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Sekundarschule Campus Moos in Rüschlikon

E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten, Zürich (mit Nils Döring und Eric Rudolph, Oke Hauser, Andrea Kovács, Kirstyn Lindsay, Valentino Sandri, Tobias Weise)

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Sichtbeton Schalung Festigkeit

Architektur

E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten, Zürich (mit Nils Döring und Eric Rudolph, Oke Hauser, Andrea Kovács, Kirstyn Lindsay, Valentino Sandri, Tobias Weise)

Bauherr

Zweckverband Sekundarschule Kilchberg-Rüschlikon; Bauherrenvertretung: ProjektBeweger GmbH, Zürich

Projektbeteiligte

Caretta + Weidmann Baumanagement, Zürich (Baumanagement/Bauleitung); Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure, Zürich (Tragwerksplanung); Buri, Müller + Partner, Burgdorf (Fassadenplanung); BB&A Buri Bauphysik & Akustik, Volketswil (Bauphysik / Akustik); Todt & Gmür Partner, Schlieren (HLS); Raderschallpartner Landschaftsarchitekten, Meilen (Landschaftsplanung)

Jahr

2016

Ort

8803 Rüschlikon, Säumerstrasse 28

Beschreibung

Dicht nebeneinander liegen die schweizerischen Gemeinden Rüschlikon und Kilchberg am Westufer des Zürichsees. Da in beiden Ortschaften die bestehenden Sekundarschulen den heutigen Anforderungen nicht mehr genügten, ein jeweiliger Neubau aufgrund rückläufiger Schülerzahlen aber langfristig unwirtschaftlich gewesen wäre, entschlossen sich die zuständigen Behörden für den Bau eines gemeinsamen Schulhauses mit Ganztageskonzept. Geplant von E2A Architekten aus Zürich, steht es nun zwischen alten Bäumen in direkter Nachbarschaft zur Primarschule in Rüschlikon. Das als Campus Moos bezeichnete Gebäude überrascht nicht nur durch seine Geradlinigkeit und zurückhaltende Materialwahl, sondern auch durch die Möglichkeiten, die er den Schülern vor, während und nach der regulären Unterrichtszeit bietet. Es gibt ein flexibel nutzbares Erdgeschoss, in dem Mensa, Aufenthaltsraum und Veranstaltungsbereich nahtlos aneinander anschließen; in den Obergeschossen finden sich traditionelle Klassenzimmer ebenso wie Lernlandschaften, außerdem Räume zum informellen Lernen und für die Verwirklichung von über den Unterricht hinausgehenden Interessen.

Von außen lässt sich diese Vielfalt dem fünfgeschossigen Gebäude nicht ohne weiteres ansehen. Vielmehr fällt der rhythmische Wechsel der Stockwerke ins Auge: Jedes zweite Geschoss scheint gegenüber dem vorhergehenden um 90 Grad verdreht. Das entspricht der inneren Organisation der quadratischen Grundrisse; mal sind die Klassenzimmer und Lernlandschaften nach Norden und Süden ausgerichtet, mal nach Osten und Westen. Dazwischen befindet sich ein breiter Korridor, der jeweils ein Drittel der Geschossfläche einnimmt und – nach Wunsch der Architekten – von den Nutzern frei bespielt werden kann. Die wechselnde Ausrichtung wird bei so manchem für Irritationen sorgen – auch deshalb, weil es sich bei der Haupterschließung um eine breite Wendeltreppe handelt. War in dem einen Geschoss noch der Blick auf den Zürichsee möglich, ist nach dem spiralartigen Aufstieg in die nächste Etage nichts mehr von ihm zu sehen. Für ein Schulhaus ist diese Art der Konfusion geradezu wünschenswert: Die Architektur hilft dabei, sich selbst und auch seine Umgebung zu hinterfragen, genauer hinzusehen.

Beton

Statt eines zweischaligen Wandaufbaus wählten die Planer eine massive einschalige Konstruktion mit Innendämmung. Mit 30 bis 40 Zentimetern seien die Wände so dick, dass auch bei längeren Kälteperioden der Taupunkt nicht den kritischen Bereich erreiche, so die Architekten. Die Decken sind aufgrund der Statik ohne thermische Trennung direkt mit den Außenwänden verbunden. Die anfallenden Lasten werden über ein räumliches Tragwerk aus geschosshohen Vierendeelträgern abgeleitet. Maßgeblich dafür sind die tragenden Sichtbetonaußenwände, die über die gesamte Gebäudebreite spannen. Die beiden Kerne, die das Nottreppenhaus und die Küche beziehungsweise die Toiletten aufnehmen, sorgen für die notwendige Aussteifung.

Der verwendete Beton lässt sich der Klasse C des schweizerischen Normenpositionenkatalogs (NPK) zuordnen, was hierzulande einem Beton der Festigkeitsklasse C30/37 entspricht. Bei der Schalung vom schweizerischen Typ 4.1.2 handelt es sich um eine Schalung für Sichtbetonflächen mit Tafelstruktur, die erhöhte Anforderungen an die Oberflächenqualität erfüllen muss. Während man für die Erstellung der Wände eine herkömmliche Rahmenschalung verwendete, war für die zentrale Wendeltreppe eine speziell für diesen Zweck gezimmerte Schalung erforderlich. Die Treppenelemente wurden vor Ort geschossweise hergestellt und jeweils eingebracht, bevor die Betonage der nächsten Deckenplatte anstand. Auch die Rippen der Decken wurden separat neben dem Gebäude produziert und anschließend in die Deckenschalung integriert. Dabei sind die abgerundeten Ecken der Decken in den Unterrichtsräumen gestalterischen Aspekten geschuldet, die Rippen hingegen sollen für zusätzliche Masse und Oberfläche sorgen, die thermisch aktiviert werden kann. Die Zwischenräume der Rippendecken wurden mit grauen Akustikplatten versehen, um die akustischen Eigenschaften des Raumes für den Unterricht zu verbessern. -chi

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Rasmus Norlander, Zürich / Stockholm

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