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Neue Mittelschule Wölfnitz

Winkler + Ruck Architekten, Klagenfurt

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Oberfläche Ortbeton Sichtbeton Schalung

Architektur

Winkler + Ruck Architekten, Klagenfurt

Bauherr

Klagenfurt Immobilien

Projektbeteiligte

Reinhold Svetina, Klagenfurt und Ahmad-Aigner, Salzburg (Tragwerksplanung); Pabinger + Partner, Krumpendorf am Wörthersee (Bauphysik); Ingenieurbüro Ebner, Klagenfurt (Technische Gebäudeausrüstung); Steiner Bau, Klagenfurt (Baufirma)

Jahr

2013

Ort

Klagenfurt am Wörthersee, Römerweg 38

Beschreibung

Zwar haben Hauptschulen in Österreich einen nicht annähernd so schlechten Ruf wie hierzulande, dennoch werden sie dort zum Schuljahreswechsel 2015/16 abgeschafft und in Neue Mittelschulen umgewandelt. Der Grund liegt vor allem darin, dass man die vielfach kritisierte Weichenstellung im Bildungsweg mit 10 Jahren aufheben möchte. Gleichzeitig sollen die Schulen moderner und flexibler werden. Allerdings lassen sich die geänderten pädagogischen Anforderungen nicht überall mit den vorhandenen Gebäuden vereinbaren. In Wölfnitz etwa, einem nordwestlich von Klagenfurt am Wörthersee liegenden Stadtbezirk, war dies nicht ohne weiteres möglich. Da die Schule aber ohnehin sanierungsbedürftig war, energietechnisch nicht mehr dem heutigen Stand entsprach und außerdem drei Klassenräume fehlten, entschied man sich für eine Erweiterung und Generalsanierung des Bestandsgebäudes. Die Planung erfolgte durch Winkler + Ruck Architekten aus Klagenfurt.

Die Schule setzte sich bislang aus vier Baukörpern zusammen, die einen in etwa quadratischen Innenhof umschlossen. Im südlichen, dreigeschossigen Trakt befanden sich sämtliche Klassenräume, im östlichen ein Gymnastikraum, im westlichen der Haupteingang mit Foyer, im nördlichen Sonderunterrichtsräume und die Hausmeisterwohnung. Um das Raumdefizit zu beheben, entschieden sich die Architekten für eine Überdachung des Innenhofes; der frühere Eingangsbaukörper wurde abgerissen. Auf diese Weise entstand ein großer Zentralraum, der Aula, Treppenhaus, Pausen- und Veranstaltungsraum in einem ist und wo auch die neue Nachmittagsbetreuung stattfinden kann. Das Haupttreppenhaus aus dem südlichen Klassentrakt wurde nach innen und damit ins Gebäudezentrum verrückt. Dadurch wurde Platz für die drei benötigten Klassenzimmer geschaffen.

Die Waschbetonfassade des Altbaus blieb erhalten; die Fenster jedoch wurden ausgetauscht und in die Ebene der Innendämmung gesetzt. Die so entstandene tiefe Fensterlaibung lässt die Fassade nicht nur plastischer erscheinen, sie übernimmt auch einen Teil der Verschattung. Zuvor mit Eternit verkleidete Fassadenbereiche erhielten einen Vollwärmeschutz, erdberührende Böden und die Dächer wurden gedämmt. Zudem wurde in allen Unterrichtsräumen ein kontrolliertes Lüftungssystem installiert. Alle Maßnahmen zusammen sorgen dafür, dass die Schule nach dem Umbau den Niedrigenergiestandard erreicht.

Beton

Während die Waschbetonfertigteile mit ihrer reliefartigen Oberflächenstruktur das äußere Erscheinungsbild des bestehenden Schulhauses prägen, sind es die unterschiedlich geschalten Ortbetonoberflächen im neuen Erweiterungsbau. Die Wände sind zweischalig mit 16 cm Kerndämmung ausgeführt: Die äußere Schicht ist 24 cm stark, die innere 16 cm. Geschalt wurde im unteren Wandbereich mit sägerauen Brettschalungen, darüber mit nicht saugenden, glatten Schaltafeln. An der Westfassade wählte man eine andere Aufteilung: Hier bildet die sich abzeichnende raue, vertikale Brettschalung eine Art Rahmen um den schräg zurückspringenden, glatt geschalten Wandbereich über der verglasten Eingangsfront. Den gewünschten Farbton erzielte man durch Zugabe von Weißzement in der Betonrezeptur.

Das Dach besteht ebenfalls aus Ortbeton und wurde in Hohlrippen­bauweise hergestellt. Getragen wird es von einem 2,70 m hohen und 18,00 m langen Querträger, der über einen 1,50 m hohen Mittelträger von 15,00 Metern Länge spannt, der wiederum von einer massiven Stütze getragen wird. Um den Mittelträger im Deckenaufbau verschwinden zu lassen, neigte man die Dachfläche beidseitig nach unten (siehe Abb. 12). Ein weiterer gewaltiger Träger übernimmt den Lastabtrag an der neuen Westfassade. Er ist 3,60 m hoch und 16,00 m lang. Die Hohlrippen­decke wurde unterseitig sandgestrahlt. Diese Bearbeitung erzeugt eine räumliche Tiefe, die den Raum optisch höher und gleichzeitig die Betonoberfläche nahezu samtig erscheinen lässt.

An sämtlichen Betonbauteilen lässt sich der Herstellungsprozess ablesen. Statt perfekt glatt, poren- und fleckenfrei, sind feine Risse und Luftporen, Farbunterschiede und kleine Kiesnester auszumachen. Das ist materialbedingt und von den Architekten durchaus so gewollt, denn gerade diese Ungleichmäßigkeiten zeugen von der Massivität des Baumaterials und letztlich seiner Authentizität.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Winkler + Ruck Architekten, Klagenfurt

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