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Bürohaus Blocher Blocher Partners in Stuttgart

Blocher Blocher Partners, Stuttgart

Architektur

Blocher Blocher Partners, Stuttgart

Bauherr

Blocher Blocher Partners, Stuttgart

Projektbeteiligte

Ingenieurbüro Hils, Stuttgart (Vermessung), Bornscheuer Drexler Eisele, Stuttgart (Statik), Ingenieurbüro Scheer, Stuttgart (Elektro- und HLS-Planung), Nimbus Group, Stuttgart (Lichtplanung und Design), GN Bauphysik, Stuttgart (Bauphysik und Akustik), Büro Glück, Stuttgart (Landschaftsplanung)

Jahr

2011

Ort

70174 Stuttgart, Herdweg 19

Beschreibung

Strenge Behördenauflagen, ein umfangreiches Raumprogramm und hohe Ansprüche an Funktionalität, Qualität sowie ökologische Vorbildlichkeit – das waren nicht gerade wenige Forderungen, die an das neue Bürohaus von Blocher Blocher Partners im Stuttgarter Herdweg gestellt wurden. Trotz der Anforderungen ist den Architekten, die bei diesem Objekt die eigenen Bauherren waren, ein Neubau gelungen, der sich sehr gut in die umgebende Bestandsbebauung einfügt und dennoch eigenständig mit seinem modernen Erscheinungsbild daher kommt. Er vereint nun drei Büros unter einem Dach, die vorher auf verschiedene Standorte verteilt waren. Neben dem Architekturbüro gehören eine Gesellschaft für die Entwicklung von Markenkonzepten sowie eine Agentur für Kommunikation, Corporate Design und Visual Merchandising zum Unternehmen.

Auf einem innerstadtnahen Grundstück in Hanglage, entspricht der Neubau in seinen Ausmaßen dem Vorgängerbau. Seine Bruttogeschossfläche von 3.300 m² verteilt sich auf drei Vollgeschosse sowie einem Garten-, Dach- und Untergeschoss. Im rückwärtigen Bereich des Grundstücks ist ein Sockelgeschoss mit anschließender Tiefgarage angeordnet. Von hier führt eine Rampe in den erhöht liegenden Garten sowie eine Schleuse in das Gebäude hinein. Die Zufahrt in die Garage erfolgt vom Herdweg aus über einen Vorplatz. Daneben befindet sich der Mitarbeitereingang ins Gartengeschoss, während der Haupteingang über eine breite Freitreppe in das Erdgeschoss mündet. Beide Geschosse bieten zahlreiche Möglichkeiten, ins Freie zu gelangen.

Im Erdgeschoss stehen drei Konferenzräume zur Verfügung, dazu kommen Besprechungskojen auf jeder Etage, eine Bibliothek, Werkräume und kleine Kommunikationszonen, die sich an die breiten Flure entlang der Straßenfassade anschließen. An das großzügige Mitarbeiterkasino im Gartengeschoss dockt ein möblierter Innenhof an. Er wird auf der einen Seite von einem eingeschossigen Gebäudeflügel flankiert, auf der anderen Seite grenzt er an das zweigeschossige Atrium im Hauptbaukörper. Dieses ist nur durch eine verschiebbare Glaswand vom Kasino getrennt, sodass sich bei Veranstaltungen ganz schnell ein weiträumiger Versammlungsort herstellen lässt.

Mittig im Gebäude befindet sich ein sandgestrahlter Betonkern, der die notwendigen Schächte, Waschräume, eine Garderobe und die Teeküche enthält. Ein weiterer holzverkleideter Kern nimmt neben den Kopierräumen auch kleine Besprechungsräume für die Mitarbeiter auf. Im Luftraum des Atriums hängt eine vom Mikadospiel inspirierte Lichtinstallation, seitlich führt eine filigrane Stahltreppe bis unters Dach, von der aus vielfältige Blickbezüge möglich sind. Insgesamt ist die Raumaufteilung offen gestaltet und nur von schnörkellosen Möbeln und gläsernen Trennwänden gegliedert. Die Mitarbeiter sitzen an langen Tischen.

Das zunächst als Wohnung geplante Dachgeschoss ist mit mehreren Loggien ausgestattet, von denen aus die Mitarbeiter den Blick über den Talkessel von Stuttgart genießen können. Alle Arbeitsplätze sind mit Aussicht ins Grüne oder über die Dächer der Stadt angeordnet. Für die Außenflächen wählte der Landschaftsarchitekt vor allem Gehölze und Stauden wie Schafgarbe, Schleierkraut, Lavendel und Pfingstrosen. Sitz- und Liegemöglichkeiten laden zum Verweilen ein.

Beton

Klare Linien, viel Sichtbeton und großzügige Fensterbänder prägen den Baukörper von außen. Seine zweischalige Betonfassade ist kerngedämmt, die Oberfläche lebendig strukturiert. Sie zeugt vom Herstellungsprozess und hebt die Materialität hervor. Holzelemente aus Sipo Mahagoni verleihen der Hülle Tiefe, verringern optisch den geschlossenen Anteil und bieten darüber hinaus manuell zu öffnende Lüftungsmöglichkeiten – in Ergänzung zu den automatisch gesteuerten Jalousien für den Sonnenschutz.

Eine Besonderheit des Stahlbetongebäudes ist sein Dach. Die Architekten haben sich die Plastizität des Betons zunutze gemacht und ein räumliches Faltdach geschaffen, das die vorgeschriebene Form des Satteldaches neu interpretiert: Über einer inneren Tragschale sind großformatige Betonfertigteile mit einer Länge von bis zu 8,00 m und mehr als 3,00 m Breite angebracht. Den Übergang zwischen Dach und Fassade markiert ein horizontales Metallband für den Regenwasserabfluss, das als Eckstoß ausgebildet ist.

Auch im Inneren des Bürohauses kam viel Beton zum Einsatz. Neben den sandgestrahlten Sichtbetonoberflächen des Gebäudekerns blieben Decken und Stützen unverkleidet. Die Böden sind mit Zementestrich bedeckt, die Decken mit einer Betonkernaktivierung ausgestattet. Diese wird über 35 Erdbohrungen in bis zu 40 m Tiefe und eine Wärmepumpe mit Energie versorgt. Wegen den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) entsprechenden Umsetzung erhielt das Bürogebäude die Vorzertifizierung in Gold.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Klaus Mellenthin, Stuttgart für Blocher Blocher Partners

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