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Sportausbildungszentrum Mülimatt in Aargau/CH

Studio Vacchini, Locarno/CH

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Dauerhaftigkeit Fundament Sichtbeton Spannbeton

Architektur

Studio Vacchini, Locarno/CH

Bauherr

Kanton Aargau, Immobilien Aargau und Einwohnergemeinde Brugg

Projektbeteiligte

Paul Zimmermann, Vitznau (Generalplaner); Brandenberger und Ruosch, Dietlikon (Pojektleitung); Aigon, Zürich (Generalunternehmer); Fürst Laffranchi, Wolfwil (Bauingenieur), R+B Engineering, Brugg (Elektro), Gähler und Partner, Ennetbaden (HLKS); PP Engineering, Riehen (Fachplanung Fassade); EE-Design, Basel (Kunstlichtplanung); Paolo Bürgi, Camorino (Landschaftsarchitektur); Jäggi, Brugg (Ortbetonbau)<span class="fliesstext"><b>
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Jahr

2010

Ort

5210 Windisch, Gaswerkstraße 2

Beschreibung

Am Ufer der Aare im schweizerischen Brugg liegt eines der Spätwerke des 2007 verstorbenen Tessiner Architekten Livio Vacchini – das Sportausbildungszentrum Mülimatt. Neben zwei Dreifachturnhallen beherbergt das imposante Bauwerk Räume für Gymnastik und Fitness, Unterrichts- und Lehrräume sowie Garderoben und Nebenräume. Um die schöne Flusslandschaft möglichst wenig zu zerstören, wurden die Außensportanlagen, ein Leichtathletikstadion sowie 600 Parkplätze auf der gegenüberliegenden Flussseite im sogenannten Brugger Schache angeordnet. Die Anbindung erfolgt über den spektakulären Aaresteg – mit einer Gesamtlänge von 182 m die längste Spannbetonbrücke der Schweiz. Diese wurde vom Ingenieurbüro Conzett, Bronzini, Gartmann aus Chur geplant und wirkt wie ein sich langsam abhebendes schmales Band, das sich über den Fluss schwingt.

Das stützenfrei ausgebildete Sportzentrum überspannt eine Grundfläche von 55 x 80 m. Zu ebener Erde liegen die etwa 9 m hohen Sporthallen rechts und links der mittig angeordneten Erschließungszone mit Eingang und Treppenanlage. Über diese gelangen die Besucher entweder nach oben zu kleineren Sporträumen und der Tribüne oder ins Untergeschoss. Hier befinden sich die Schulungs- und Fitnessräume sowie die Umkleiden mit Duschen.

Besonders beeindruckend ist die Fassade der Sportanlage, die sich wie exakt gefaltetes Papier formstreng über die gesamte Gebäudelänge zackt. Hinter dem Faltwerk aus Sichtbeton liegt eine weitere Fassade aus Glas, die den Raumabschluss bildet. Die Querseiten schließen gerade ab und sind ebenfalls vollständig verglast. Dagegen bestehen die gesamte Tragstruktur und auch die Trennwände zu den Nebenräumen aus Beton. Passend dazu ist die vorherrschende Farbe im Gebäudeinneren ein helles gleichmäßiges Grau. Dieser Farbton wurde sowohl für die Hallenböden als auch für die abgehängten Akustikdecken gewählt, hinter denen sich die gesamte Gebäudetechnik verbirgt. Die Einfarbigkeit schafft nach Auffassung der Planer eine ruhige Atmosphäre, welche wiederum in der Landschaft ihre Entsprechung findet.

Beton

Zur Umsetzung der freitragenden Konstruktion wurden die Grenzen des Machbaren ausgereizt. Die extrem aufwendige Ausführung besonders an den Detailpunkten lässt sich am fertigen Bauwerk jedoch in keinster Weise ablesen. Entgegen der großen Trägerhöhen wirkt die Faltung im Zick-Zack-Muster simpel, leicht und filigran. Statisch ist der eingeschossige und unterkellerte Bau als Spannbetontragwerk ausgebildet und wurde als Faltwerkstruktur im Betonwerk vorfabriziert. Nur so konnte die beachtliche Spannweite von 55 m stützenfrei überspannt werden. Die gesamte Gebäudelänge besteht aus 27 Achsen bzw. Faltungen. Die Trennwände und die Fundamente hingegen wurden aus Ortbeton hergestellt ebenso wie die Treppenläufe und Brüstungen .

Die Gebäudehöhe beträgt insgesamt 11,14 m, die lichte Raumhöhe 8,55 m, die Trägerhöhen sind also gewaltig. Die Fertigteile wurden für das Betonwerk typisiert und in vier Schalungstypen unterteilt: die Stützenfelder, die an die Stützen anschließenden Betonelemente und die Elemente des Mittelfeldes. Die einzelnen „Trägerelemente“ sowohl für die Fassaden als auch für die Decken sind rund 2,60 m hoch bzw. tief und von Hochpunkt zu Hochpunkt 2,93 m breit. In der Dicke betragen die Betonflächen 24 cm. Die horizontalen Dachelemente wurden aufgrund ihres Gewichtes und ihrer Größe mit dem schweizweit größten Raupenkran versetzt.

Auf der Baustelle erfolgte dann das Zusammenfügen der vorgespannten Elemente. Die „gefalteten“ Stützen sind mit einer Spannverankerung auf die Fundamente aufgesetzt und über Vorspannkabel und feste Verankerungen mit den vorinstallierten horizontalen Zwischenverankerungen der Dachelemente verbunden. Die Verbindung im First erfolgte über eine 4 mm dicke, durchgehend verschweißte Naht. Die horizontalen Fugen werden vollflächig mit Verguss-Mörtel geschlossen und anschließend flächig mit Flüssigkunststoff abgedichtet. Im unteren deckenseitigen Bereich wurden die Firstträger mit Stahlflanschen durch Verschraubung verbunden.

Ebenfalls als Spannbetonkonstruktion ist der Aaresteg ausgeführt. Seine vorgespannte Ortbetonplatte dient als Geh- und Fahrradweg und wirkt mit vier Flachstahlbändern auf der Unterseite im Verbund. Abgestützt wird die Stegplatte auf zwei massiven Widerlagern und drei rahmenförmigen Zwischenabstützungen aus Stahl. Die Stegfelder haben Spannweiten von 30 m, 78 m und 35 m

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Sportausbildungszentrum Mühlimatt

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