemeinden und Städten Deutschlandweit.

Der Prototyp aus Beton wurde in Eigenbau hergestellt. Als Material kam aufgrund seiner Eigenschaften nur Beton in Frage, da er beständig robust, in Serie herstellbar und haptisch angenehm ist. Die Gussform besteht aus Siebdruckplatten, die mit einem Stromkabel und einem Bewegungsmelder für die Beleuchtung des Glaskastens versehen wurde. Die Form wurde direkt vor Ort mit herkömmlichem Beton ausgegossen, anschließend ausgeschalt und drei dicke Glasscheiben, 8 mm stark, eingebaut. Eine Scheibe ist in einen Edelstahlrahmen gerahmt, der sich öffnen lässt. Die Skulptur wurde anschließend verputzt. Für die Zukunft stellt sich Lutz Freyer jedoch die professionelle Fertigung durch eine Bau- oder Betonfirma vor, um den Museumsturm auch mit einem Fundament zu versehen und die Optik des Betons zu verfeinern. Der Preis für ein „Stadtteilmuseum „liegt bei ca. 15.000 €. Das beinhaltet den Bau, die Betreuung und die Koordination für zwei Jahre durch die Künstler. Danach setzt ein in der Zwischenzeit gegründeter Förderkreis die Arbeit fort, um den Fortbestand zu sichern. Für das umfangreiche Projekt suchen die beiden Initiatoren Sponsoren und Firmen, die das engagierte Vernetzungsprojekt fördern und vorantreiben. (Im Übrigen haben auch zum Beispiel Firmen die Möglichkeit die Stele als Kunstturm im Sinne eines Dialograums zu nutzen.

Quelle und Kontakt: www.bildhauerkurse.com

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