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Yardhouse in London

Assemble, London

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Faserbeton Herstellung Zement

Architektur

Assemble, London

Bauherr

London Legacy Development Corporation und Assemble, London

Projektbeteiligte

Eva MacNamara, London (Tragwerksplanung); Robert Nathan Electrics, London (Elektro); Ask4Plumbers, London (Haustechnik); Workshop East, London (Holztreppenhaus innen); Focus Fabrications, London (Außentreppe); Molly King, London (Zementschindeln)

Jahr

2014

Ort

London, 107 High Street

Beschreibung

Freiberufler und Selbständige in Kreativberufen kennen das Problem: Die Honorare sind meist so knapp bemessen, dass der monatliche Verdienst kaum ausreicht, um ein Atelier, eine Werkstatt oder ein Büro in einer größeren Stadt zu mieten. Schlecht beheizte Altbauten, gelegentliches Arbeiten an einem kleinen Schreibttisch im Co-Working Space oder gar feuchte Kellerräume sind dann oft die einzigen Alternativen. Im Londoner Stadtteil Stratford zeigt das junge Architektur- und Designbüro Assemble, wie es anders gehen kann: Mit ihrem Yardhouse haben sie einen kostengünstigen Neubau mit bezahlbaren Räumen für Werkstätten und Ateliers geschaffen. Das Gebäude liegt neben zwei ehemaligen Industriehallen, den Sugarhouse Studios, die bereits von Assemble betrieben werden, und bietet neben den Arbeitsräumen auch einen großzügigen Gemeinschaftsbereich, der von allen Mietern genutzt werden kann.

Der Bau besetzt eine Fläche von 12 auf 12 Meter in einem Hinterhof, dem Sugarhouse Yard. Er ist als Holzständerkonstruktion auf einer vorhandenen Bodenplatte errichtet, die von einem abgerissenen Lagerhaus stammt, und ist mit dieser verschraubt – Fundamente waren deshalb nicht nötig. Um die Baukosten gering zu halten, entschieden sich die Architekten für ein schlichtes handelsübliches Wärmedämmverbundsystem für die Fassaden und das Dach; in den Fensteröffnungen sitzen Polycarbonatelemente. Die Besonderheit des Gebäudes ist aber eindeutig seine Eingangsseite, die in eine Art Mosaik aus handgemachten Zementschindeln gehüllt ist. Dieses farbenfrohe und individuelle Schauseite, in der sich als einzige Öffnung der mittige Eingang befindet, prägt die Wirkung des Hauses ganz entscheidend; die ansonsten verwendeten Standardlösungen und -produkte rücken in den Hintergrund.

Im Inneren empfängt den Besucher ein zweigeschossiges Foyer, das Raum für gemeinschaftliches Arbeiten oder Veranstaltungen bietet. Den Blickfang bildet eine zentral angeordnete Holztreppe mit einem unteren und zwei parallelen oberen Läufen, die auf subtile Weise an opulente Treppen in herrschaftlichen Gebäuden erinnert. In den beiden Seitenflügeln sind die Ateliers angeordnet, die die einzelnen Mieter mit Leichtbauwänden selbst abtrennen können. Bei Bedarf lässt sich sogar das gesamte Gebäude abbauen und woanders wieder errichten. Mit Baukosten von umgerechnet rund 100.000 Euro haben Assemble den Prototyp eines flexiblen Atelierhauses mit attraktiven Arbeitsräumen zu einem bezahlbaren Preis geschaffen.

Beton

Die Zementschindeln stellten die Architekten zusammen mit einer der Mieterinnen selbst her. Dazu brauchte es zunächst eine Betonmischmaschine, für die pro Ladung 25 Kilo Zement und 25 Kilo Sand zusammen mit 1,5 Kilogramm Kunststofffasern, Pigmenten sowie ausreichend Wasser vermischt wurden. Nachdem die Masse eine lehmartige Struktur erreicht hatte, wurden mit der Hand kleine Mengen in einen vorbereiteten Metallrahmen in Form der zukünftigen Schindel gedrückt. Unter den Rahmen legte man eine glatte Plastikfolie, die wiederum auf einem etwa tablettgroßen Holzbrett ausgebreitet war, und füllte ihn etwa zwei Zentimeter hoch mit der Zementmasse aus. Zur späteren Befestigung der Schindeln an der Lattung, wurden anschließend mithilfe einer weiteren Metallschablone jeweils zwei Löcher in eine Ecke des Rohlings gebohrt und dann eine Wulst (die Nase) als rückseitiges horizontales Auflager modelliert.

Nach mehreren Wochen der Trocknung wurde die Fassade von unten nach oben gedeckt. Die Anordnung der Farben folgte dabei dem Prinzip Zufall: Schon bei der Herstellung war es dem jeweils verantwortlichen Schindelproduzenten überlassen, wie viele und welche Art von Pigmenten er der jeweiligen Charge beimischte. -chi

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: David Grandorge, London für Assemble

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