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Glass Cube in Bad Driburg

3deluxe, Wiesbaden

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Farbe Fertigteile Gehwege Landschaftsbau Oberfläche

Architektur

3deluxe, Wiesbaden

Bauherr

Glaskoch B. Koch jr. GmbH + Co. KG, Bad Driburg

Projektbeteiligte

Shapers KG, Mönchengladbach (Betonfertigteile)

Jahr

2007

Ort

Bad Driburg, Industriestraße

Besonderheiten

organisches Wegenetz aus weißen Betonfertigteilen

Beschreibung

Seit den spektakulären Betonwaben des Cocoon Clubs in Frankfurt kannte man 3deluxe. Nach der Verwirklichung zahlreicher temporärer Architekturen und der Entwicklung virtueller Architekturkonzepte ist der Leonardo Glass Cube jedoch das erste permanente Bauwerk, das die Wiesbadener in die Realität umgesetzt haben. Ergebnis eines interdisziplinären Entwurfsprozesses mit einem integrativen Gestaltungskonzept, das Architektur, Interiordesign, Grafikdesign und Landschaftsplanung zu einer komplexen ästhetischen Einheit zusammengeführt hat. Auf dem Firmengelände des in 5. Generation geführten Familienunternehmens glaskoch, das unter der Marke „Leonardo“ innovative und hochwertige Glas- und Geschenkartikel weltweit vertreibt, entstand eine signifikante Corporate Architecture, die seit Mai dieses Jahres ein zentrales Element im kommunikativen Gesamtauftritt der Marke bildet. Als atmosphärische Brandworld vermittelt der Leonardo Glass Cube Gästen und Mitarbeitern auf inspirierende Weise die Philosophie und Visionen des Unternehmens. Die offene Grundrissgestaltung des klar konzipierten, multifunktionalen Gebäudes ermöglicht auf einer Nutzfläche von insgesamt 1200 Quadratmetern eine integrative Verbindung von Produktpräsentationszonen, Seminar- und Konferenzräumen, inspirierenden Arbeitsbereichen und vielem mehr. Anders als bei den bisherigen Projekten von 3deluxe – die größtenteils als selbstreferentielle, vom Außenraum und dem architektonischen Kontext abgeschirmte Erlebnisräume gestaltet wurden – geht der Innenraum des Leonardo Glass Cube eine Wechselbeziehung mit seiner Umgebung ein. Dieser Aspekt ermöglicht die stilistische Neuinterpretation eines wesentlichen Leitmotivs von 3deluxe: der inszenierten Überlagerung realer und virtueller Elemente mit der Intention, eine Veränderung des Raumes und der Wirklichkeitswahrnehmung des Betrachters auszulösen. Die Glasfassade des Gebäudes bildet nicht nur die Schnittstelle zwischen Innen und Außen, sondern auch zu einer hypernaturalistischen, ästhetisch überhöhten Welt: Eine transparente Bedruckung schiebt sich als additive, subtil sichtbare Bildebene in den Aus- oder Einblick. Die darauf abgebildeten, grafisch verfremdeten Elemente wurden der Architektur und den jahreszeitlichen Erscheinungsformen der umgebenden Landschaft entlehnt, sie erzeugen ein feinsinniges Vexierspiel mit den Reflexionen ihrer realen Vorbilder. Dieser optische Verdichtungsprozess lässt einen intensiveren Realitätseindruck entstehen, als dies die unmittelbare Wahrnehmung realer Gegenstände erlauben würde. Durch Perspektivwechsel des Betrachters und den tages- und jahreszeitlich variierenden Lichteinfall ergibt sich zudem eine Vielfalt möglicher Erscheinungen auf der Fassade. Sie verleihen dem Bauwerk poetische Qualität – Geschichten können entdeckt, artifizielle Landschaften erkundet werden. Die bauliche Struktur des Leonardo Glass Cube besteht im Wesentlichen aus zwei formal kontrastierenden Elementen: Einem geometrisch stringenten, quaderförmigen Hüllvolumen und einer mittig in den Innenraum eingestellten Freiform. Diese wellenförmig geschwungene, weiße Wandfläche umschließt einen introvertierten Ausstellungsbereich und begrenzt auf ihrer anderen Seite einen extrovertierten Umgang entlang der Glasfassade. Drei skulpturale, weiße Strukturen – so genannte ‚genetics‛ – erstrecken sich zum Teil durch Öffnungen in der gewellten Wand und verknüpfen die separaten Gebäudezonen wieder miteinander. Um einen möglichst unverstellten Ausblick in den Außenraum zu ermöglichen, ist die Glasfassade auf einer Breite von 36 Metern pfostenfrei konstruiert. Auf der Glasfassade taucht das gestalterische Motiv der ‚genetics‛ erneut in Form vorgeblendeter Lisenen auf, die wie ein zweidimensionaler Scherenschnitt der im Innenraum vorkommenden Volumenkörper wirken.

Beton

Die Verästelungen der Fassade finden ihre Fortsetzung in einem Wegenetz aus weißem Beton, das den gesamten Baukörper umgibt und ihn mit seinem Standort verwachsen lässt – eine Verbindung mit den ähnlich geformten Fassadenlisenen, so dass das Wegenetz sich mit dem Gebäude organisch zu verflechten scheint. Das Wegenetz verortet das Gebäude so in der umgebenden Landschaft. Die unterschiedlich breiten Stege dienen der Haupterschließung des Gebäudes und schaffen zusätzlich Flächen und Stege zum Verweilen in der Natur. Sowohl beim Blick von innen nach außen als auch in umgekehrter Richtung überlagert sich die Struktur des Wegenetzes mit den Reflexionen im Glas, der Grafik in der Fassade und der realen Natur. Das Wegenetz besteht aus 187 verschiedenen Fertigteilen aus weißem Beton. Für jedes der etwa 8 Quadratmeter großen Elemente wurde eine individuelle Gussform gefertigt. Die Schaltafeln wurden nach CAD Daten gefräst und dienten nach der Fertigung auch zur Herstellung der Betonfundamente in gleicher Form. Die Eingangsrampe zum Gebäude wurde als einziges Element der Wegestruktur als dreidimensionales Fertigteil ausgeführt. Aufgrund der Größe (17t Gesamtgewicht) wurde es in fünf Teilformen unterteilt, für die jeweils Negativformen aus Holz gefräst wurden. Die Oberfläche sämtlicher Betonfertigteile wurde mit Säure behandelt, um die Struktur des Betons sichtbar zu machen und ihnen eine verbesserte Rutschhemmung zu verleihen. Nachträglich wurden die Betonwege zum Schutz hydrophobiert. Die Hauptwege sind für die Wintermonate mit einer Bodenheizung ausgestattet, die auf vorhandene Erdwärme zurückgreift. Die Bereiche zwischen den Wegen werden landschaftsarchitektonisch mit Grün- und Wasserflächen gestaltet oder dienen der Belichtung des Untergeschosses.

Quelle

Bilder und Textmaterial mit freundlicher Genehmigung von opuc C | 5.2007

Bildnachweis: opus C / 3 deluxe - Raab

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